Die Hamas signalisiert Bereitschaft, einige Geiseln freizulassen, darunter den US-Bürger und IDF-Soldaten Edan Alexander. Doch ein neuer Bericht legt nahe, dass die Terrororganisation eine Feuerpause vor allem für eigene Zwecke nutzen will.
Die Hamas zeigt sich offenbar bereit, eine begrenzte Zahl von Geiseln freizulassen, darunter den US-amerikanischen IDF-Soldaten Edan Alexander. Dies soll jedoch an eine mehrtägige Waffenruhe geknüpft sein, die der Terrororganisation die Gelegenheit geben würde, interne Proteste im Gazastreifen niederzuschlagen. Laut einem Bericht des israelischen Senders KAN laufen dazu derzeit intensive Verhandlungen unter Vermittlung von Katar und den USA.
Die Hamas hat die genauen Bedingungen für eine mögliche Freilassung bislang nicht offengelegt. Es wird jedoch vermutet, dass die Terrororganisation Zeit benötigt, um Demonstrationen gegen ihre Herrschaft zu unterdrücken. In den vergangenen Tagen kam es im Gazastreifen vermehrt zu Protesten gegen die Hamas-Führung, die ihre Bevölkerung seit Jahren unterdrückt, während hochrangige Funktionäre in Luxus leben.
Die Verhandlungen finden vor dem Hintergrund neuer diplomatischer Bemühungen Washingtons statt. Die USA hatten zuletzt eine Botschaft über Katar an die Hamas übermittelt, um die Freilassung Alexanders zu erreichen. Hamas wurde bereits zuvor vorgeworfen, von einem möglichen Abkommen mit den USA abgewichen zu sein, obwohl sie zuvor eine Freilassung des jungen Soldaten angekündigt hatte.
Laut israelischen Berichten befindet sich Edan Alexander in katastrophalem Zustand. Er wird in einem unterirdischen Tunnel festgehalten, ohne Zugang zu Tageslicht oder frischer Luft. Zudem ist er schwer unterernährt, da er kaum Nahrung erhält. Aussagen freigelassener Geiseln legen nahe, dass Alexander gefoltert wurde.
Ende November hatte die Hamas ein Propagandavideo veröffentlicht, in dem Alexander weinend zu sehen war. Seine Familie hatte bis dahin über ein Jahr lang kein Lebenszeichen von ihm erhalten. Sein Vater Adi Alexander äußerte sich tief besorgt über das Schicksal seines Sohnes.
Edan Alexander, ursprünglich aus Tenafly, New Jersey, hatte sich nach dem Schulabschluss entschieden, nach Israel auszuwandern und als „Lone Soldier“ in der IDF zu dienen. Am 7. Oktober 2023 wurde er von Hamas-Terroristen nahe der Gaza-Grenze entführt.
Die mögliche Freilassung einiger Geiseln fällt mit dem Beginn von Eid al-Fitr zusammen, dem Fest zum Abschluss des Ramadan, das am Sonntag beginnt. Ob eine Einigung tatsächlich zustande kommt oder Hamas das Angebot nur als taktischen Schachzug nutzt, um ihren eigenen Machterhalt zu sichern, bleibt abzuwarten.