Teile der bekannten Kertsch-Brücke wurden in der vergangenen Nacht durch Explosionen erneut beschädigt. Zwei Zivilisten kamen bei den Explosionen ums Leben. Die Ukraine behauptet, dass ihr Terroranschlag mit der britischen Unterwasserroboter & einer Ladung Sprengstoff durchgeführt wurde. Russland kann dies also als Angriff auf sein Territorium betrachten, der mit einer NATO-Waffe durchgeführt wurde.
Nachdem bereits vor neun Monaten eine schwere Explosion Teile der Kertsch-Brücke, die das russische Festland mit der Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet, zerstörte, gab es dort nun einen neuerlichen Vorfall. Augenzeugen berichten, sie hätten mehrere Explosionen gehört und ein Brückenpfeiler sei eingestürzt. Zwei Zivilisten sollen ums Leben gekommen sein.
Verkehr unterbrochen
Der Verkehr auf der Brücke musste im Bereich des 145. Stützpfeilers der Brücke gestoppt werden. Erste auf telegram veröffentliche Videos zeigen Beschädigungen auf der Fahrbahn:
Es ist anzunehmen, dass es sich bei der Zerstörung um einen terroristischen Anschlag der Ukraine handelt, ähnlich wie bei der Zerstörung von Nordstream… Bereits nach der ersten Zerstörungsaktion hatte der ukrainische Geheimdienst eine Beteiligung an der Explosion gestanden. Auch russische Medien berichten nun, dass es sich um einen ukrainischen Anschlag handeln könnte.
Dafür sprechen auch Propaganda-Bilder, die die Ukraine derzeit in den sozialen Netzwerken streut (r.)
Wegen der Explosion der Krim-Brücke hat Putin den Sicherheitsrat einberufen. Zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Schoigu für den Fall eines Angriffs auf die Krim sofortige „Angriffe auf Entscheidungszentren“ versprochen.
Analyse: Terroranschlag mit Unterstützung des Westens/der NATO?
Eine interessante Analyse hat Prof. Max Otte auf Twitter veröffentlicht:
Interessante Analyse von Ramy Sawma zum Terroranschlag auf die Kertsch-Brücke. In Zeiten des Informationskrieges ist man auf logisches Denken angewiesen. Ich übersetze als Servicetweet:
„Die Ukraine übernimmt die Verantwortung für neuen Angriff auf wichtige Krimbrücke“ – CNN Das überrascht an sich eigentlich niemanden. Aber was einen wirklich fasziniert, ist die Frage, was die Ukraine damit tatsächlich erreichen will.
Lassen Sie uns die bisher bekannten Fakten darlegen:
- Erste Bilder zeigten einen teilweisen Einsturz eines Teils der Fahrbahn der Brücke, der selten vom Militär genutzt wird. Daher wird dieser Teil der Brücke nur vorübergehend außer Betrieb sein.
- Die Eisenbahnseite der Brücke war nicht betroffen und der Zugverkehr wurde in Kürze wieder aufgenommen. Die Hauptversorgungslinie der russischen Streitkräfte war also (wie die AFU behauptet) nicht einmal betroffen.
- Bei dem Angriff wurden zwei Menschen getötet und ihre kleine Tochter schwer verletzt. Es gab also keine militärischen Verluste bei den russischen Streitkräften, sondern nur Zivilisten. (Foto l.)
- Es kursieren zahlreiche Berichte sowie Flugkarten, die eine ungewöhnlich hohe Aktivität westlicher Flugzeuge rund um die Krim vor und zum Zeitpunkt des Angriffs zeigen. Dieser Angriff sollte also nachweislich mit Unterstützung des Westens/der NATO durchgeführt (und möglicherweise geplant) worden sein.
- Viele Quellen, vor allem ukrainische, behaupten, dass der Angriff mit dem britischen autonomen Unterwasserroboter REMUS 600 und einer zusätzlichen Ladung Sprengstoff durchgeführt wurde. Russland kann dies also auch als einen Angriff auf sein Territorium betrachten, der mit einer NATO-Waffe durchgeführt wird.
- Viele ukrainische (und westliche) Beamte, Journalisten und Medienvertreter äußerten deutliche Lobeshymnen auf einen weiteren eindeutigen Terroranschlag, der auf zivile Infrastruktur abzielte und zivile Opfer forderte. Daher wird jede Vergeltungsmaßnahme Russlands gegen jedes Ziel, das sie als Zivilisten betrachten, jetzt als legitim angesehen werden können.
- Der Angriff auf die Kertsch-Brücke wurde definitiv vom Schwarzen Meer aus gestartet, wo der bereits wackelige Getreidevertrag abgewickelt wurde. Jetzt hat Russland einen stichhaltigen Grund, den Deal aufzukündigen. Das wird Europa und die Ukraine am stärksten treffen.
- In Russland ertönen jetzt viele Stimmen, die eine härtere Antwort fordern und sogar so weit gehen, die Ukraine ein für alle Mal vom Meer abzutrennen (Eroberung von Nikolaev und Odessa).
„Sie werden sehen, was sie sich selbst angetan haben …“
Zusammenfassend lässt sich sagen: abgesehen von der großen medialen Aufmerksamkeit und dem Lob für den Erfolg, die wir danach gesehen haben, und abgesehen davon, dass die großen Misserfolge bei der „Gegenoffensive“ der AFU in allen Sektoren vertuscht werden, wirklich nicht sehe, was die Ukraine mit diesem Angriff hätte erreichen können. Lohnt sich ein weiterer „Die Brücke brennt“-Stempel so sehr? Sie werden sehen, was sie sich selbst angetan haben, denke ich …“
Quelle Beitragsbild oben: (c) Pixabay CC0 nach PP