(zum Beitragsbild oben: Palästinenser steigen in Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen auf ein Fahrzeug, als sie sich sammeln, um Hilfsgüter zu erhalten, 23. Juni 2025 (Foto: Reuters/Ebrahim Hajjaj))
Forschung offenbart mit der Zeit abnehmende zivile Opfer, da Operationen der IDF gezielter gegen Männer im kampffähigen Alter richtete statt gegen Frauen, Kinder und Alte.
Daten des „palästinensischen Gesundheitsministeriums“ zeigen, dass im Gazastreifen kein Völkermord stattfindet. Dieser Schluss entstammt bahnbrechender Recherche, die die Forschungsgruppe Tamaror Studien zum israelisch-palästinensischen Konflikt durchführte. Professor Gilad Hirschberger von der Reichmann University leitete die Untersuchung zusammen mit Professor Sivan Hirsch-Hoefler und Dr. Oberstleutnant (a.D.) Schaul Arieli.
Das Forscherteam analysierte die statistische Verteilung von Opferdaten aus dem Gazastreifen vom November 2023 bis zur Gegenwart und nutzte dabei Zahlen, die vom von der Hamas kontrollierten Behörden veröffentlicht wurden. „Das Gaza-Gesundheitsministerium (GMH) agiert eher als Partei denn als neutrale Quelle; seine Verbindungen zur Hamas und seine politische Rolle im Konflikt erfordern eine vorsichtige Interpretation dieser Daten“, dokumentieren die Forscher.
Die Unfähigkeit des Ministeriums zwischen zivilen und bewaffneten Todesopfern zu unterscheiden, in Kombination mit seinem Versagen natürliche von kriegsbedingten Todesfällen zu trennen, stellten zusätzliche analytische Herausforderungen dar. Unter diesen beschränkten Bedingungen konzentrierten die Forscher sich ausschließlich auf den Anteil der verstorbenen Männer im Alter von 17 bis 55 Jahren, die die Bevölkerung darstellen, die höchst wahrscheinlich zu den aktiven Kombattanten gehört.
Erste Ergebnisse offenbarten eine „beständigen und allmählichen Rückgang der Gesamtopferzahlen bei den Palästinensern (im Gazastreifen) im Verlauf des gesamten Konflikts“. Darüber hinaus „übertreffen in frühen Kriegsphasen (die durch umfangreiche Luftangriffe gekennzeichnet sind) zivile Opferzahlen die der gefallenen bewaffneten Kombattanten beträchtlich. In diesem Zeitraum stellten Männer im kampffähigen Alter rund 20% der Gesamtopferzahl.“

Die bedeutendste Entdeckung zeigte, dass „im Verlauf von fast zwei Jahren ständiger Kampfoperationen der Anteil von (potenziellen) bewaffneten toten auf mehr als 45% gestiegen ist, was zunehmend auf präzise Inzielnahme und entsprechende Verringerung ziviler Opfer hinweist.“ Diese Daten zeigen, dass im Verlauf des Kriegs der Anteil Männer im Alter von 17 bis 55 Jahren einen ständig höheren Anteil an der Gesamtzahl der Toten zunahm.
„Diese Daten offenbaren trotz inhärenter Einschränkungen, dass die Zahl ziviler Opfer während der ersten Phasen des Krieges deutlich höher ist, während der letzten Monate Opfer im kampffähigen Alter 50% der Gesamtsumme ausmachen. Das demonstriert , dass IDF-Feuer sich auf diese spezifische Bevölkerung konzentriert, was darauf hinweist, dass militärische Anstrengungen sich auf die Eliminierung von Terroristen konzentriert. Kampftruppen vermeiden es Kinder, Frauen oder Alte ins Ziel zu nehmen und konzentrieren sich stattdessen auf Personen im wehrfähigen Alter“, erklärte Professor Hirschberger.
„Dafür gibt es keinerlei Beweise“
Er betont, dass seine Recherche es vermeidet festzulegen, ob es im Gazastreifen angeblichen „Völkermord“ gibt, da es sich dabei um eine grundsätzlich rechtliche Entscheidung handelt. Trotzdem betont er: „Die Beweise zeigen zunehmend präzises Feuer, das sich auf diese demografische Gruppe konzentriert. Das deutet darauf hin, dass erfolgreich versucht wird, Terroristen zu treffen, während Zivilisten geschützt werden. Würde Israel Bevölkerungsvernichtung betreiben, würden die Militäroperationen alle demografischen Segmente gleichermaßen beschießen und die eigenen Daten der Hamas würden dieses Muster widerspiegeln. Aktuelle Beweise zeigen kein solches Muster. Es gibt keine Beweise, die das stützen.“
Hirschberger kommt zu dem Schluss, dass diese analytische Methode zukünftige Untersuchungen angeblicher Hungersnotumstände im Gazastreifen ermöglichen wird, weil Ernährungsdaten ähnlicher statistischer Analyse unterzogen werden können.