- von Roland M. Horn
(zum Beitragsbild oben: Plakate in HaKirya, Tel Aviv, auf denen die Rückkehr der nach Gaza verschleppten Geiseln gefordert wird. Oren Rozen. Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license)
Vor allem die deutsche Presse überschlägt sich vor Freude über die Freilassung dreier Geiseln aus dem Gazastreifen durch die Hamas. Was in den deutschen Medien kaum erwähnt wird, beschreiben die Israel National News vom 20. Januar 2025:
„Israel lässt 90 Terroristen im Austausch für die drei Geiseln, die aus der Gefangenschaft der Hamas befreit wurden, frei. 78 der Terroristen werden in den Gebieten von Judäa und Samaria freigelassen, 12 im Osten Jerusalems.„
Wie in der Vereinbarung des „Geisel-Deals“ geplant, ließ Israel am Morgen der Meldung 90 Terroristen frei. Dies war die abgesprochene Gegenleistung für die drei Geiseln, die tags zuvor von der Hamas freigelassen wurden.
Von der Terroristen werden 78 in die Gebiete Judäa und Samaria, der sog. Westbank, und zwölf im Osten Jerusalems freigelassen. Der israelische Gefängnisdienst sagte:
„Im Laufe des Abends wurden 90 Terroristen aus verschiedenen Hafteinrichtungen im ganzen Land in das ‚Ofer‘-Gefängnis verlegt, begleitet von Personal der Nachshon-Einheit des Gefängnisdienstes und mit Unterstützung der israelischen Polizei.
Nach Abschluss der Aufnahmeverfahren und der Genehmigung durch die politischen Behörden wurden alle Terroristen aus dem Gefängnis „Ofer“ und dem Internierungslager Jerusalem entlassen.“
Die Freisetzung der Terroristen verzögerte sich. Sie erfolgte erst um ein Uhr morgens. Zuvor hatten am Freifassungsprozess beteiligte Beamte behauptet, dass Vertreter des Roten Kreuzes die Freilassung der Gefangenen in voller Absicht verzögerten. Sicherheitsquellen ließen gegenüber dem Fernsehsender Channel 12 verlauten:
„Das Personal des Roten Kreuzes verzögert aus unklaren Gründen die Überstellung der palästinensischen Gefangenen. Sie behaupten, dass die Listen nicht übereinstimmen, und es scheint, dass sie Israel so darstellen wollen, als würde es sich nicht an die Zeitpläne halten.“
Zuvor hatte, wie die Israel National News schreiben, die IDF deutlich gemacht, dass es im Rahmen der Vorbereitungen für die Freilassung der Terroristen und im Anschluss an die Entscheidungen der politischen Ebenen in der Region Judäa und Samaria das Zentralkommando mit zusätzlichen Kampfkräften zur Verteidigung sowie zum Angriff in ganz Judäa und Samaria verstärkt hat.
Als in Israel zum letzten Mal ein vergleichbarer Handel durchgeführt wurde, wurde in dessen Rahmen Yahya Sinwar freigelassen – der Drahtzieher des Massakers und der Entführung der jetzigen Geiseln. Hoffen wir, dass sich die Geschichte nicht auf tragische Weise wiederholt!