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Während Hamas neue Videos von Geiseln veröffentlicht und die USA mit dem Iran über dessen Atomprogramm verhandeln, setzt Israels Premierminister ein klares Zeichen: Es wird kein Nachgeben geben.
Benjamin Netanjahu hat sich am Samstagabend in einer eindringlichen Videobotschaft an die israelische Bevölkerung gewandt. Die Worte des Premierministers sind klar, unmissverständlich – und bitter notwendig. Denn während die USA in direkter Runde erneut mit dem iranischen Regime über dessen Atomwaffenprogramm verhandeln, zeigt sich Hamas zynisch wie eh und je: In einem dritten Propagandavideo präsentiert die Terrororganisation einen weiteren Beweis für das Leben des entführten Israelis Elkana Bohbot – als Druckmittel, als Demütigung, als Signal: Wir entscheiden über Leben und Tod.
Doch Netanjahu bleibt hart: „Ich werde mich nicht ergeben – nicht den Mördern von Hamas, nicht den Mullahs in Teheran.“ Eine Kapitulation, so der Premier, wäre nicht nur ein moralischer Tiefpunkt, sondern ein strategisches Desaster. Denn das Ziel von Hamas ist klar: ein Waffenstillstand im Tausch gegen Geiseln. Netanjahu lehnt das entschieden ab. „Wenn wir nachgeben, dann haben wir verloren – alles, was unsere Soldaten mit Mut, mit Leid und mit Blut erreicht haben.“
Hamas hatte laut israelischer Regierung kürzlich erneut ein Angebot ausgeschlagen, bei dem Israel bereit gewesen wäre, die Hälfte der noch lebenden Geiseln sowie viele der Leichname gefallener Soldaten zurückzuerhalten. Die Bedingung der Terroristen: ein vollständiges Ende des Krieges. Netanjahu macht unmissverständlich klar, dass dieser Forderung niemals entsprochen werden darf. Es wäre das Ende jeder israelischen Abschreckung – und ein Signal an jeden Feind, dass Terror letztlich belohnt wird.
Zugleich kritisiert der Premier auch Teile der Opposition, die fordern, zunächst alle Geiseln heimzuholen und erst danach wieder gegen Hamas vorzugehen. „Wer so argumentiert, versteht nichts von internationalen Beziehungen und schon gar nichts von den Realitäten dieser Region“, sagte Netanjahu. Hamas sei brutal, aber nicht dumm – sie wüssten genau, dass ein solcher Deal für sie den endgültigen Sieg bedeuten würde.
Im Hintergrund dieser innenpolitischen Anspannung tobt auch das geopolitische Ringen mit Iran. Während in New York US-Diplomaten mit Vertretern des Unrechtsregimes sprechen, warnt Netanjahu erneut: „Ein nuklear bewaffneter Iran ist keine Option.“ Und an seine Kritiker gerichtet, die ihn für mangelndes Handeln gegenüber iranischen Atomanlagen attackieren, sagt er: „Diejenigen, die mich heute kritisieren, sind dieselben, die früher gegen meine Entscheidungen zur Sabotage des iranischen Atomprogramms waren. Ohne diese Aktionen hätte Teheran längst eine Atombombe.“
Der Zeitpunkt der Botschaft ist kein Zufall. Die strategische Lage Israels ist komplexer denn je: Der Druck von innen wächst, die Geiseln sind in Lebensgefahr, der Iran sieht sich im Aufwind – und die USA signalisieren Entspannung statt Entschlossenheit.
Netanjahus Appell ist deshalb weit mehr als eine Verteidigung seiner Politik. Es ist ein Weckruf. An Israel, an die Welt – und an jeden, der glaubt, mit Terror verhandeln zu können.