Kam Gott aus dem All und schuf die Menschheit?

  • Von Lars A. Fischinger

Nach dem Buch „Historia Mystica“, 2009

„Gott sprach: Lasset uns den Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich (…). So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.“ (Gen. 1,26-27)

So berichtete es das 1. Buch Mose in der so genannten „ersten Schöpfungsgeschichte“. Einige Verse weiter, ab Kapitel 2, Vers 7, finden wir dann die „zweite Schöpfung“, in der es heißt:

„Da bildete Gott, der Herr, den Menschen aus dem Staub der Ackerscholle und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen.“

Später dann wurde aus einer angeblichen „Rippe“ des ersten Mannes seine Gefährtin Eva (korrekt: „Männin“) geschaffen „damit sie ihn diene“, wie es die Bibel weiß.

Eine fromme Geschichte, die viele Jahrhunderte als Tatsache angesehen wurde und erst im Zeitalter der aufkommenden Evolutionstheorie des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809 bis 1882) nach und nach verworfen wurde. Die Menschheit, so der grundsätzliche Glauben der modernen Naturwissenschaft, entstand aus primitiven Vorfahren in einer gradlinigen Evolution über Millionen von Jahren.

Doch ist das tatsächlich so und damit alle Schöpfungsmythen unserer Vorfahren nichts als Humbug? An dieser Stelle soll zusammenfassend einmal genauer hingesehen werden.

Die Schöpfung der Bibel ist die auf der Erde am weitesten verbreitete Mythologie über den Ursprung des Menschen überhaupt. Und kein Zweifel, darin wird der Mensch als Produkt Gottes angesehen. Und schon diese Annahme ist falsch. Im 1. Buch Mose heißt es, dass „Gott“ in seiner Güte den Menschen erschuf, um sich die Erde untertan zu machen. Erstaunlich – und schlicht fast immer übersehen – ist die Tatsache, dass die Bibel in Gen. 1,26 davon spricht, dass nicht Gott allein die Menschen schuf. „Lasset uns“, „nach unserem Abbild, uns ähnlich“ heißt es klipp und klar im Alten Testament. Wieso aber uns? Es gibt doch laut biblischer Lehre nur einen Gott. Hier wird es spannend und es breiten ich Parallelen zu anderen, globalen Schöpfungsmythen aus.

Der biblische Name „Gott“, der im Buch Genesis und anderen Teilen des Alten Testamentes steht, lautet im noch vorliegenden Hebräischen Originaltext „ELOHIM“ (´älohîm). Wer oder was ist dieses „ELOHIM“? Entsprechende Nachschlagwerke verraten es: Es handelt sich um eine pluralistische Namengebung und bedeutet schlicht „Götter“, „göttliche Wesen“, „Gottheiten“ usw. „Fremde Götter“ werden in der Bibel ebenso mit diesem Namen bezeichnet, wie es zum Beispiel Dtn. 6,14, Jos. 24,15 und 2 Kön. 18,35 beweist. Damit bekommt auch Gen. 1,26 einen Sinn, denn damit haben „Götter“ gesagt: „Lasset uns Menschen machen“. Im Alten Testament taucht die Bezeichnung „Götter“, „ELOHIM“, ganze 2602-mal mal auf. Hier spricht die Bibel also klar von einer Gruppe von göttlichen Wesen. Auch wenn zum Beispiel Theologen der „Deutschen Bibelgesellschaft“, Stuttgart, diese Bezeichnung gerne als „Abstrakt-, Intensitäts-, Hoheits- oder Herrschaftsplural“ deuten.

Dieser Umstand erregt schon Jahrzehnte das Interesse der Grenzwissenschaft. Wer waren diese Gottheiten, die den Menschen vor unbekannten Zeiten schufen? Waren es Außerirdische, die durch genetische Manipulationen den modernen Menschen formten? Ist das legendäre „Missing Link“, das fehlende Glied zwischen der Urform des Menschen und dem modernen Mensch, außerirdischer Herkunft? Kurzum: Manipulierten Aliens den Frühmenschen? Eine hoch interessante These, die der Verfasser in seinem Buch „Götter der Sterne“ bereits 1998 umfassend diskutierte. Mit zum Teil erstaunlichen Resultaten.

Die Bibel stammt aus dem Nahen Osten und weite Teile des Alten Testamentes wurde in Babylon während des Exils der Israeliten unter König Nebukadnezar II. (640 bis 562 vor Christus) in den Jahren von 598 bis 539 vor Christus zusammengestellt. Bibelforscher bestreiten deshalb nicht, dass „mythische Reste“ der älteren Überlieferungen anderer Völker in die Bibel einflossen. Beispielsweise die Sintflut-Geschichte oder auch die äußert seltsame Story im 1. Buch Mose (ab 6,1), dass Wesen des Himmels Sex mit Frauen der Erde hatten und Kinder zeugten. Eine Geschichte, die vor allem in den Büchern des mythischen Propheten Henoch zu finden sind.

Völker aus dem Zweistromland (heute Iran und Irak) kennen demzufolge ebenfalls Schöpfungsmythen, die von einem Akt der Erschaffung des Menschen durch himmlische Götter sprechen. So heißt es im „Epos der Schöpfung“, dem „Enûma elîsch“, einer Schöpfungsgeschichte aus dem achten Jahrhundert vor Christus der Babylonier, dass „Götter“ vom Himmel kamen und die Zivilisation begründeten. Auch diese Götterwesen schufen dann eines Tages den Menschen. Und zwar aus Lehm und dem Blut eines Gottes. Auch das „Popol Vuh“ der Maya aus Zentralamerika oder die Suaheli Indianer aus Afrika sowie viele andere Völker der Welt kennen eine Art „Versammlung der Götter“, bei dem beschlossen wurde, die Menschen zu schaffen. Meist als Arbeiter oder Diener für die Götter des Himmels. Auf der VI. Tafel des „Enûma elîsch“ heißt es beispielsweise wörtlich:

„Blut will ich binden an Blut, Blut an Gebein, Aufstellen will ich Lullu, Mensch sei sein Name, Erschaffen will ich Lullu, den Menschen! Es sollen ihm auferlegt werden die Götterdienste, sie sollen ausgeführt sein!“

Und diese „Lullu“ (auch „Lulu“) „sollen den Götter auf der Erde dienen, bedingungslos“. „Erschaffe den Lullu und dass ihn das Joch tragen“, verlangten die Götter laut den babylonischen Mythen. Die Assyrer aus Mesopotamien wussten in ihrer Schöpfung um 800 vor Christus zu berichten, dass die „Anunnaki“, „die großen Götter“ des Himmels bei einer Versammlung beschlossen, mit dem Blut eines auserwählten Gottes den Arbeiter Mensch nach ihrem Bilde zu kreieren. War es ein genetischer Eingriff fremder Wesen aus dem All?

Der Koran liefert an verschiedenen Stellen weitere Hinweise. So heißt es in der 40. Sure, Vers 68, dass die Menschheit aus „Staub“, „Samentropfen“ und „geronnenem Blut“ von Gott geformt wurde. Und in der 76. Sure, Vers 3, lesen wir: „Wir schufen den Menschen aus dem im Samentropfen vermischen Geschlechter“. Auch hier ist von „wir“ die Rede; auch hier eine Mehrzahl an göttlichen Wesen, die an der Schöpfung beteiligt waren.

Erstaunliches ist teilweise über den Ort dieser göttlichen Schöpfung zu erfahren. Es soll nicht auf der Erde geschehen sein. Im Himmel haben die Götter den Menschen nach ihrem Bilde geformt. Dieser Aussage begegnen wir in allen Teilen der Welt. So etwa wissen die Ngombe Indianer aus Zaire, dass die ersten Menschen im Himmel mit ihren Schöpfern lebten.

Auch im Neuen Testament findet sich ein ähnlicher Hinweis:

„Der erste Mensch ist aus Erde, ist Staub; der zweite Mensch stammt aus dem Himmel.“ (1. Kor. 15,47)

Auch bei den Suaheli heißt es, dass eine göttliche Versammlung im Himmel einberufen und bei dieser Gelegenheit die Schaffung des Menschen beschlossen wurde. Aus „Lehm“ solle das Menschenwesen geschaffen werden „und auf der Erde soll es leben“. Eine Schöpfung aus Lehm kennen auch die alten Ägypter. In deren Mythologie findet sich zum Beispiel der Gott Chnum, der den Menschen auf einer Töpferscheibe formt.

Ebenso ist es ein immer wiederkehrendes Erzählmotiv bei vielen Völkern rund um die Welt, dass mehrere Versuche nötig waren, um den perfekten Menschen zu formen. Berühmt ist in diesem Zusammenhang die erste Frau des biblischen Adams mit Namen Lilith. In der biblischen Schöpfung ist diese nicht zu finden, doch uralte Mythen sagen, dass Lilith zugleich mit Adam von den Göttern geschaffen wurde. Doch sieh lehnte sich gegen Adam auf und so wurde aus Adam selber eine neue Frau mit Namen Eva geschaffen. Dazu legte „Gott“ den ersten Menschen in einer Art Schlaf und formte Eva aus Adams Rippe.

Eine Schöpfung aus der Rippe ist ein beliebtes Motiv biblischer Maler. Was als Rippe übersetzt wird heißt im Originaltext der Bibel „szelá“, und erstaunlicherweise ist der wahre Sinn dieses Wortes bis heute ein Rätsel. „Rippe“ wiederum heißt in sumerisch „ti“. Und dieses Wort bedeutet im Weiteren auch „Lebenskraft“, „“Pfeil“ und „Leben“. Wurde also hier eine ältere Mythologie einer Erschaffung des Menschen durch eine Versammlung der Götter aus Mesopotamien mit dem biblischen Text vermischt und Eva in Wahrheit aus der „Lebenskraft“ des Menschen geformt? Auch Bibelforscher schließen das nicht aus. Und gestehen gleichzeitig ein, dass der wirkliche Sinn des Wortes bis heute unklar sei, wie ich es in meinem Buch „Götter der Sterne“ umfangreich darlegte.

Interessant ist es, dass auch die Bibel in zahllosen Versen etwas von einem „Rat des Herrn“ (Jer. 23,18), „Gottesversammlung“ (Ps. 82,1), „Gottessöhne“ (Ps. 89,7 und Ps. 82,6), „Heer des Himmels“ (Neh. 9,6), „Versammlung der Heiligen“ (PS. 89,6) usw. zu berichten weiß. Gibt es Parallelen? Wer waren diese Wesen? Wieso muss Gott einen Rat einberufen um die Erschaffung des Menschen zu beschließen?

In vielen Mythen der Kulturen der Welt heißt es, dass erst der Mann und dann die Frau von Wesen des Himmels geschaffen wurden. Auf der fernen Osterinsel im Pazifik beispielsweise wird von dem Gott Make Make erzählt. Dieser schuf den ersten Mann in einer runden Form, in der er hinein blies. Dies erinnert an die Bibel, in der es in Gen. 2,7 heißt, dass die Götter den „Odem des Lebens“ in die Nase des ersten Menschen bliesen um ihn lebendig zu machen. Der erste Mann mit Namen He repa auf der Osterinsel wurde nun von Make Make eingeschläfert. Dann öffnete der Gott den linken Brustkorb des ersten Mannes, nahm Blut und schuf so Uka, die erste Frau der Welt.

Auf einen angeblich eindeutigen, künstlichen Schöpfungsakt der himmlischen Götter in der Bibel, verweisen immer wieder verschiedenen Autoren: Die Geburt des Seth; des dritten Sohnes von Eva und Adam. Nachdem Kain seinen Bruder Abel ermordet hatte (Gen. 4), wurde Eva erneut schwanger:

„Adam erkannte abermals sein Weib, sie gebar einen Sohn und reif ihn mit Namen Seth; denn, sagte sie, Gott hat mir einen anderen Spross gesetzt anstatt Abels, weil ihn Kain erschlug.“ (Gen. 4,25)

Dieser Seth oder Set (schet) ist der „Eingesetzte“, denn sein Name bedeutet in Etwa „Setzling“ oder „Eingesetzter“. Seth ist ein direkter Vorfahre des auserwählten Noah. Auch hier liefert eine genauere Betrachtung des Urtextes erstaunliche Hinweise. Denn auch hier waren es die „ELOHIM“, die „Götterwesen“, die der Eva Seth einsetzten. „Denn gesetzt haben mir die Götter fremden Samen“ lautet eine wörtliche Übersetzung des Verses 25. Das klingt nach einer künstlichen Befruchtung einer Erdenfrau durch die Himmelswesen. Auch wenn dieser Hinweis der Bibel außergewöhnlich erscheinen mag, so ist er es in keinen Fall! Die kaum überschaubaren Schöpfungsmythologien der Welt kennen ungezählte Beispiele solcher Aktionen der Götter.

So heißt es im äthiopischen Buch Henoch (106,5). Noah sei „ein Abbild der Engel des Himmels“ und sicher nicht das leibliche Kind seinen irdischen Vaters Lamech. Dieser beschuldigte dort seine Frau des Ehebruchs mit den Himmlischen.

Über „künstliche Befruchtungen“ durch Götter aus dem All, berichtet auch die Religion der Jaina aus Indien. Laut dieser Überlieferung beschlossen die Himmelsgötter auf der Erde eine neue Religion zu schaffen. Der Gott Mahavira wurde mit diesem Vorhaben beauftragt. So kam es, dass eine schwangere Erdenfrau gesucht wurde, dieser ein göttliches Embryo eingepflanzt und dieser 599 vor Christus geboren wurde. Es war Mahavira, der Gründer der Jaina-Religion.

Erstaunliches geschah jedoch während dieser Prozedur der „unbefleckten Befruchtung“: Als den Göttern auffiel, dass die schwangere Erdenfrau Devanada nicht würdig genug sei das göttliche Kind zu gebären, wurde ihr der Embryo wieder entnommen und der schwangeren Königin Trisala eingepflanzt. Diese gebar dann das himmlische Kind.

Ist diese Geschichte einer Erinnerung an einen Eingriff von Außerirdischen? Noch heute berichten Frauen, dass sie angeblich bei Entführungen durch Außerirdische als eine Art Leihmutter missbraucht wurden. Männer berichten ihnen sei Sperma von fremden Wesen entnommen worden; Frauen schildern indes die Entnahme von Eizellen oder sogar Embryos. Die UFO-Entführungs-Gläubigen sprachen davon, dass die Außerirdischen eine Art Mischwesen aus Aliens und Menschen schaffen würden. Eine Aussage, die so alt wie diw menschlichen Mythologien ist, bei denen jedoch nicht technische Außerirdische daran beteiligt sind, sondern Götter des Himmels.

Wahrheit oder Fiktion?

Auch Gilgamesch, der legendäre König aus dem Zweistromland, war nicht ganz ein reiner Mensch. Das nach ihm benannte Gilgamesch-Epos sagt auf der I. Tafel, dass der angeblich 2600 vor Christus gelebte König ein Zwitter war:

„Zu zwei Dritteln ist er Gott, Mensch zu einem Drittel nur. Die erhabene Göttin hat sein Lebensbild entworfen.“

Außerdem, so heißt es weiter, sei Gilgamesch eine Art Riese gewesen. Und Riesen kennen die Mythen in allen Teilen der Welt. Stammen auch sie von Wesen der Sterne ab? Laut Bibel ja – und die Texte sind noch heute in (fast!) jeder Bibel zu finden. In der Genesis heißt es im 6. Kapitel, dass die „Söhne Gottes“ oder „Gottessöhne“ die schönen Frauen der Menschen sahen und Kinder mit ihnen zeugten. Diese Nachkommen waren laut Bibel die Riesen der Erde. Der Prophet Henoch berichtet in seinen Texten umfassend über diese Aktion der „Söhne der Götter“, wie die entsprechende Stelle im Buch Genesis exakt übersetzt heißt. Detailliert analysiert wurden diese und sehr ähnliche (globale!) Mythologie bereits 2015 in „Rebellion der Astronautenwächter“.

Auch verschiedene Stellen der Bibel berichten über diese Riesen. Damit reiht sich die Heilige Schrift nahtlos in die Welt der globalen Mythologien von der Schöpfung ein.

Einig sind die weltweiten Schöpfungsmythen darin, dass diese Götter oder Schöpfer der Menschheit vom Himmel zur Erde kamen. Sie schufen die Menschheit, brachten Sitte und Gesetzt und lehrten der neu entstandenen Menschheit alle Dinge von Belang. Der Prophet Henoch listet in seinen Schriften sogar penibel genau und namentlich auf, welches himmlische Wesen was auf der Erde den Menschen beibrachte.

Teil zahlreichen Schöpfungslegenden der Erde ist auch der Kern, dass die Erschaffung des Menschen nicht auf Anhieb gelang. Das „Popul Vuh“ der Maya weiß von einem göttlichen Rat zu berichten, die eine Reihe von Versuchen benötigen, bis der perfekte Mensch geschaffen wurde. Der Maya-Text weißt ebenso eine ganze Reihe von Parallelen zu biblischen und ähnlichen Mythen auf, wie sie beispielsweise die Autoren Peter Krassa und Viktor Farkas in ihrem Buch „Lasset und Menschen machen“ (1985) diskutieren.

Hunderte Bücher, Fachaufsätze und Artikel sind inzwischen erschienen, die behaupten, diese Götter des Himmels seien in Wahrheit Außerirdische von den Sternen gewesen. Die Autoren der Prä-Astronautik, allen voran Bestsellerautor Erich von Däniken, plädieren dafür, Mythen über Wesen aus dem All beim Wort zu nehmen. Damit muss man aber auch die Mythen beim Wort nehmen, die sagen eben diese himmlischen Kulturbringer schufen auf künstlichem Wege die moderne Menschheit. Fand eine genetische Manipulation von Aliens an den ersten Menschen der Erde statt?

Der Beweis dafür könnte in unseren eigenen Genen liegen. Doch sind wir heute in der Lage, in unserem eigenen Genpool überhaupt außerirdische DNA zu identifizieren? Oder auch nur entsprechende Änderungen  oder „Verfeinerungen“ unserer Gene?

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