(Zum Beitragsbild oben: „Wir haben es geschafft all diese Begriffe gegen Israel zu kapern und umzudefinieren. Jetzt unsere größte Herausforderung: „’Holocaust'“)
Die Völkermord-Konvention definiert Völkermord als „Absicht eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als Ganzes oder in Teilen zu vernichten“.
„Absicht“ ist eine hoch liegende Latte. Niemand kann Gedanken lesen; solange die beschuldigte Seite nicht ausdrücklich sagt, dass sie die Absicht hat andere Völker auszulöschen, sind alles, was wir haben, Taten, die interpretiert werden müssen.
Die einzige Möglichkeit, wie jemand feststellen kann, dass Israels Absicht im aktuellen Krieg Völkermord ist, besteht darin, dass er Juden bereits hasst.
Ich werde mich nicht mit all den Gegenbeweise beschäftigen – jeder kann recherchieren, dass israelische Führungskräfte durchgängig gesagt haben, dass ihre Ziele die Hamas sind, nicht die Gaza-Zivilisten; dass Israel zehntausende LKW-Ladungen an Hilfsgütern ermöglicht hat; dass Israel sorgfältig zivile Opfer vermieden hat; dass die Hamas ihre militärischen Ziele bewusst innerhalb und unter Wohnhäusern, Schulen, Moscheen und Krankenhäusern platziert, was die Vermeidung ziviler Opfer buchstäblich unmöglich macht; und dass viele Militärexperten Israel für seine Bemühungen gelobt haben zivile Opfer zu vermeiden, trotz der einzigartigen Herausforderungen einen Feind zu bekämpfen, der sich darauf verlässt, dass Zivilisten Angriffe limitieren.
Die Leute, die mit dem Wort „Völkermord“ um sich werfen, schmälern und ignorieren allerdings all die Gegenbeweise, die den Vorwurf widerlegen. Sie greifen sich isolierte, aus dem Kontext gerissene Äußerungen und Vorfälle heraus und versuchen daraus ein Beweisgefüge zu erstellen.
Ich führe nur ein einziges Beispiel an.
Ein gerade veröffentlichter UNO-Bericht beschuldigt Israel Methoden einzusetzen, die „Völkermord entsprechen“. Schon das erste darin als Beweis verwendete Zitat eines Vertreters Israels lautet:
Am 9. Oktober verkündete der Verteidigungsminister Israels eine „vollständige Belagerung“ des Streifens ohne Strom, ohne Nahrungsmittel, ohne Treibstoff an und schaffte alle Beschränkungen für israelische Streitkräfte ab, damit sie „alles eliminierten“ können.
Die Folgerung lautet, dass Gallant die Truppen anwies alles im Gazastreifen zu eliminieren und Verhungern eine der Methoden sei.
Es handelte sich um zwei verschiedene Äußerungen.
Israel hat seit dem 21. Oktober 2023 Hilfslieferungen in den Gazastreifen ermöglicht – den gesamten Krieg lang bis auf zwei Wochen. Äußerungen, die in den Stunden oder Tagen nach den Horror-Angriffen vom 7. Oktober fielen und eine Belagerung forderten, waren nie als langfristige Politik gedacht und wer das behauptet, lügt wissentlich.
Die zweite Äußerung, „alles zu eliminieren“, bezieht sich ausschließlich auf die Hamas und andere Terroristen. Sie stammt aus einem YouTube-Video, das Gallant am 9. Oktober bei einer Ansprache an die Truppen zeigt. Seine vollständigen Worte lauteten:
Zieht die Samthandschuhe aus, tötet jeden, der uns bekämpft, selbst wenn es nur ein einziger Terrorist ist. Aus der Luft, am Boden, mit Panzern und Bulldozern, mit allen Mitteln. Es gibt keine Kompromisse. Es wird nicht wieder dasselbe sein. Und die Hamas wird es auch nicht mehr sein. Eliminiert alles. Es wird Zeit benötigen, das geht nicht an einem Tag, das geht nicht in einer Woche, es wird Wochen und vielleicht Monate dauern.
Gallant spricht ausdrücklich von Terroristen, nicht vom Gazastreifen an sich.
Und das ist nur das erste von der UNO als Beweis angeführte Beispiel. Es wird deutlich, dass die UNO bewusst die Wahrheit verdreht, um zu ihrem vorgegebenen „Völkermord“-Schluss zu kommen und sie versucht ihre Quellen zu verschleiern, indem sie nicht auf die Original-Aussage verweist, sondern sie durch andere Dokumente „wäscht“ – in diesem Fall die Anschuldigungen Südafrikas vor dem IStGH – die die Originalaussage verzerrt haben.
Der einzige Grund dafür, dass Leute wie die Autoren dieses UNO-Berichts die massive Menge an Gegenbeweisen ignorieren, ist der, dass sie von der Annahme ausgehen, dass Juden Lügner sind. Für sie ist jeder einzelne Gegenbeweis entweder eine Lüge oder eine Vertuschung durch israelische Juden. Sie verbringen nicht ansatzweise so viel Zeit damit nüchtern alle Fakten zu betrachten, wie sie damit verbringen die Tatsachen zu widerlegen, die mit ihren antisemitischen Annahmen nicht zusammenpassen. Ihre inhärente, vorgefasste Einseitigkeit lässt nichts zu außer der Schlussfolgerung, dass israelische Juden böse, korrupte, lügende Mörder sind.
Tatsächlich ist das keine Schlussfolgerung, sondern es ist die Grundlage für die Entscheidung, welche „Beweise“ sie hervorheben und welche sie ignorieren oder als Lüge bewerten.
Nur Leute, die bereits glauben, Juden seien schlechte Menschen – Leute, die Antisemiten sind – glauben die Völkermord-Verleumdung, während sie alle Beweise für das Gegenteil abtun oder sogar kleinreden.
Damit kommen wir zu dem anderen Teil der Verleumdung, der beweist, dass die, die sie verbreiten, antisemitisch sind.
Das Wort „Völkermord“ ist seit dem Zweiten Weltkrieg nur selten verwendet worden. Aus gutem Grund: Weil die Messlatte für seinen Beweis so hoch liegt.
Der typische Fall, auf den sich alle einigen, ist der Holocaust, weil der unbestreitbar ist. Mit Gaskammern und Krematorien und Bergen an Schuhen und Haaren kann man schwer streiten.
Niemand benutzt den Begriff für den syrischen Bürgerkrieg, in dem Chemiewaffenangriffe gegen Zivilisten geführt wurden – bis zu einer halben Million Zivilisten wurden getötet. Er wurde nicht gegen Russland eingesetzt, das in den 1980-er Jahren in Afghanistan mehr als eine Million Zivilisten tötete. Er wurde nicht für die geschätzt Millionen Zivilisten verwendet, die im Iran-Irak-Krieg getötet wurden, in dem unter anderem Städte gezielt bombardiert und ebenfalls Chemiewaffen eingesetzt wurden.
Diejenigen, die Israel des Völkermords beschuldigen, den Begriff aber praktisch nie für einen anderen Krieg verwendet, schwelgen in dem Genuss, Juden zu beschuldigen, sich auf demselben moralischen Niveau zu befinden wie die Nazis. Für sie ist Opfer sein Rechtschaffenheit und die Beseitigung der Vorstellung, dass Juden Opfer sind, ist ein gewaltiger Teil der Verleumdung.
Das ist nicht neu – Israel ist seit seiner Gründung beschuldigt worden wie Nazi-Deutschland zu sein. 1949 argumentierte der saudische Vertreter bei der UNO, Israel solle nicht als Mitgliedsstaat zugelassen werden, indem er sagte, Zionisten „haben Gräueltaten begangen, die nicht anders sind als die von den Nazis verübten“.
Heute wird das Wort „Völkermord“ in einer naziartigen „Großen Lüge“ wiederholt, um aus der Unwahrheit eine Wirklichkeit zu machen. Das Wort „Völkermord“ auf israelisches militärisches Handeln anzuwenden, wenn der Begriff für fast alle der vielen andere Kriege mit viel mehr zivilen Toten seit 1945 nie verwendet wurde, ist purer Antisemitismus.
Der Begriff „Völkermord“ wird bewusst eingesetzt, um Juden mit Nazis gleichzustellen. Es gibt keinen anderen Grund. Das ist nicht nur eine Form der Holocaust-Umkehr, sondern auch der Verharmlosung des Holocaust.
Es ist reiner Judenhass.