Israelische Spezialkräfte stürmen Raketenfabrik in Syrien.Mehr als 100 Shaldag-Spezialkräfte haben während einer Operation in Syrien eine unterirdische Anlage zur Herstellung von Präzisionsraketen gestürmt und demontiert. Die Operation fand am 8. September 2024 statt (IDF-Video).
Israelische Elitetruppen führten im September einen dramatischen Angriff in Syrien aus, zerstörten eine geheime, unterirdische Fabrik für Langstrecken-Raketen, die auch Informationen über Syriens Chemiewaffen-Programm beinhaltete, so die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF).
Die IDF gab die Mission am Donnerstag in einem Anruf mit Reportern erstmals preis.
„Das ist eine unserer bedeutendsten und komplexesten Spezialoperationen der letzten Jahre, selbst in diesen komplexen eineinhalb Jahren“, sagte IDF-Sprecher Nadav Schoschani.
Die IDF stellte spektakuläre Aufnahmen der israelischen Kommandosoldaten aus dieser waghalsigen Mission sowie die massive Explosion des unterirdischen Komplexes, nachdem die Truppen ihn geräumt hatten.
„Die Präzisionsraketen-Fabrik oder -Einrichtung wurde unterirdisch in die Seite eines Berges gegraben“, sagte der IDF-Sprecher.
Bei der Mission wurden Informationen zu Syriens Chemiewaffen-Programm aufgedeckt.
„Ich habe einiges davon gesehen – Notizbücher und Dokumente – und in einer Menge davon stehen sehr spezielle Chemikalien“, sagte Schoschani. „Eines, das ich am Ende des Angriffs gesehen hatte, war ein Chemie-Handbuch, das beschreibt, wie man eine Rakete herstellt. Die Truppen zerstörten die Einrichtung, einschließlich der Maschinen und der Fertigung, um die Sicherheit Israels zu gewährleisten.“
Assads Regime setzte während des 14-jährigen Bürgerkriegs, der das Land zerriss, wiederholt Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung ein. Die von den USA als Terrororganisation eingestufte Hisbollah spielte eine Schlüsselrolle in der Hilfe für Assads Regime im Bürgerkrieg.
Die Fabrik war so entworfen, dass dort 150 bis 350 Raketen im Jahr gebaut werden konnten, darunter präzisionsgelenkte Raketen (PGM), so die IDF. Kommando-Soldaten aus der Elite-Luftwaffeneinheit Schaldag nahmen an der Mission teil. Die IDF sagte, bei der Operation wurden 30 syrische Soldaten getötet.
Der IDF-Sprecher sagte Reportern, dass die Operation „sich gegen eine vom Iran finanzierte Fabrik für Präzisionsraketen auf syrischem Gebiet in der Nähe der Grenze zum Libanon richtete. Diese Einrichtung sollte hunderte strategische Raketen im Jahr herstellen, die die Hisbollah für ihre Angriffe auf Israel und für die iranische Achse in Syrien nutzen sollte.“
„Aufgrund der Besonderheiten des Geländes und weil diese Einrichtung unterirdisch war, konnten wir nicht aus der Luft agieren. Spezialkräfte führten am 8. September letzten Jahres einen nächtlichen Angriff auf die Einrichtung aus. Bei diesem Angriff wurden mehr als 100 Soldaten eingesetzt. Zudem waren Dutzende Flugzeuge beteiligt, darunter Hubschrauber und andere Flugzeugtypen. Die Truppen wurden mit Hubschraubern eingeflogen.“
„Ich gratulieren unseren heldenhaften Kämpfern für die gewagte und erfolgreiche Operation tief in Syrien“, sagte Premierminister Benjamin Netanyahu in einer Stellungnahme. „Das war eine der wichtigsten Präventiv-Operationen, die wir gegen die Anstrengungen der iranischen Achse zur Bewaffnung für Angriffe auf uns unternommen haben; sie belegt unseren Mut und unsere Entschlossenheit überall zu handeln, um uns zu verteidigen.“
Nach der verheerenden Hamas-Invasion in Israel am 7. Oktober 2023, bei der mehr als 1.200 Menschen, darunter 40 Amerikanern ermordet wurden, hat sich Israel Angriffen von mehreren Seiten durch das Regime des Iran ausgesetzt gewesen – dem Hauptsponsor der Hamas, der Hisbollah, der Houthis und des gestürzten Regimes von Baschar Assad in Syrien.
Amit Segal, politischer Chefanalyst des israelischen Senders Kanal 12, sagte gegenüber Fox News Digital: „Die israelische Sichtweise war seit Jahren, dass der Iran im Nahen Osten als Oktopus agiert, dessen Kopf das Atomprogramm in Teheran ist und dessen Arme die konventionellen Terrororganisationen um Israel herum sind. Aus Netanyahus Sicht sollten die Waffen dazu dienen Israel zu drangsalieren und zu besetzen, während der Kopf auf Atomwaffenfähigkeit zurast und daher war es wohl besser, sie in Schach zu halten und sich auf die Hauptbedrohung zu konzentrieren.
„Diese Auffassung wurde am 7. Oktober zerschlagen, als deutlich wurde, dass die Waffen nicht nur ein Ärgernis waren, sondern einen existenzielle Bedrohung.“
Der komplexe Kommandoangriff auf die unterirdische Fabrik könnte auch ein Schuss vor den Bug der Islamischen Republik Iran wegen der in Berge eingebetteten Atomwaffen-Einrichtungen gewesen sein.
„Nach eineinviertel Jahren, die der Abtrennung der Arme des Oktopus gewidmet waren, steht Israel 2025 an einer historischen Wegscheide in dieser Konfrontation, die Netanyahu lange schon angestrebt hatte und dafür, wie die Geschichte über ihn urteilen wird: die Eliminierung der atomaren Bedrohung ein für allemal“, bemerkte Segal.
Der IDF-Sprecher sagte, die Bauarbeiten an der syrischen Raketenfabrik „begannen Ende 2017 und endeten 2021, als aus dem Iran Produktionsanlagen dorthin geschickt wurden. Die meisten Komponenten in der Fabrik stammten aus dem Iran.“
Von Oktober 2023 bis November 2024 schoss die Hisbollah mehr als 17.000 Projektile nach Israel; sie töteten damit mehrere Dutzend Israelis, sagte der IDF-Sprecher.