TV-Duell: Harris unerwartet stark, Trump trotzdem vorne

Bei der TV-Debatte zwischen Donald Trump und Kamala Harris hat Harris sich heute Nacht nach Ansicht vieler, auch ihr nicht unbedingt wohlwollend gesinnter Beobachter, unerwartet gut geschlagen. Offensichtlich war sie gründlich vorbereitet und verstand es, Trump zu provozieren und wiederholt aus dem Konzept zu bringen. Oft steigerte dieser sich in absurde Tiraden über Migranten, die angeblich “Haustiere essen” würden, hinein. Harris kommentierte dies mit belustigter Miene und Kopfschütteln. Trump hatte offensichtlich Probleme damit, sich daran zu gewöhnen, dass er es nicht mehr mit dem hoffnungslos senilen Joe Biden zu tun hat – worauf ihn Harris ihn auch wiederholt süffisant hinwies.

Sogar Brit Hume, der Chefanalyst des konservativen Senders Fox News, konstatierte: „Machen wir uns nichts vor – Trump hatte einen schlechten Abend“. Harris habe in der Debatte „die Nase vorn“ gehabt und Donald Trump erfolgreich „geködert“. Dennoch sehen viele Beobachter Trump, wenn auch nur leicht, vorne. Schon gar nicht kann man von einer eindeutigen Niederlage Trumps sprechen, wie dies demokratische Harris-Anhänger behaupten, die in der in einem miesen undemokratischen Spiel anstelle Bidens aus dem Hut gezauberten Kandidatin eine regelrechte Heilsbringerin sehen.

Voreingenommene Moderatoren und Funk-Coaching?

Dazu war die intellektuell eher flache Harris einmal mehr viel zu vage in ihren politischen Absichten. Was sie nun konkret vorhat und wie sie ihre Pläne umsetzen will, verriet sie abermals nicht. Ihr gelang es zwar, Trump mehrmals auflaufen zu lassen, konnte selbst aber wenige eigene Akzente setzen. Dass sie überhaupt so gut abschnitt, führen manche auch auf darauf zurück, dass Harris – obwohl dies ein klarer Regelverstoß gewesen wäre – extrem über als Ohrringe getarnte Kopfhörer “ferngesteuert” und souffliert wurde.

Zudem waren die Moderatoren so extrem und geradezu grotesk überdeutlich gegen Trump voreingenommen, dass sie ihn ständig mit ihren „Faktenchecks“ unterbrachen, während sie dies bei Harris kein einziges Mal taten. Dennoch: Leider bleibt festzustellen, dass die erwartete Zerstörung Harris’ durch Trump ausblieb und Trump es  verpasste, Harris festzunageln. Er ließ sich über weite Strecken in eine rein reaktive Rolle drängen und versäumte es, Harris zu klaren Aussagen über ihre Absichten zu zwingen. Ob und wie sich dies bei den Wählern, vor allem in den entscheidenden „Swing States“ auswirken wird, bleibt nun abzuwarten.

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