Anti-Hamas-Miliz in Gaza erhebt Anspruch auf die Zukunft – und bringt die Wahrheit über die Terrorherrschaft ans Licht

In den Ruinen des südlichen Gazastreifens formiert sich eine neue Macht, die sich offen gegen die Hamas stellt. Ihre Existenz zeigt, wie brüchig das Terrorregime geworden ist – und weshalb Israel für viele Palästinenser zur letzten verlässlichen Schutzmacht wurde.

Im südlichen Gazastreifen wächst eine Bewegung, die bisher kaum internationale Aufmerksamkeit erhalten hat – und doch ein präzises Bild der Realität zeichnet, die nach Jahren der Hamas-Herrschaft geblieben ist. Die „Counter-Terrorism Strike Force“, angeführt von Hossam al-Astal, präsentiert sich nicht nur als bewaffnete Kraft gegen die Islamisten, sondern als politisches Versprechen: eine Alternative für ein Leben jenseits von Unterdrückung, Korruption und bewaffnetem Fanatismus.

Astal bestätigte gegenüber der BBC Gespräche mit den Vereinigten Staaten über eine mögliche Rolle seiner Gruppe im zukünftigen Gaza. Das brisanteste Detail jedoch betrifft die Frage der Zusammenarbeit mit Israel – einer Frage, die die Hamas seit Monaten zur persönlichen Bedrohungsformel stilisiert. Astal wich aus, stritt aber nicht einmal ab, dass er Unterstützung erhält. Im Gegenteil: Er sprach offen darüber, dass es Absprachen gebe, um Lebensmittel, Waffen und Versorgung in das Gebiet zu bringen. Was er nicht aussprach, war offensichtlich: Ohne Israel könnten weder er noch die Familien, die sich seiner Gruppe anschließen, überleben.

Zwischen den Linien: Warum sich Familien für Israels Sicherheitszone entscheiden

Besonders aufschlussreich ist die Entwicklung innerhalb der sogenannten „Yellow Line“ – jener Zone unter direkter israelischer Kontrolle, die für viele Palästinenser mehr Sicherheit bietet als das Gebiet, das formal von der Hamas kontrolliert wird. Der 32-jährige Montaser Masoud berichtete der BBC, dass er nachts mit seiner Familie in die Zone gelangte, um den Augen der Hamas zu entgehen. Er beschreibt ein Gefühl der Erleichterung – und gleichzeitig den Druck aus der eigenen Verwandtschaft, die seine Entscheidung als Verrat deutet.

Doch Masouds Argument ist einfach und verzweifelt zugleich: Er fürchtet nicht die israelische Armee. Er fürchtet die Hamas, die sich in Wohnhäusern und Gassen versteckt, jeden Nachbarn zur Zielscheibe machen kann und ihre Zivilisten seit jeher als menschliche Schutzschilde missbraucht. Für viele Familien ist der Schritt hinter die israelischen Linien nicht nur ein Versuch des Überlebens, sondern ein Ausdruck von Misstrauen gegenüber einer Organisation, die behauptet, sie zu schützen – und sie in Wahrheit gefährdet.

Die politische Bruchlinie: Wer darf das neue Gaza gestalten?

Die Miliz beansprucht offen, Teil der „nächsten Phase“ nach der Hamas zu sein. Astal erklärt, seine Gruppe sei bereit, mit jedem zusammenzuarbeiten, der sich gegen die Islamisten stellt – auch mit der palästinensischen Autonomiebehörde. Doch aus Ramallah kommt eine klare Absage.

Generalmajor Anwar Rajab, Sprecher der PA-Sicherheitskräfte, lehnt eine Integration der Milizionäre ab und warnt, Israel könne aus eigenen Sicherheitsinteressen auf sie setzen. Seine Worte zeigen vor allem eines: Die PA hat die Kontrolle über Gaza verloren, während kleinere Milizen beginnen, Strukturen aufzubauen, die dem Bedürfnis vieler Zivilisten nach Ordnung und Schutz entsprechen.

Die unbequeme Wahrheit über Israels Rolle

So sehr internationale Beobachter versuchen, Israel die Verantwortung für die humanitäre Lage im Gazastreifen zuzuschreiben – es sind Fakten wie diese, die zeigen, wohin die Realität tendiert. Palästinenser, die sich bewusst hinter israelische Linien begeben. Familien, die im Schutz der IDF leben wollen. Milizen, die offen erklären, dass Israels Koordination ihnen Essen, Treibstoff und Sicherheit ermöglicht.

Das ist kein politischer Wunsch Israels, sondern ein Zeichen des Vakuums, das die Hamas geschaffen hat: eine zerstörte Zivilgesellschaft, ein zerfallenes Sicherheitsgefüge, ein Ort, an dem die Terrororganisation nicht nur militärisch scheitert, sondern moralisch längst gefallen ist.

Gaza steht vor einer Entscheidung – und vor einem Tabubruch

Die Existenz der Anti-Hamas-Miliz legt offen, was viele Palästinenser nur hinter vorgehaltener Hand sagen: Die Angst vor den Islamisten ist größer als jede politische Abneigung gegenüber Israel. Dass Menschen freiwillig in eine israelisch kontrollierte Zone fliehen, spricht Bände.

Wenn Astal behauptet „Wir sind die Alternative“, dann ist das nicht nur Propaganda eines Milizführers, sondern ein Ausdruck dessen, was in Gaza seit Monaten geschieht. Die Bevölkerung sucht Schutz – und findet ihn dort, wo die Hamas keinen Zugriff mehr hat.

Es ist ein bitterer Moment für jene, die jahrelang behaupteten, die Terrororganisation sei der „legitime Verteidiger“ der Palästinenser. In Wirklichkeit verteidigt sie nur ihr eigenes Überleben – und das um jeden Preis.

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