Kampagne gegen Aiwanger: „Hört auf uns Juden zu missbrauchen!“

Ausgerechnet die „Süddeutsche“, die immer mal wieder durch problematische Äußerungen im Hinblick auf Israel und das Judentum aufgefallen ist, hat sich mit der Flugblattkampagne gegen Hubert Aiwanger erneut einen schweren Faux Pas geleistet. Unser Zitat der Woche kommt von dem bekannten jüdischen Publizisten Michael Wolffsohn

„Als Jude wehre ich mich dagegen, dass Denunzianten uns Juden für ihre tagespolitischen Zwecke missbrauchen. Kurz vor den Wahlen in Bayern wollen sie den konservativen Aiwanger und seine Freien Wähler als Nazis und, daraus abgeleitet, Antisemiten abstempeln. Wer konservativ mit „Nazi“ und „Antisemit“ gleichsetzt, ist ahnungslos und verleumderisch. Wer es dennoch tut, lasse uns Juden aus diesem miesen Spiel raus.

Die hysterischen Aiwanger-Kritiker messen mit zweierlei Maß. Konservativen werfen sie jugendliche Dummheiten, Widerwärtigkeiten, Fehler oder Straftaten lebenslänglich vor und fordern noch Jahrzehnte später, also heute, Konsequenzen. Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne) gilt als Staatsmann. Dabei hatte er mit 25 Jahren einen Polizisten, also einen Staatsbeamten, brutal verprügelt. Vergeben und vergessen. Weil Joschka grün und Aiwanger konservativ ist?“ (Quelle)

Söder beteiligt sich an Kampagne

Solche Mahnungen scheinen Bayerns Ministerpräsidenten Söder kurz vor der Bayernwahl nicht zu interessieren. Er gebe sich mit der bisherigen Erklärung seines Stellvertreters Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt nicht zufrieden, lässt er die Presse wissen. Und beruft deshalb eine Sondersitzung des Koalitionsausschusses ein für Dienstagvormittag ein, bei der ihm die Freien Wähler Rede und Antwort stehen sollen. Ganz offensichtlich kommt ihm der Missbrauch der Juden für seine parteiinternen Interessen gerade recht.

Lesen Sie auch:

[Der zu dem Artikel oben ist bei meinem Template nur per Rechtsklick anklickbar, z. B. zum Öffnen in einem neuen Tab. Anm. RMH]

 

David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch „Der heilige Schein“. Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen