Brummton-Phänomen sorgt im Raum Deutschlandsberg für Verwirrung

Schon einmal vom Brummton-Phänomen gehört? Laut Wikipedia wird damit eine wiederholte Wahrnehmung niederfrequenter Töne oder Geräusche bezeichnet, die einzelne Personen bei zunächst nicht erkennbarer Ursache wahrnehmen.

Als Brummton-Phänomen bezeichnen Spezialisten die Wahrnehmung tieffrequenter Töne oder Geräusche. Diese erfolgt nicht allein über die Ohren, sondern in erster Linie als Druckgefühl und Vibrieren im gesamten Körper, auch Körperschall genannt.

Brummtöne auch in unserer Region wahrnehmbar

Solche Brummtöne lassen sich aufgrund der tiefen Frequenz weder durch Gehörschutz, noch durch bauliche Maßnahmen eliminieren.

Die Quellen dazu lassen sich nur sehr schwer ausfindig machen. Die Behebung bzw. Schall-Entkopplung soll dafür meist durch einfache Maßnahmen gelingen.

Seit dem Sommer 2021 nehmen manche Menschen so einen diffusen Dauerlärm in Form von Brummen, Surren und Dröhnen in unterschiedlicher Stärke auch im Raum Deutschlandsberg und Frauental auf.

Als Ursprung kommen verschiedenen Schallquellen wie zum Beispiel energieerzeugende Technologien (Generatoren, Lüftungsanlagen, Trocknungsgeräte, Kühltürme, Wärmepumpen, Klimaanlagen, (Mini-Block-)Heizkraftwerke, Biogasanlagen, Windräder, Poolpumpen, Windräder bzw. allgemein Industrieanlagen in Frage.

„Durch mehrere Messungen seitens zweier voneinander unabhängiger Sachverständiger für Akustik ist erwiesen, dass tieffrequenter Schall im Frequenzbereich um 60 Hertz und Infraschall im Frequenzbereich um 17 Hertz für permanente Brummtöne im Betriebs- und Wohngebäude einer betroffenen Familie verantwortlich sind“, erklärt Marc Ortner, Stadtrat der Grünen, der sich mit diesem Phänomen beschäftigt.

„Die psychische und physische Belastung durch die stark gesundheitsgefährdende Dauerschallexposition macht der Unternehmerfamilie ein Wohnen und Arbeiten in Deutschlandsberg inzwischen nahezu unmöglich.“
Marc Ortner, Grüner Stadtrat in Deutschlandsberg

Laut Akustik-Expertinnen und Experten sowie Medizinerinnen und Medizinern können Schlafstörungen, Tinnitus, Herzbeschwerden, Kopfschmerzen, Unruhe, Stress, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit bis hin zu Bluthochdruck und Panikattacken zeigen.

„Aus diesem Grund scheint eine Sensibilisierung der Bevölkerung und auch örtlicher Anlagenbetreiber für das Thema tieffrequenter Schall und Infraschall bzw. Brummtöne und die möglichen Folgen für die Gesundheit wichtig“, so Ortner.

Als Quelle wurde zuerst die TDK Electronics GmbH & Co OG in der Siemensstraße in Deutschlandsberg vermutet. Dort stieß man mit dem Fall auf offene Ohren. Man verständigte einen externen Sachverständigen, um Schallmessungen durchzuführen.

Seit Kurzem liegt nun das Ergebnis der TDK-Messungen vor. „Es wurden sowohl Messungen im TDK Werk als auch bei der betroffenen Anrainerfamilie durchgeführt“, erklärt Daniela Gortan-Kainz, Vice President Human Resources der TDK. Tatsächlich konnte der Messtechniker ein Infraschall-Geräusch mit 17 Hertz von einer Anlage des Unternehmens ausmachen.

Durch das Aus- und Einschalten dieser Anlage wurden die Messungen beim Anwesen einer betroffenen Familie geringfügig beeinflusst, zeigt Gortan-Kainz auf. Die TDK konnte nach umfangreichen Maßnahmen den Infraschall-Ton abstellen. Der Ton sei am Betriebsgelände nicht mehr messbar.

Weitere Brummtöne gemessen

Wer nun denkt, dass das Rätsel um den Brummton gelöst sei, der irrt. Laut TDK wurden bei einem betroffenen Anrainer zwei weitere Brummtöne mit 25 Hertz und 63 Hertz festgestellt. Die Quellen dieser Töne liegen nicht am TDK-Gelände. Die Suche geht somit weiter.

1 Kommentar zu „Brummton-Phänomen sorgt im Raum Deutschlandsberg für Verwirrung“

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