Solidarität gekapert: israelfeindliche Aktivisten beuten das Leiden der Ukraine aus

Die internationale Gemeinschaft hat überwältigende Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht, allerdings halten radikal israelfeindliche Aktivisten es für angemessen die ergreifende Solidaritätsbewegung stattdessen gegen Israel verwenden.

Eitan Fischberger, Jerusalem Post, 9. März 2022
Übernommen von Abseits vom Mainstream – HEPLEV

Eine Demonstrantin hält ein Schild hoch, während Menschen an einem Antikriegsprotest vor der Europäischen Kommission zur Unterstützung der Ukraine gegen Russlands Einmarsch teilnimmt – Brüssel, Belgien, 8. März 2022 (Foto: Reuters/Johanna Geron) (übernommen von HEPLEV)

Der von Russland gegen die Ukraine begonnene Angriff intensivierte sich in den letzten Tagen, als Präsident Wladimir Putin begann, die Attacken auf stark bevölkerte Städte umzuleiten, womit hunderte unschuldiger Zivilisten getötet und mehr als eine Million weitere vertrieben wurden. Obwohl die internationale Gemeinschaft überwältigende Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck brachte, hielten es radikal antiisraelische Aktivisten in den sozialen Medien für angebracht, die ergreifende Solidarität stattdessen für Angriffe auf Israel zu verwenden. Damit nutzten sie ihre altbewährte Taktik der Kaperung der Solidarität für andere Bewegungen oder Kämpfe.

Wie auf Twitter fluteten zahllose User die sozialen Medien mit Einträgen, die die mangelnde Aufmerksamkeit der Welt für die Palästinenser verdammen. Der britische Rapper Lowkey z.B. beklagte, dass Google und YouTube staatseigene russische Nachrichtenmedien blockierten, aber nicht die Israels. Gleichermaßen erhielt ein Post eines pseudo-anonymen Accounts namens „tala“, der europäische Länder wegen angeblicher Hilfe für die Ukrainer, aber nicht für Palästinenser verunglimpfte, fast 13.000 Retweets.

Die Palästinenserführung selbst thematisierte die Angelegenheit und ging so weit zu behaupten, dass die „internationale Gemeinschaft heuchlerisch und rassistisch ist, weil sie gegenüber den Ukrainern mehr Mitgefühl zeigt – wegen ihrer Farbe, Religion und Rasse“.

Noch übler als ihre Versuche gefälschte westliche Doppelstandards herbeizuzaubern, war, dass zahlreiche Aktivisten auf den viralen Hashtag #UkraineRussiaWar aufsprangen, um ihre Propaganda zu fördern, indem sie israelfeindliche Inhalte anhängten, die absolut nichts mit der Ukraine-Krise zu tun haben.

Der selbstsüchtige, aber nicht überraschende Pusch den Kampf in der Ukraine zu vereinnahmen, ist der standardmäßige Modus operandi der israelfeindlichen Aktivisten, die mit dem Wissen kämpfen, dass – was der Himmel verhüten möge – Gruppen von Menschen irgendwo auf dem Planeten, die keine Verbindung zur Sache der Palästinenser haben, eine Tragödie erleiden.

In den letzten Jahren hat diese Aktivisten-Truppe die Solidarität mehrerer anderer Bewegungen gekapert, insbesondere die der indigenen amerikanischen Ureinwohner, der amerikanischen Schwarzengemeinschaft und der Schwarzen, die die Apartheid in Südafrika durchlebten.

Es muss nicht erst gesagt werden, dass es keinen legitimen Vergleich zwischen Palästinensern und den Erfahrungen der oben genannten Gemeinschaften gibt.

Die Palästinenser sind keine Opfer eines Völkermords, der dem an den amerikanischen Ureinwohnern ähnelt. Tatsächlich hat sich ihre Bevölkerung seit der Gründung Israels vervielfacht. Genauso wenig sind sie Opfer eines institutionalisierten Regimes der Rassentrennung a la Südafrika oder dem Jim Crow-Amerika, denn alle Unterschiede in Begrifflichkeiten von Rechten, die von der israelischen Regierung gewährt werden, entstammen Unterschieden in der Staatsbürgerschaft, nicht der Ethnie oder Rasse. In der Tat genießen arabische Israelis die gleichen Rechte wie jüdische Israelis und dienen in den höchsten Ebenen des Parlaments, der Regierung, der Justiz und des Militärs des Landes.

Wir dürften die Quelle ihres pathologischen Bedürfnisses solch unehrenhafte Taktiken einzusetzen nie wirklich begreifen. Vielleicht sind diese Aktivisten durch ihre Verachtung für den jüdischen Staat derart gründlich korrumpiert, dass sie wirklich ihren moralischen Kompass verloren haben.

Oder vielleicht wissen sie ganz tief in sich selbst, dass die Palästinenserbewegung den Grad an internationaler Aufmerksamkeit nicht verdient, den sie erhält und so besteht die einzige Möglichkeit sie in den Schlagzeilen zu halten darin sich bei anderen anzuhängen. Immerhin, so stellte Seth Frantzman von der Jerusalem Post heraus, verdient „die Zwangsräumung von ein oder zwei Familien in Scheik Jarrah im Vergleich zu 300.000 Ukrainern, die in fünf Tagen Kämpfen aus ihren Heimen vertrieben wurden“ nicht das gleiche Maß an Medienaufmerksamkeit, besonders wenn man die endlose sympathisierende Berichterstattung bedenkt, die die Palästinenser seit über 70 Jahren genossen haben.

Wie auch immer, das einzige Ziel der Kaperung der Solidarität besteht darin Israels Image zu trüben und es zu delegitimieren. Das Ziel an sich ist bereits abscheulich genug, aber man taucht in neue Niederungen ab, indem der Ruf genau der Gemeinschaften beschädigt wird, deren Solidarität ausgenutzt wird.

Die Ukraine mag noch kein strahlendes Beispiel für Demokratie sein. Aber anders als die „Widerstand“ (was oft als transparenter Euphemismus für Terror verwendeter) betreibenden sogenannten Palästinenser haben die Ukrainer keine Raketen wahllos auf unschuldige Zivilisten geschossen, rappelvolle Linienbusse gesprengt oder jede Menge Selbstmordanschläge auf unschuldige Zivilisten verübt. Einfach ausgedrückt, nutzen Ukrainer Guerilla-Kriegsführungstechniken, um einen schurken-kommunistischen Diktator zurückzuschlagen, der in ihr souveränes Territorium einmarschiert ist und unterscheiden sich komplett von palästinensischen Terroristen, die Molotow-Cocktails auf israelische Zivilisten werfen, trotz dem, was Israelhasser die Welt glauben lassen wollen.

Wenn Palästinenser die ukrainische Herausforderung mit ihrem eigenen gewalttätigen Tun – einschließlich all der oben genannten – gleichsetzen, dann machen sie ungewollt auch sie zu Terroristen.

Offensichtlich sind die ukrainischen Kämpfer keine Terroristen, sondern Helden. Und das von ihnen gezeigte Heldentum, während sie die Waffen gegen die russischen Schläger aufnehmen, verdient die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Welt. Stattdessen haben die Palästinenser die Solidarität sich als die ihre angeeignet. Wir müssen diese Masche herausstellen und sicherstellen, dass der ukrainische Kampf nicht von zynischer politischer Trickserei besudelt wird.

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