* von Roland M. Horn
Im Buch Die Lahore-Ahmadiyya-Bewegung in Europa (Backhausen, Manfred (Hrsg.). Wembley 2008, S. 151) stoßen wir auf die folgenden Zeilen:
„Es war im Mai 1922, als die bekannte englische Tageszeitung in Indien ‚Mohammadan‘ einen Artikel mit der Überschrift ‚Die Notwendigkeit der Verbreitung des Islam in Deutschland‘ publizierte. Nachfolgend einige der Ideen des Autors dieses Artikels:
‚Unter all den Ländern Europas, scheint keines in einem solchen Ausmaß für die Verbreitung des Islam bereit zu sein als Deutschland. Es erlitt eine Niederlage im Krieg (gemeint ist natürlich der 1. Weltkrieg) und denkt nun ernsthaft über die künftige Richtung des Wiederaufbaus, über die Hinwendung zu einer Ordnung innerhalb einer neuen Ära von Frieden und Weiterentwicklung [nach]. Jedermann hier ist sich sicher, dass eine Wiedergeburt ohne der Hinwendung zu einer wahren Religion unmöglich ist. Das Christentum erlitt eine vollständige Niederlage. Deutschland ist in einer viel besseren Position im Innersten, die wahre Realität von falscher und grundloser Propaganda zu erkennen … Deutschland ist das Zentrum von Europa und hier Erfolg zu verzeichnen, wird einen heilsamen Einfluss auf die benachbarten Länder ausüben…
Viele Leute schauen mich wegen meiner Einschätzung der Situation mit geringschätzigen Augen an. Weitere halten die jetzige Zeit [für] schlecht geeignet um sich auf ein solches Wagnis einzulassen…‘
Der Autor hat über das Für und Wider einer solchen Mission nachgedacht. Er ist sich über den Stand der Angelegenheiten im Mutterland (Indien) bewusst. Obwohl er so weit von Indien entfernt ist, weiß er sehr genau, was dort vorgeht. Er ist sich aber sicher, dass dieses Unterfangen den indischen Kampf für die Unabhängigkeit nicht negativ beeinflussen wird. Statt dessen wird es eine positive Wirkung ausüben und zu einem großen Auftrieb für die Kalifats-Bewegung und das Erreichen dessen wirklicher Ziele führen. Weiter würde es dazu führen, die gegen den Islam erhobenen Vorwürfe des Blutvergießens und Zerstörens zurückweisen zu können…Ich schreibe meine Beobachtungen nach dem Studium der aktuellen Ereignisse in Deutschland und ich wäre gegenüber dem Islam treulos, wenn ich die indischen Muslime nicht über diese großartige Gelegenheit zur Verbreitung des Islam in diesem Lande informieren würde…‘
Diese Ideen zeigen sehr deutlich, dass:
- Deutschland war das geeignetste Land in Europa für die Ausbreitung des Islam.
- Durch die Ausbreitung des Islam in Europa könnte die Wirkung der Propaganda, die gegen den Islam betrieben wird, neutralisiert werden, und dies könnte einen direkten Einfluss auf den Kampf für die Unabhängigkeit der Muslime in Indien haben.
- Das Predigen und die Ausbreitung des Islam war ein tiefes Bedürfnis in dieser Stunde in Europa, und besonders in Deutschland.“ ( vgl. http://berlin.ahmadiyya.org/books/aaiil_europe-2.pdf)
Diese Ideen zeigen aber auch sehr deutlich, dass es jemanden oder sogar eine Gruppe gab, der /die schon vor fast 100 Jahren eine gezielte muslimische Unterwanderung und die Islamisierung Deutschlands plante…
Der Autor dieses Artikels war Professor Abdus Satar Kheiri, der sich zusammen mit seinem Bruder Professor Abdul Jabbar im Jahr 1920 Gedanken über die Aussichten einer Mission in Berlin machten, die schließlich im Juli 1925 in Berlin eröffnet wurde. 2008 wurde sein Artikel – wie oben gesehen – im Rahmen des genannten Buch vollständig zitiert.
Die Ahmadiyya-Bewegung ist eine wesentlich kleinere islamische Sekte als die bekannteren großen Sunniten und Schiiten. Ihr Gründer ist Mirza Gulam, der sowohl als Prophet, Messias und Mahdi angesehen wird und zahlreiche Schriften herausgegeben hat. Die „Lahore-Ahmadiyya-Bewegung zur Verbreitung islamischen Wissens“, das Backhaus vertritt, ist eine Abspaltung der ursprünglichen Ahmadiyya-Bewegung.
Eines der aktivsten Lahore-Ahmadiyya-Mitglieder war der Jude (!) Hugo Hamid Marcus, der Anfang der 1920er Jahre zur Lahore-Ahmadiyya-Bewegung konvertierte. Interessant zu erwähnen, ist, dass ihm 1936 vom Hitler-Regime das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer verlieh! Das ersparte ihm jedoch nicht sein Schicksal, zwei Jahre später im Konzentrationslager Sachsenhausen bei Oranienburg interniert zu werden, doch aufgrund der Fürsprache von Scheich Mohammed Abdullah konnte er 1939 zusammen mit seiner Mutter in die Schweiz fliehen. Seine Freilassung war unter der Bedingung ausgesprochen worden, dass er aus Deutschland ausreise, wie aus dem Personenlexikon des Kanton Basel-Landschaft hervorgeht.
Der genannte Scheich – Mohammed Abdullah – war ein indischer muslimischer Politiker von Kaschmir und Regierungschef des Bundesstaates Jamma und Kaschmir. Dieser Scheich musste also einen gewissen Einfluss auf Hitler gehabt haben. Interessant ist, dass die Ahmadiyya-Bewegung 1989 in Punjab, Indien, gegründet wurde, also im Wirkungsbereich dieses Scheichs: Indien wird ausdrücklich als Mutterland der Ahmadiyya-Bewegung genannt, und offensichtlich hat Hitler versucht, es von den Briten loszureißen, dessen Weltimperium es damals angehörte. Ebenso so Interessant ist es, zu sehen, dass selbst im genannten Buch der starke Verdacht geäußert wird, dass die Kheiri-Brüder eher politische als religiöse Interessen vertraten. So schreibt ein Urenkel der Brüder:
„Mein Urgroßvater, Professor Abdus Sattar Kheiri war der erste Muslim, welcher die Schaffung eines separaten muslimischen Staates und Heimlandes in Britisch-Indien vorgeschlagen hat. Er reichte ein diesbezügliches Papier in Französisch auf der von ihm besuchten 2. Konferenz der Sozialistischen [Internationale] in Stockholm/Schweden im Jahre 1917 ein. Die zwei Kheiri-Brüder waren die ersten, welche die 2-Nationen-Theorie befürworteten. Die offiziellen Aufzeichnungen existieren bis zum heutigen Tage. Ebenso ein von ihm geschriebenes Buch „National States and National Minorities (Nationalstaaten und nationale Minderheiten) aus dem Jahre 1947 (Redakteur: M. Ashraf, veröffentlicht in Lahore), welches noch heute in der Sammlung der New Yorker öffentlichen Bibliothek vorhanden ist. Vergessen Sie Iqbal, er hat viel später (so ungefähr 13 Jahre) die 2-Nationen-Theorie vertreten.“
Wir sehen also bereits hier, dass der Islam einen mächtigen politischen Arm hat. Darüber hinaus geht aus diesem Zitat hervor, dass Sattar Kheiri sogar bereits zu jener Zeit Kontakte zu maßgeblichen internationalen Sozialisten hatte!
Wie aus einem Artikel von Saad R. Khairi hervorgeht, ging es den Khairi-Brüdern darum, einen unabhängigen muslimischen Staat in einem Teil Indiens zu errichten. Ganz interessant ist eine Passage in diesem Artikel, in dem es heißt:
„Obwohl Deutschland im Chaos war und die Nationalsozialisten eine aufstrebende Kraft waren, begrüßte der Durchschnittsdeutsche sie wegen ihrer anti-britischen Einstellung. Die Brüder konvertierten auch einige Deutsche zum Islam. Darunter war auch die Schwester von Dr. Joseph Goebbels, deren muslimischer Name Nayyar war.“ (Saad R. Khairi: Abdul Khairi and Abdul Sattar Khairi: Khairis demanded Muslim homeland in 1917)
Aus dem Artikel geht auch hervor, dass die beiden Brüder im Libanon eine Moscheeschule gründeten, die später zu einer Hochschule wurde, die bald eine wichtige Rolle bei der Errichtung des Staates Libanon spielte: Saleb Salam.
Wie bereits angedeutet, spaltete sich die Ahmadiyya-Bewegung später in zwei verschiedene Gruppen auf, und neben der bereits erwähnten Lahore-Bewegung existiert die größere Ahmadiyya Muslim Jamaat , die in Deutschland heute nach eigenen Angaben etwas 40.000 Mitglieder zählt und 50 Moscheen betreibt.
Der deutsch-jüdische Schriftsteller Alfons Rosenberg (nicht zu verwechseln mit Hitlers Chefideologen Alfred Rosenberg!), der nach seiner Flucht aus Deutschland in die Schweiz zum römisch-katholischen Glauben konvertierte und vorwiegend zu Themen wie Mystik, Symbolforschung und Astrologie publizierte, äußert sich folgendermaßen über die Ahmadiyya-Bewegung:
„Die Erneuerungsbewegungen im Islam werden nur von kleinen Kreisen getragen, aber in diesen finden sich die aktivsten und entschlossensten der Gläubigen zusammen. Vor allem ist die aus Indien stammende, später in Pakistan zentrierte Ahmadyya-Bewegung, die sich ‚eine Bewegung im Islam‘ nennt, zu erwähnen. Ihr Stifter ist Hazrat Mirzat Ghulam Ahmad, der 1889 in Indien die Bewegung gründete. … Ihr Stifter nimmt in Anspruch, der von Mohammed angekündigte ‚verheißene Messias‘ oder Mahdi zu sein. Obwohl die Sekte nach seinem Tode 1908 durch eine Krise erschüttert wurde, konnte sie sich über die ganze Erde verbreiten, im Wahn dem Islam werde als der vollkommensten Religion der Sieg über alle Religionen gegeben. Jedes neue Glied der Ahmadyya muss darum das Gelübde ablegen: ‚Ich werde es stets als meine Hauptaufgabe betrachten, den Islam zu verbreiten.‘ Im selben Geiste äußerte sich der islamische Richter am internationalen Gerichtshof in Den Haag, Mohammed Tharulla (auch Zafrulla) Khan dahin, dass der Islam Deutschland und Europa als Stufe zur Bekehrung der ganzen Menschheit betrachte.
‚Die Bewegung (der Ahmadyya) erstrebt die Vereinigung aller muslimischen Sekten und Richtungen zum wahren Islam, wie er ursprünglich durch den Propheten Mohammed der Welt gegeben wurde und wie er heute durch seinen Schüler und Stellvertreter, den Propheten Ahmed im Lichte der modernen Zeit interpretiert wird.
Der Mahdi selbst verkündete: Endlich wird die Einheit Gottes siegen. Alle falschen Götter werden sterben … niemand wird sie retten können. Es wird eine neue Erde und ein neuer Himmel sein; rasch nähern sich die Tage, da die Sonne der Wahrheit im Westen aufgehen wird. Europa wird den wahren Gott kennen lernen.‘ Und weiter: ‚Mir wurde durch eine Vision geoffenbart, dass der Sonnenaufgang im Westen (von dem der Prophet Mohammed nach etwa 1300 Jahren angekündigt hatte – ungefähr heute) bedeutet: die Westländer, die seit langem im Dunkel des Unglaubens und der Verwirrung leben (d.h. im christlichen Glauben) werden durch die Sonne der Wahrheit erleuchtet werden und sie werden so den Glauben des Islam annehmen.‘“ (Rosenberg, Alfons: Flugblätter für Dreisiedler. Aus der Werkstatt von Alfons Rosenberg. Zehntes Flugblatt vom April 1960, S. 3; Zit. im Zitat: Rosenberg n. zitiert nach S. Nasir Ahmad: „Ahmadiyya, eine Bewegung im Islam“, S. 10)
Rosenberg bezieht sich hier ganz offensichtlich auf die Ahmadiyya Muslim Jamaat. Der dem Volk Israel angehörige Rosenberg sieht den Islam als einen „Wahn“ an, und der von ihm zitierte Mirza Nasir Ahmad – seit 1965 dritter Kalif und Sohn seines Vorgängers Mirza Baschir ud-Din Mahmud Ahmad sieht Europa als Missionsziel und nennt in diesem Zusammenhang ausdrücklich Deutschland!
Natürlich muss sich Rosenberg die Frage stellen lassen, warum er in diesem Zusammenhang ausgerechnet eine solche kleine islamische Sekte wie die Ahmadiyya-Bewegung für so bedeutend hält. Diese Frage stellt sich der Schriftsteller selbst und beantwortet sie folgendermaßen:
„Der Islam besteht aus einer Reihe großer religiöser Parteiungen und aus vielen Sekten. Warum wird dann eine so kleine Gruppe wie die Ahmadiyya hier so unverhältnismäßig erwähnt? Darum, weil diese – trotzdem sie eine Erneuerung des Islam anstrebt – in ihrer Gesinnung derjenigen des ungewöhnlich konservativen Islam entspricht. Die Ahmadiyya ist auch nur ein modernen Seitenast seiner kontinuierlich fortschreitenden Missionstätigkeit. So hat dieser z. B. in der gleichen Zeit, als ihm die Balkanhalbinsel verloren ging, Turkestan und den nördlichen Teil des jenseits der Sahara gelegenen Afrika durch seine Missionstätigkeit gewonnen.“ (Rosenberg 1960, S. 4)
Rosenberg selbst sah, als er das Flugblatt verfasste (1960!) zwar keine direkte Gefahr für Europa, sondern eher für Asien und Afrika, aber wer weiß, wie er sich heute dazu äußern würde…
Wenn wir jetzt auf das Eingangszitat zurückkommen, in dem 1920 und in wiederholter Form 2008 Deutschland als geeignetes Land für die Ausbreitung des Islam angesehen wird, fällt uns ein, was nur wenige Jahre nach 2008 in Deutschland geschah: 2015 wurde die Ankunft von 900.000 Flüchtlingen aus muslimischen Ländern vermeldet, und auch in den nachfolgenden Jahren folgten weitere Flüchtlinge meist muslimischer Religionszugehörigkeit. Zweifellos gebietet es sich, Hilfesuchende – in ihren Heimatländern Verfolgte – aufzunehmen, doch auf der anderen Seite ist auch nicht zu leugnen, dass seit der Ankunft dieser Muslime in Deutschland der Antisemitismus in Deutschland wieder massiv Auftrieb erhielt und jüdische Mitbürger in Deutschland nicht mehr sicher sind. Besonders schlimm ist das erwartungsgemäß in Berlin, wo man sich nicht mal mehr mit einer Kippa auf dem Kopf in die Öffentlichkeit wagen kann, weil gewaltsame Übergriffe drohen.
Wenn wir die Situation in Indien damals und heute in Deutschland miteinander vergleichen, könnten wir fast auf den Gedanken kommen, dass Muslime auch hier einen muslimischen Staat errichten wollen, was durch die wundersame Einheitsfront zwischen Sozialisten, sprich linken Parteien und Muslimen bestätigt würde. Auch der evangelische Theologe Eberhard Kleina beschäftigt sich mit der Flüchtlingskrise. In seinem Buch Der islamische Antisemitismus. Tabu im kulturellen Westen. Lage 2019, schreibt er:
„Am 4. September 2015 eröffnete Bundeskanzlerin Merkel unter Bruch des Grundgesetztes Artikel 16a [An dieser Stelle fügt Kleine eine Fußnote ein, in der es heißt: „Wer als Kriegsflüchtling aus einem EU-Mitgliedsstaat oder aus einem anderen sicheren Staat nach Deutschland einreist, kann sich hier nicht auf das Asylrecht berufen; Anm. RMH] die deutschen Grenzen für, wie es heißt, Flüchtlinge, die vor dem Krieg in Syrien geflohen seien. Aus humanitären Gründen müsse man diese notleidenden Menschen aufnehmen, Nach christlicher Ethik wird notleidenden Menschen selbstverständlich geholfen, aber waren wirklich alle Ankommenden notleidende Flüchtlinge oder in der Mehrzahl eher Menschen, die ein besseres Leben suchten, also Wirtschaftsflüchtlinge? Seit 2015 sind etwa 2 Millionen hierhergekommen, zu 80 Prozent sind es Muslime. Es ist nicht übertrieben, von einer Wanderbewegung großen Stils zu sprechen, manche sehen schon den Beginn einer Völkerwanderung, was nicht von der Hand zu weisen ist. Viele werden im Asylverfahren nicht als Asylanten anerkannt und sind demnach ausreisepflichtig, bekommen aber einen Duldungsstatus. Abschiebungen werden nur ganz vereinzelt durchgeführt. Es ist daher nur ehrlich, von einer (illegalen) Einwanderung zu sprechen. Der Bruch des Grundgesetzes hält bis heute an, hat jetzt schon enorm negative Auswirkungen und wird in Zukunft leider wohl noch riesige Folgeschäden nach sich ziehen.“
In dem von Kleina genannten Grundgesetzartikel heißt es wörtlich:
„(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist. Die Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaften, auf die die Voraussetzungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt. In den Fällen des Satzes 1 können aufenthaltsbeendende Maßnahmen unabhängig von einem hiergegen eingelegten Rechtsbehelf vollzogen werden.
(3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, können Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen Verhältnisse gewährleistet erscheint, dass dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet, dass ein Ausländer aus einem solchen Staat nicht verfolgt wird, solange er nicht Tatsachen vorträgt, die die Annahme begründen, dass er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.
(4) Die Vollziehung aufenthaltsbeendender Maßnahmen wird in den Fällen des Absatzes 3 und in anderen Fällen, die offensichtlich unbegründet sind oder als offensichtlich unbegründet gelten, durch das Gericht nur ausgesetzt, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Maßnahme bestehen; der Prüfungsumfang kann eingeschränkt werden und verspätetes Vorbringen unberücksichtigt bleiben. Das Nähere ist durch Gesetz zu bestimmen.
(5) Die Absätze 1 bis 4 stehen völkerrechtlichen Verträgen von Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften untereinander und mit dritten Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung der Verpflichtungen aus dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, deren Anwendung in den Vertragsstaaten sichergestellt sein muss. Zuständigkeitsregelungen für die Prüfung von Asylbegehren einschließlich der gegenseitigen Anerkennung von Asylentscheidungen treffen.“
Kleina errechnet, dass nach der Einwanderungswelle von 2015 insgesamt sechs Millionen Muslime in Deutschland leben, schreibt jedoch dazu: „Die Zahl ist wohl zu tief angesetzt, denn wenn man sich im Straßenbild unserer Städte umsieht, fallen einem so viele Frauen mit islamistischen Kopftuch, Burka usw. auf, wie nie zuvor. Diese Frauen haben alle eine meist vielköpfige Familie. „Also gehen wir ruhig von 8 Millionen aus, eventuell mehr“. Ein Problem bei dieser Schätzung ist, dass sie zum Teil auf subjektiver Beobachtung basiert, offizielle Zahlen gibt es Kleinas Aussage zufolge nicht. Auf den „Zwischenstand“ von sechs Millionen kommt er aus einer Zahl resultierend, die man „irgendwann nach der Jahrtausendwende hörte,“ und die „sich auf „vier Millionen“ belaufe. Kleina berechnet den Umstand mit ein, dass ein eingewanderter Muslim einen Doppelpass hat und somit als Deutscher zähle. Dazu rechnet er 2 Millionen nach der großen Welle von 1975 dazugekommene Muslime ein und kommt so auf sechs Millionen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) schätzte aufbauend auf einer Studie namens WP71 die Zahl der Muslime bis zum 31. Dezember 2015 auf zwischen 4,4 [etwa 3,6 Mio.; Anm. RMH] und 4,7 Prozent [3,8 Mio.] ein. Diese Hochrechnung wurde im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz vom Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration erstellt.
In einem neueren Artikel (26.01.2018) mit dem Titel Zahl der Muslime in Deutschland (URL im Literaturverzeichnis schreibt der Journalist und Religionswissenschaftler Christian Röther:
„Laut einer aktuellen Schätzung leben knapp fünf Millionen Muslime in Deutschland. Doch um die Zahl wird gestritten: Manchen Atheisten ist sie zu hoch, manchen Islamgegnern oder Vertretern von Islamverbänden zu niedrig. Und anders als Kirchenmitglieder sind Muslime schwer zu zählen.“
Also fünf Millionen gegen Kleinas Schätzung von 8 Millionen oder mehr. Eine Diskrepanz von drei Millionen. Um die Verwirrung komplett zu machen, schauen wir in den Spiegel-Online-Artikel Studie: Anteil der Muslime in Deutschland steigt auch ohne Migration vom 30.11.2017, wo so ganz nebenbei von derzeit sechs Prozent gesprochen wird, während die ZDF-Journalistin Elisa Kart in ihrem Artikel Muslime in Deutschland – Wissenschaftler kritisieren Bevölkerungs-Studie vom 30.11.2017 im genau gleichen Zusammenhang von derzeit 4,9 Prozent (etwa 4 Millionen] auf 7,4 (etwa 6 Millionen) spricht.
Man könnte annehmen, dass Kleina ein Interesse daran hat, aufgrund seiner religiösen – dem christlichen Fundamentalismus zumindest nahekommenden – Einstellung, die Zahl der in Deutschland befindlichen Muslime möglichst hoch einzuschätzen, während man aber auf der anderen Seite vielleicht davon ausgehen kann, dass Die Deutsche Islam Konferenz bemüht ist, die Zahl möglichst niedrig zu halten. Was bisher noch von keiner Seite berücksichtigt wurde, ist der Umstand, dass viele der Neuankömmlinge auf der Flucht ihre Pässe verloren haben, so dass ihr Heimatland nicht ausfindig gemacht werden kann, und wie will man denn dann die Religionszugehörigkeit erkennen? Dazu kommt noch, dass viele der Flüchtlinge schon in ihrem Erstaufnahmeland gar nicht registriert worden sind. Eine zuverlässige Schätzung bzw. Hochrechnung ist somit unmöglich! Wenn wir vom konservativsten Stand, das sind knapp 5 Millionen, ausgehen, denke ich schon, dass man da mindestens gut 1 Million noch dazurechnen kann, und so kämen wir der Schätzung Kleinas durchaus etwas näher. Der sagt auf der Basis seiner Zahlen weiter:
„Das sieht tatsächlich nach beginnender Völkerwanderung aus, zumal die Einwanderung aus islamischen Ländern, besonders aus Afrika und dem Nahen Osten weiter steigen wird. Wahrscheinlich war die Einwanderungswelle von 2015 nur eine kleine Vorhut, denn der am 10.12.2018 von Frau Merkel in Marrakesch/Marokko unterzeichnete sog. UN-Migrationspakt dürfte weitere Millionen in unser Land ziehen, wie auch der eine Woche später von der UNO mit großer Mehrheit angenommene Flüchtlingspakt. Beides ist für uns ein Desaster, Die Bundesregierung hat in der Öffentlichkeit zwar betont, der Migrationspakt diene nur dazu, die Migration in geordnete Bahnen zu lenken und die Fluchtursachen in den Heimatländern zu bekämpfen, vor allen Dingen sei er rechtlich nicht bindend. Letzteres stimmt nicht. Die Tinte auf der Unterschrift war noch nicht trocken, da teilte ein UNO-Sprecher offiziell mit, dass der Migrationspakt doch rechtlich bindend sei.“ (Kleina 2019, S. 58f)
Kleina beruft sich hier auf einen Artikel eines Gastautoren auf dem Blog der konservativen CDU-Politikerin Vera Lengsfeld, Dr. Wolfgang Hintze, der den UNO-Sprecher zitiert:
„Due to the legally binding nature of the document it’s for the participating states to implement the GCM at the national level.“ (https://www.youtube.com/watch?v=3xNgOzyGhN0&feature=youtu.be) (ab 6:40)
Zu Deutsch:
„Aufgrund der Rechtsverbindlichkeit des Dokuments ist es Sache der Teilnehmerstaaten, das GCM auf nationaler Ebene umzusetzen.“
GCM steht für „Global Compact for Safe, Orderly and Regular Migration“, zu Deutsch „Globaler Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration“ oder kurz: Globaler Migrationspakt.
Somit ist erwiesen, dass Kleina zumindest in diesem Punkt vollkommen Recht hat. Recht hat er auch mit seiner Aussage:
„Durch eine weitere massenhafte Islamzuwanderung wird auch der islamische Antisemitismus bei uns weiteren Auftrieb erhalten. Juden werden zunehmend in Deutschland das erleben, was in Frankreich schon für sie bittere Realität ist.“ (Kleina 2019, S. 69)
Belegt werden seine Zeilen durch eine Meldung der Online-Tagesschau, die mit folgenden Worten eingeleitet wird:
„Hetze, Hakenkreuze, Schändungen von Denkmälern – die Zahl antisemitischer Straftaten in Frankreich ist im vergangenen Jahr um 74 Prozent gestiegen.“ (Sabine Wachs 2019)
Oder nehmen wir den Artikel „Der Antisemitismus breitet sich wie ein Gift aus“:
„Das französische Innenministerium hat im vergangenen Jahr 541 antisemitische Übergriffe registriert. Das entspricht einem Anstieg von 74 Prozent im Vergleich zu 2017.“ (Zeit online 2019)
Wie ich bereits schrieb, liegt der Verdacht nahe, dass der Islam Europa „überfluten“ möchte, und tatsächlich wird hier und da der Verdacht geäußert, dass die Flüchtlingskrise vorsätzlich inszeniert wurde, um dieses Ziel zu erreichen oder zumindest aber eine multiethnische Gesellschaft anstelle der deutschen Kultur zu erschaffen. Hierzu werde ich mich an dieser Stelle aber nicht weiter äußern. Hier muss jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.
Tatsache ist jedoch, dass sich der Antisemitismus mit dem Zuzug muslimischer Flüchtlinge vermehrt hat, die in wachsendem Maße an antisemitischen Aktionen und Gewalttaten beteiligt sind und auch Verbrechen gegen Deutsche und andere Bewohner unseres Landes verüben. Das heißt im Klartext, dass zumindest unbeabsichtigt Antisemiten und gewaltbereite Muslime, die ihre Bräuche auch in Deutschland aufrecht erhalten wollen – auch wenn sie in manchen Fällen nicht mit dem deutschen Recht im Einklang stehen – im Rahmen der Flüchtlingskrise in die Bundesrepublik eingedrungen sind.
