- von Roland M. Horn
(Zum Beitragsbild:Ein Maxar-Nahaufnahme-Satellitenbild des Parchin-Militärkomplexes im Iran vom November 2022. Foto: Satellitenbild (c) 2022 Maxar Technologies nach Axios)
Einem Artikel der Jerusalem Post vom 15. November 2024 zufolge griff die IAF während einer Operation im Oktober eine geheime iranische Nuklearanlage an. Einem zitierten Beamten zufolge war dies ein schwerer Schlag für die nuklearen Entwicklungsbemühungen der Islamischen Republik Iran.
Diese Informationen gehen auf Axios zurück. Es heißt dort, dass zwei israelischen Offiziellen zufolge der Angriff erhebliche Schäden am Schaden am Standort in Militärkomplex Parchin verursachte, der ungefähr 20 Kilometer südöstlich von Teheran liegt.
In einem weiteren Axios-Artikel hießt es wörtlich:
„Eines der Ziele des israelischen Angriffs am 25. Oktober war die Anlage Taleghan 2 im Militärkomplex Parchin, etwa 20 Meilen südöstlich von Teheran“.
Und:
„Hochauflösende Satellitenbilder, die das Institut nach dem israelischen Angriff aufgenommen hatte, zeigten, dass das Gebäude Taleghan 2 vollständig zerstört war.“
Teil eines iranischen Atomwaffenprogramms
Die getroffene Anlage soll bis 2003 Teil des iranischen Atomwaffenprogramms Amad gewesen sein, die zum Testen von Sprengstoff genutzt worden sei. Dieser Sprengstoff wiederum sei für die Zündung eines Nukleargeräts erforderlich. Dies geht aus dem zuerst angesprochenen Axios-Bericht hervor, das sich auf das Institute for Science and International Security beruft. 2003 wurde das iranische Programm zur Urananreicherung beendet, im vergangen Jahr sollte jedoch- wie Axios ausführt – die Nuklearforschung wieder aufgenommen werden. Dies erklärten US-amerikanische Offizielle gegenüber Axios. Schritte zum Bau einer Atomwaffe seien jedoch nicht unternommen worden. Sollte der Iran sich dazu entschließen, eine Atomwaffe zu entwickeln, müsse er die zerstörte Ausrüstung ersetzen und wenn die Islamische Republik versuche, sie zu beschaffen, würde den Offiziellen zufolge Israel in der Lage sein, sie aufzuspüren.
Ein hochrangiger israelischer Beamter mit direkten Kenntnissen sagte gegenüber Axios:
„Diese Ausrüstung ist ein Engpass. Ohne sie sitzen die Iraner fest.“
Axios zufolge wurde die im Rahmen das mittlerweile eingestellten Nuklearprogramms des Iran hergestellte Material mindesten zwei Jahrzehnte lang in der Einrichtung gelagert. Dabei beruft sich das Magazin auf israelische Offizielle.
Einer der israelischen Offiziellen sage Axios zufolge:
„Sie führten wissenschaftliche Aktivitäten durch, die den Grundstein für die Herstellung einer Atomwaffe legen könnten. Es war eine streng geheime Sache. Ein kleiner Teil der iranischen Regierung wusste davon, aber der Großteil der iranischen Regierung wusste nicht.“
Und weiter:
„Das ist Ausrüstung, die die Iraner in Zukunft brauchen würden, wenn sie Fortschritte in Richtung einer Atombombe machen wollen. Jetzt haben sie sie nicht mehr und es ist nicht trivial. Sie müssen eine andere Lösung finden, und wir werden sie sehen“.
Der Noch-Präsident der USA, Joe Biden, hatte den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu gebeten, während ihres Vergeltungsschlages für den massiven Raketenangriff des Iran am 1. Oktober die iranischen Atomanlagen nicht anzugreifen, und Taleghan 2 war auch nicht Teil des erklärten Atomprogramms des Iran.
Ein US-Offizieller sagte dazu:
„Der Angriff war eine nicht ganz so subtile Botschaft, dass die Israelis erhebliche Einblicke in das iranische System haben, selbst wenn es um Dinge geht, die streng geheim gehalten wurden und nur einer sehr kleinen Gruppe von Menschen in der iranischen Regierung bekannt waren“.
Iran verweigert Stellungnahme
Axios zufolge hat die Islamische Republik Iran den Einsatz von Atomwaffen bestritten und die iranische Delegation bei den Vereinten Nationen sich geweigert, zu Axios-Artikel Stellung zu nehmen.