Trumps „verrückte“ Ideen sind wohl gar nicht so verrückt

Warum fordern Leute immer, jemand solle „unkonventionell denken“, aber wenn das dann jemand macht, wird geklagt: „Oh, oh, oh, er hat unkonventionell gedacht!“

Vor diesem Hintergrund hat der gewählte Präsident Donald J. Trump bereits (mindestens) drei Ketzereien begangen: Grönland kaufen, China davon abhalten den Panama-Kanal zu kontrollieren und Amerikas Beziehung zu Kanada vertiefen.

Alle drei Ideen sind nicht verrückt und noch nicht einmal neu.

Präsident Harry S. Truman erwog 1946 Grönland zu kaufen. Thomas Jefferson schlug nach dem Kauf von Louisiana vor Kuba zu kaufen – denken Sie nur, wie erfolgreich die Kubaner heute politisch wie wirtschaftlich sein würden, wäre diese Handel zustande gekommen. Diese Käufe fanden nicht statt, aber 1917 erwarben die USA Dänemarks Jungferninseln für $25 Millionen. Der Historischer Stephen Press schreibt dazu:

So wie Außenminister John Quincy Adams Schuldenerlass für Spanien im Tausch für Florida veranlasste, erwarb Außenminister William Seward Alaska. Was Mr. Trump vorschlägt entspricht dieser amerikanischen Tradition – und unseren gegenwärtigen Grenzen. Souveränität gekauft zu haben ist für mehr als 40% der Landmasse der USA verantwortlich…

Die Geschichte legt die Vorteile nahe, dafür offen zu sein. Den Einwohnern Alaskas würde es unter russischer Souveränität nicht besser gehen. Die Grönländer enger mit den USA zu verbinden und den Handel mit Wirtschaftssubventionen zu versüßen, könnte sich für alle Seiten als vorteilhaft herausstellen.

Was den Panama-Kanal angeht, so übergab ihn Präsident Carter für $1 an Panama, aber unter der Bedingung, dass er dauerhaft eine neutrale Zone bleiben würde – keine, die an beiden Enden von China kontrolliert wird. „Wir haben Panama den Panama-Kanal gegeben“, stellte Trump heraus. „Wir haben ihn nicht China gegeben. Sie haben dieses Geschenk missbraucht.“

Die USA haben den Panama-Kanal überhaupt erst gebaut, um in der Lage zu sein kommerziellen und militärischen Seeverkehr dort zu haben, damit die lange Reise um die südlichste Spitze Südamerikas – die Magellanstraße – vermieden werden kann, wo die chinesische kommunistische Partei ebenfalls eine Basis eingerichtet hat.

Sollte es einen Konflikt mit dem kommunistischen China geben, wäre es ihnen ein Leichtes den Kanal für die Nutzung durch USA zu sperren. Der China-Experte Gordon G. Chang hat zu bedenken gegeben:

Chinas Hafeneinrichtungen befinden sich an beiden Enden des Kanals. Und als General Laura Richardson in einem Hubschrauber über die Kanalzone flog, das war Mitte 2022, sagte sie, sie habe „nach unten geschaut und all diese Dual-Use-Einrichtungen gesehen“. … Im Krieg könnten sie den Kanal völlig unbrauchbar machen. … Man sagt, wir haben eine Zwei-Ozean-Marine. Nun, wir hätten zwei getrennte Kriegsmarinen. Es wäre sehr schwierig Schiffe aus dem Atlantik in den Pazifik oder umgekehrt zu bekommen.“

Engere Bande mit Kanada, wie Trump sie zu sehen scheint, würden ein auf gewisse Weise geeintes Nordamerika für jeden möglichen Gegner zu einer beeindruckenden Landmasse machen. „Wir wären diese künstlich gezogene Linie los“, erklärte Trump, „und wir werfen einen Blick darauf, wie das aussieht und es wäre für die nationale Sicherheit viel besser. Vergesst nicht: Kanada wird von uns beschützt.“

Trump scheint lediglich auf die Öffnung geantwortet zu haben, die ihm der kanadische Premierminister Justin Trudeau nur wenige Tage, bevor er seinen Rücktritt ankündigte, bot. Trump sagte:

Ich habe gesagt, was passieren würde, wenn wir das nicht machen. Er sagte, Kanada würde sich auflösen. Kanada würde nicht mehr funktionieren, wenn wir nicht ihre 20% unseres Automobilmarktes abnehmen würden… Also, sagte ich zu ihm, gut, warum machen wir das? Er sagte, ich weiß es nicht wirklich. Er war nicht in der Lage die Frage zu beantworten, aber ich kann sie beantworten. Wir machen das aus Gewohnheit und wir machen es, weil wir unsere guten Nachbarn mögen; und wir sind gute Nachbarn gewesen. Aber wir können das nicht unbegrenzt tun und das ist eine gewaltige Menge Geld. Und warum sollten wir ein $200 Milliarden-Defizit haben und dem noch vieles, vieles andere hinzufügen, das wir ihnen als Zuschüsse geben?“

Trump hat zudem ein „Made im America“, Steuervergünstigungen für Investitionen in den USA und ein „Goldenes Zeitalter für Amerika“ angekündigt.

Es scheint bereits begonnen zu haben – und er ist noch nicht einmal im Amt.

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