Hier ist ein vergessenes Detail aus dem jordanischen Krieg gegen die Palästinenser 1970/71.
Aus JTA, 19. Juli 1971:
Schwer bewaffnete palästinensische Terroristen, die vor den Truppen des jordanischen Königs Hussein fliehen, kapitulierten in Massen vor israelischen Streitkräften, wurde heute berichtet. Mindestens 55 Terroristen haben während der letzten 24 Stunden ihre Waffen niedergelegt, weil sie es offenbar vorziehen Gefangene der Israelis zu werden statt sich dem Tod oder Gefangenschaft bei der jordanischen Arabischen Legion zu stellen. Hussein gelobte zwar gestern in Zerqa (Jordanien) die arabischen Kommandoaktivitäten gegen Israel zu unterstützen, hat aber einen neuen Angriff begonnen, der die Fedajin aus dem Norden Jordaniens vertreiben soll. Jordanische Infanterie vertrieb nach Angaben israelischer Quellen Terroristen aus ihren Verstecken in Feldern und Orangenhainen.
Die massenhaften Kapitulationen – gestern, gestern Abend und heute Morgen – standen auf der Tagesordnung des heutigen Kabinettstreffens, eine extralangen Sitzung, in der Berichte von Verteidigungsminister Mosche Dayan und Generalstabschef Haim Bar Lev gehört wurden. Den Beobachtern hier ist trotzdem klar, dass diese jüngste Entwicklung entlang der jordanischen Grenze den israelischen Behörden Kopfschmerzen und mögliche Verlegenheit bereitet. Die kapitulierenden Terroristen werfen Probleme auf. Sie müssen einquartiert, ernährt und stark bewacht werden, da die meisten in terroristischen und Sabotagetechniken bestens ausgebildet sind. Ihnen den Zutritt zu Israel zu verweigern würde jedoch bedeuten, sie dem fast sicheren Tod durch Husseins Truppen auszuliefern. Reporter aus Amman, die heute hier ankamen, erzählten von Massenhinrichtungen an Guerillas, von denen viele Berichten zufolge mit Gasbomben aus Verstecken gescheucht wurden. Die israelische Regierung will jedes Handeln vermeiden, das ans Einmischung in Jordaniens interne Kämpfe interpretiert werden könnte.
Gestern umzingelte eine israelische Patrouille einen Trupp aus 16 Terroristen, die den Jordan überquerten und befahlen ihnen sich zu ergeben. Die Terroristen legten ihre Waffen nieder, zu denen automatische Gewehre, Handgranaten und ein Maschinengewehr gehörten und wurden bereitwillig Gefangene. Die Tatsache, dass sie keine Lebensmittel oder Sprengstoff mitführten, überzeugte den israelischen Kommandeur, dass sie sich nicht auf einer Sabotagemission befanden, sondern vor Husseins Truppen flohen. Zwei weitere Gruppen ähnlicher Größe ergaben sich israelischen Streitkräften während der Nacht und noch acht legten heute Morgen ihre Waffen nieder.
Am 20. Juli 1971 fügte JTA an:
Siebzehn weitere bewaffnete arabische Terroristen, die aus Jordanien flohen, ergaben sich heute israelischen Streitkräften, was die Zahl derer, die seit Samstag die Waffen niederlegten und um Asyl in Israel bettelten, auf 72 brachte.
Israelische Quellen sagten heute, dass die meisten der Terroristen, die sich ergaben, Mitglieder von El-Fatah waren, der größten der palästinensischen Guerillagruppen und dass einige der Volksfront zur Befreiung Palästinas angehörten, einer extremeren Gruppe, die von Dr. George Habasch geführt wird. Die Quellen sagten, alle würden verhört, um ihren Hintergrund festzustellen. Verteidigungsminister Mosche Dayan fragte gestern mehrere der Gefangenen, warum sie nach Israel flohen und nicht nach Syrien. Die Antwort lautete, dass die syrische Grenze blockiert ist und es ohnehin „in Israel sicherer“ sei. Die Kommandotruppen flehten Dayan Berichten zufolge an bleiben zu dürfen, versprachen „alles zu tun, was uns gesagt wird, sogar der israelischen Armee beizutreten“.
Irgendwie glaube ich nicht, dass das in palästinensischen Schulen auf dem Lehrplan steht.