- von Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 16. Januar 2025
- Übernommen von Abseits vom Mainstream – HEPLEV
Die Familien der israelischen Geiseln, die immer noch im Gazastreifen festgehalten werden, versammelten sich Mittwochabend in Tel Aviv, als Einzelheiten eines vorläufigen Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas bekannt gegeben wurden. Dabei kam es zu anfangs zu Verwirrung, ob beide Seiten den Bedingungen des Abkommens vollständig zugestimmt hatten.
Der qatarische Premierminister Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim al-Thani verkündete die Vereinbarung, die am Sonntag in Kraft treten soll, bei einer Pressekonferenz in Doha. Dem folgte eine Rede von US-Präsident Joe Biden, der das Abkommen als eines bezeichnete, das „ein dauerhaftes Ende des Krieges“ herbeiführen könnte.
Es bleiben einige der Bedingungen noch unklar bleiben – darunter die Namen derer, die freigelassen werden sowie der genaue Zeitpunkt – ist sicher, dass hunderte palästinensische Häftlinge entlassen werden, davon viele, die wegen Gewalttaten und tödlichen Terrorstraftaten inhaftiert sind. Dazu gehören rund 1.300 Terroristen, von denen etwa 250 lebenslange Freiheitsstrafen verbüßen.
Doch die Berichterstattungen der Medien zum Waffenstillstandsabkommen am Mittwochabend unglaublich; sie schafften es die Freilassung von mehr als 1.000 palästinensischen Häftlingen nicht nur als positiven Schritt darzustellen, sondern auch als irgendwie moralisches Äquivalent zur Freilassung israelischer Geiseln, die bei den Terrorangriffen am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden.
Associated Press zum Beispiel behauptete, der Deal würde die Freilassung „hunderter palästinensischer Frauen und Kinder involvieren, die von Israel inhaftiert wurden“, einen widerliche Fehldarstellung der Fakten durch eine der größten Nachrichtenagenturen der Welt.
Enough with the false moral equivalence, @AP. The "hundreds of Palestinian women & children imprisoned by Israel" are in jail for terror and violent offenses while Israel's hostages were brutally kidnapped by Hamas.
— HonestReporting (@HonestReporting) January 15, 2025
And there's more abysmal reporting of a possible ceasefire 🧵 pic.twitter.com/BjFu6i5PIY
HR: Es reicht mit der falschen moralischen Gleichsetzung, AP. Die „hunderte von Israel inhaftierten palästinensischen Frauen und Kinder“ befinden sich wegen Terror und weiteren Delikten im Gefängnis, während Israels Geiseln von der Hamas brutal verschleppt wurden.
Sky News ging sogar noch weiter; sie behaupteten, der Austausch beinhalte „die Freilassung einer Reihe von Geiseln im Austausch für die Freilassung palästinensischer Gefangener, darunter Frauen, Kinder, Kranken und Alte beider Seiten“. Damit wurde eine groteske und falsche Gleichsetzung zwischen unschuldigen Geiseln und Häftlingen gezogen, die wegen Gewaltverbrechen einsitzen.
"The release of a number of hostages in exchange for a release of a number of Palestinian prisoners as well, including women & children & sick & elderly on both sides."
— HonestReporting (@HonestReporting) January 15, 2025
No, @SkyNews, Israeli hostages are not morally equivalent to Palestinian prisoners held for terror offenses. pic.twitter.com/gRWSpaZaEa
Der widmete sich AFP in ihrer Berichterstattung den Familien der palästinensischen Häftlinge, die angesichts des Waffenstillstandsabkommens „Hoffnung“ schöpften. In einem schamlos verständnisvollen Artikel interviewte AFP Wafaa Ghalmi, deren Ehemann Ahed Ghalmi eine lebenslange Freiheitsstrafe plus fünf Jahre wegen Führung einer Terrorzelle verbüßt, die 2001 den israelischen Tourismusminister Rehavam Ze’evi ermordete. Ghalmi gab ihrer Freunde angesichts der Möglichkeit der Freilassung ihres Mannes Ausdruck; sie bezeichnete es als „glückliche“ Zeit für ihre Familie und andere im Gazastreifen.
Zusätzlich entschieden sich zahlreiche Medien, darunter Reuters, NPR und Sky News dafür die palästinensischen Häftlinge als „Gefangene“ zu beschreiben, womit sie suggerierten, diese würden aus politischen Gründen statt wegen terroristischer Gewalttaten festgehalten.
"The release of a number of hostages in exchange for a release of a number of Palestinian prisoners as well, including women & children & sick & elderly on both sides."
— HonestReporting (@HonestReporting) January 15, 2025
No, @SkyNews, Israeli hostages are not morally equivalent to Palestinian prisoners held for terror offenses. pic.twitter.com/gRWSpaZaEa
Noch beunruhigender ist, das einige Medien bereits begonnen haben nahezulegen, dass Israel gegen die Bedingungen des Abkommens verstößt – bevor es überhaupt in Kraft trat. Reuters z.B. unterstellte, dass israelische Luftangriffe am Mittwochabend ein Bruch des Waffenstillstands seien, obwohl dieser noch gar nicht begonnen hatte. Der ehemalige MSNBC-Experte Mehdi Hasan schaltete sich ebenfalls ein; er behauptete, die Vereinbarung würde nur halten, wenn „Israel sich daran hält“. Praktischerweise ignorierte er die lange Geschichte der Verstöße der Hamas gegen Waffenstillstandsvereinbarungen.
The ceasefire isn't due to go into effect until this coming Sunday.
— HonestReporting (@HonestReporting) January 16, 2025
But that hasn't stopped @Reuters from implying that Israel has already broken it. pic.twitter.com/DFGhQnjS7k
Der Waffenstillstand tritt nicht vor kommendem Sonntag in Kraft.
Aber das hat Reuters nicht davon abgehalten zu unterstellen, dass Israel ihn bereits gebrochen hat.
Da der Waffenstillstand in den kommenden Tagen schrittweise in Kraft tritt, wobei die letzten Einzelheiten weiter ungeklärt sind, ist es von entscheidender Bedeutung die Medien an einige wesentliche Fakten zu erinnern:
- Israel hat nie eine Waffenstillstandsvereinbarung mit der Hamas gebrochen.
- Die Hamas hat diesen Krieg am 7. Oktober 2023 angefangen, als ihre Terroristen über die Grenze kamen, unschuldige Zivilsten massakrierten und hunderte Männer, Frauen und Kinder verschleppten. Diese Geiseln sind unter unmenschlichen Bedingungen in den unterirdischen Tunneln im Gazastreifen festgehalten worden.
- Es gibt keine moralische Gleichsetzung zwischen den israelischen Geiseln – unschuldigen Zivilisten, die aus ihren Häusern gerissen wurden – und den hunderten Terroristen, die wegen Gewalttaten legitim in israelischen Gefängnissen einsitzen.
- Israels Krieg im Gazastreifen richtet sich gegen die Hamas, eine Terrororganisation, die sich der Auslöschung Israels verschrieben hat. Die Hamas hat geschworen den 7. Oktober „immer wieder“ zu wiederholen, während sie palästinensische Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzen und sich weigern die unschuldigen Menschen freizulassen, die sie verschleppte.
Die Medien müssen ihren Job tun und diese Fakten berichten.