Während die Welt sich in der Anlaufphase auf die Olympischen Spiele in Paris befindet, macht es Sinn noch einmal auf die Spiele von München zurückzukommen.
Es hat hunderte Berichte gegeben, die über das Massaker an 11 israelischen Sportlern bei den Olympischen Spielen in München 1972 geschrieben wurden. Fast alle erwähnen die Forderungen der Kidnapper Häftlinge aus israelischen und deutschen Gefängnissen freizulassen und nehmen an, dies sei der wahre Grund für den Terroranschlag gewesen.
Aber eine Beschreibung des Vorfalls durch das palästinensisch Jugendradio „Al-Schabab“ im letzten Jahr fügte Details hinzu, die den westlichen Medien fehlen.
Dort heißt es:
Anfang 1972 reichte der Oberste palästinensische Rat für Jugendwohlfahrt beim Internationalen Olympischen Komitee einen Antrag ein die Teilnahme einer palästinensischen Delegation bei den Spielen in München zuzulassen, aber die Anfrage wurde abgewiesen. Damals dachten Salah Khalaf, der Kommandeur des Sondersicherheitsdienstes der PLO, und Mohammed Odeh, ein Mitglied des palästinensischen Nationalrats, darüber nach eine gewaltige Aktion durchzuführen, die als Antwort auf die Tötungen durch die israelische Besatzungsarmee gedacht sein sollte.
Khalaf und Awda glaubten, die Operation sollte ein Anfang gegen den Mossad und seine Waffen sein, aber nach der Tötung des palästinensischen Kurzgeschichten-Autors und Romanciers Hassan Kanafani, der im Juli desselben Jahres zum Märtyrer gemacht wurde, war die Tür offen eine ähnliche Racheoperation durchzuführen.
Sie schrieben die ersten Schritte auf und legten das Ziel fest, beispielsweise israelische Botschaften und Konsulate; aber der Vorschlag wurde abgelehnt; um zu vermeiden, mit den Ländern Probleme zu bekommen, in denen diese Missionen sich befanden, bis das größte Ereignis kam – die Olympischen Spiele in München – um in gleicher Weise zu reagieren – zum einen auf die Tötung von palästinensischen Persönlichkeiten durch die israelische Besatzung, zum zweiten auf das Olympische Komitee, das die Teilnahme der palästinensischen Mannschaft ablehnte.
Folgt man dem, dann war die Freilassung der Häftlinge eine zweitrangige Überlegung. Das Hauptaugenmerk des Anschlags bestand darin Israel und Deutschland zu schaden – Israel wegen der Tötung von Terrorführern und Deutschland, weil das IOC die Teilnahme palästinensischer Sportler nicht zugelassen hatte.
Wie bei allem, was die Palästinenser tun, bestand die Hauptmotivation darin Ehre zu gewinnen und Schande zu löschen, weit mehr als alle pragmatischen Überlegungen wie der Freilassung von Häftlingen.
Das zeigt die palästinensische Psyche. Alles, was sie tun, dreht sich um Ehre, nicht um Gerechtigkeit. Ihnen sind Menschenrechte und Menschenleben egal – aber sie werden die Menschenrechte kapern und ihre Kinder lehren Märtyrertum der eigenen Leute wertzuschätzen, um die Ehre zu gewinnen, von der sie glauben, sie würden sie verdienen.
Ein bösartiger, mörderischer, brutaler Anschlag wurde hauptsächlich zum Zweck der Ehre verübt. Das stimmte 1972 und es stimmte beim 7. Oktober. Die Palästinenser selbst sagen das ausdrücklich.
Der Westen ignorierte das und gefährdet sich damit selbst.