Wenn Israel das Feuer einstellt, wird die Hamas wieder schießen? [Video]

Medien leiden unter selektiver Amnesie

In den letzten Wochen ist in der Berichterstattung der Medien zu einem möglichen Handel zur Beendigung der Feindseligkeiten zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas ein Muster aufgetaucht. Israel wird regelmäßig als Haupthindernis für die Umsetzung eines Waffenstillstands verurteilt (siehe hier, hier, hier, hier und hier).

Was aber nie zur Kenntnis genommen wird, ist zum einen, dass der Einmarsch der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 während eines Waffenstillstands stattfand. Darüber hinaus haben Israel und die Hamas in der Vergangenheit mehr als ein Dutzend Waffenstillständen zugestimmt. Sie wurden alle von der Hamas gebrochen.

In der Berichterstattung fehlt zudem die Tatsache, dass die Hamas geschworen hat zukünftig immer wieder ähnliche Angriffe zu verüben; Ziel ist die Eliminierung Israels.

Solch entscheidende Hintergrundinformationen könnten zumindest zum Teil die ernsten Vorbehalte der israelischen Regierung bezüglich einer Zustimmung zu einem weiteren Waffenstillstand mit den mit eiserner Hand regierenden Herrschern des Gazastreifens erklärten.

Da aber die meisten Gelegenheits-Nachrichtenkonsumenten nicht auf die lange Geschichte der Waffenstillstandsverstöße der Hamas aufmerksam gemacht werden, denken sie wahrscheinlich, dass die Seite, die heute auf einen Waffenstillstand drängt, Frieden befürwortet, während die Seite, die gegen einen Waffenstillstand ist, nur an Krieg interessiert ist.

Reinwaschen der Völkermordziele der Hamas

Dies ist ein Zitat aus einem Artikel des Guardian vom 6. Januar 2025; Überschrift: „Reports of optimism about Gaza ceasefire and hostage release deal“ [Optimistische Berichte über Deal zu Gaza-Waffenstillstand und Geiselfreilassung“]

Trotz der jüngsten Gespräche hat Israel seine Luftangriffe auf das palästinensische Gebiet am Wochenende verstärkt und mindestens 100 Personen getötet.

Dieser Text und weitere, die Israel als Waffenstillstands-Quertreiber hinstellen, erwähnen zwar die Angriffe vom 7. Oktober, aber sie beschreiben weder die Motivation noch die Ziele der Hamas. Stattdessen wird die Hamas regelmäßig als rationale, quasi politische Organisation dargestellt, die rein zufällig einen militärischen Arm hat und will, dass Israel den Gazastreifen aus keinem anderen Grund verlässt, als in der Lage sein zu wollen endlich einen unabhängigen Palästinenserstaat zu gründen.

Daher wird Israels vermeintliche Unnachgiebigkeit für eine Verhandlungslösung als kontraproduktiv für die Sache des Friedens verhöhnt.

In Wirklichkeit hat die Hamas kein Interesse daran Seite an Seite mit Israel zu leben. Seit ihrer Gründung hat sich die Terrortruppe offen der Vernichtung des jüdischen Staats durch Jihad zum Ziel gesetzt. Die Hamas erklärt unverblümt, dass sie Israels Exitsenzrecht nicht anerkennt und gibt als vorübergehende Maßnahme Lippenbekenntnisse zur Gründung eines Palästinenserstaats ab.

Und während Sie erleben, dass die wichtigsten Medienunternehmen in der Beschreibung der Hamas nie die Worte „religiös“ oder „jihadistisch“ verwenden, ist der ganze Daseinsgrund der Organisation von einer fundamentalistischen, apokalyptischen Interpretation des Islam geprägt. Das folgende Zitat ist der Hamas-Charta oder Pakt der Islamischen Widerstandsbewegung entnommen:

Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine ausgesprochen palästinensische Bewegung, deren Loyalität Allah gilt und deren Lebensweise der Islam ist. Sie strebt an das Banner Allahs über jedem Zentimeter Palästinas zu hissen.

Die Hamas hat ihre Gründungscharta 2017 mit weicheren, konzilianteren Worten aktualisiert. Aber ihr Handeln seitdem – insbesondere das am 7. Oktober 2023 begangene Massaker – beweist ohne Zweifel, dass die Hamas den beiden langfristigen Zielen verpflichtet bleibt: dem Ende des jüdischen Staats und der Gründung eines islamischen Staats vom Jordan bis zum Mittelmeer.

Medien-Gedächtnislücken: Alle bisherigen Waffenstillstände zwischen Israel und der Hamas

Angesichts der weit verbreiteten Berichterstattung über die Entwicklungen bezüglich der möglichen Waffenstillstandsvereinbarung ist es absolut erstaunlich, dass mit keinem Wort die vielen früheren Versuche einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas zu erreichen erwähnt werden. Der Grund ist, dass sie alle scheiterten.

Das ist der Grund, weshalb Geschichte wichtig ist. Es gibt nichts Verlockendes bei einem Waffenstillstand im Gazastreifen – besonders angesichts der Geisellage und des Leidens von Gazanern, die von einer völkermörderischen Terrororganisation regiert werden.

Aber es wäre töricht die Tatsache zu ignorieren, dass es eine lange Geschichte an Brüchen von Waffenstillstandsvereinbarungen durch die Hamas gibt. Die Hamas hat Unterstützung des Iran genutzt, um von ihrer Basis im Gazastreifen aus mehrere Kriege gegen Israel zu beginnen. Um Millionen israelische Bürger zu schützen, war das Land jedes Mal gezwungen militärisch zu reagieren, darunter die Operation Gegossenes Blei 2008, die Operation Wolkensäule 2012, die Operation Fels in der Brandung 2014 und die Operation Wächter der Mauern 2021.

Und natürlich die Angriffe vom 7. Oktober 2023. Die Hamas brach einen bestehenden Waffenstillstand, indem sie tausende Raketen auf israelische Bevölkerungszentren startete, ins Land eindrang, Israelis ermordete, Geiseln nahm und die eigenen Leute als menschliche Schutzschilde benutzte.

Medien unterdrücken die öffentliche Diskussion

Eine der Schlüsselfunktionen des Journalismus besteht darin Foren für öffentliche Diskussionen zu schaffen. Aber ihren Lesern wichtige Hintergrundinformationen über frühere Waffenstillstandsbemühungen und die oft erklärten Ziele der Hamas vorzuenthalten, die durch einen Waffenstillstand nicht erreicht werden können, verhindern die führenden Publikationen, dass die Welt eine ernsthafte Debatte des Themas führt.

Innerhalb von Israel begann diese Diskussion am 7. Oktober. Vernünftige Männer und Frauen haben unterschiedliche Meinungen, was die Wirksamkeit eines Waffenstillstandsabkommens betrifft. Jeder in einer demokratischen Gesellschaft lebende israelische Bürger hat das Recht seine Meinung zu diesem wichtigen Thema beizutragen.

Weil sie gut informiert sind, sind sich Israelis, die eine Waffenstillstandspolitik befürworten auch bewusst – weil sie die früheren Waffenstillstände kennen, die fehlschlugen – welch hohen preis ihr Land dafür vielleicht zahlen muss.

Indem sie nicht zu einer ehrlichen Diskussion beitragen, stellen sich die Nachrichtenmedien der Welt praktisch eine Seite. Das ist für den Journalismus nicht gut. Das ist für keine demokratische Gesellschaft gut, die sich für ihr Überleben auf eine informierte Bevölkerung verlässt.

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