Soziale Medien verschlingen unsinnige Analyse

Die neueste israelfeindliche Verleumdung, die sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien verbreitet, ist die Behauptung, im Gazastreifen seien während der beinahe zwei Jahre Krieg zwischen Israel und der Hamas 680.000 Menschen getötet worden, einschließlich 380.000 Kinder unter 5 Jahren.

Im Verlauf der letzten Tage ist diese erstaunliche Behauptung von Accounts der sozialen Medien einem breiten Publikum geteilt worden, darunter vom Middle East Monitor (für sein israelfeindliches Weltbild, die Unterstützung der Hamas und israelfeindliche Verschwörungstheorien bekannt), der israelfeindlichen Aufwiegel-Aktivistin Nerdeen Kiswani und selbst der abgehalfterten Schauspielerin Rosie O’Donnell.

Aber woher kam diese wahnsinnige Zahl?

Werden die Leute, die sich als pro-palästinensisch betrachten es jemals müde belogen zu werden? Diese Zahlen sind nicht nur erfunden, sondern 380.000 Kinder unter 5 Jahren in einer Bevölkerung von etwas mehr als 2 Millionen wären selbst bei einer jugendlichen Bevölkerung jedes einzelne Kind in diesem Alter im Gazastreifen.
Völkermord wird nicht nur durch Zahlen, sondern durch Absicht definiert. Israel hat sein Ziel erklärt das palästinensische Leben im Gazastreifen auszulöschen. Das Ausmaß ist klar: 680.000 tote, 380.000 Kinder. Ein Völkermord, der in überwältigendem Maß gegen Kinder geführt wird, Auslöschung palästinensischen Lebens an der Wurzel.

Die Behauptung, Israel habe ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Gazastreifens getötet, entstammt aus einem Artikel in Arena vom Juli 2025 mit der Überschrift „Skewering History: The Odious Politics of Counting Gaza’s Dead“ (Geschichte aufspießen: Die abstoßende Politik die Gaza-Toten zu zählen); Arena ist ein linksextremes australisches Magazin.

Der Artikel zielt darauf ab den Ruf Israels und seiner Verteidiger zu beschmutzen, während das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium des Gazastreifens verteidigt wird.

Seine Autoren kommen zu dem Schluss, dass die menschlichen Kosten des Krieges über die zehntausenden (Kombattanten und Zivilisten) hinaus gehen, die das Gesundheitsministerium des Gazastreifens zählt und auf 680.000 Menschen steigt, wenn indirekte Tote in die Opferstatistik einbezogen werden.

Ein genauerer Blick auf die Methodik der Autoren zeigt jedoch, dass das amateurhaft ist und die Realität nicht wiedergibt.

Die Autoren verlassen sich auf eine Studie des Lancet vom Januar 2025, der festlegte, die Zahlen des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums würden um 41% zu niedrig angegeben.

Den Autoren des Arena-Artikels zufolge müsste unter Nutzung der Methodik des Lancet die Zahl der Gazaner, die bis Ende April 2025 einen gewaltsamen Tod erlitten haben, bei 136.000 liegt (etwa zweieinhalb mal so viele wie die, die die Hamas selbst angibt).

Die Studie des Lancet ist allerdings keine unanfechtbare Analyse. Tatsächlich stellen mehrere Beobachter fest, dass sowohl die Methodik der Studie als auch ihre Schlussfolgerungen problematisch seien.

Analysten wie Mark Zlochin und Salo Aizenberg (die auch HonestReporting-Vorstandsmitglieder sind) wiesen damals darauf hin, dass die in der Studie verwendete Methode der „Eroberung und Wiedereroberung“ zur Feststellung der Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser fehlerhaft ist, weil:

  • Die drei von der Studie verwendeten Opferlisten wurden miteinander verflochten (womit die Ergebnisse verzerrt wurden).
     
  • Ihre Algorithmen zum Vergleich von in sozialen Medien gemeldeten Toten mit anderen Opferlisten waren in 30% der Fälle fehlerhaft.
     
  • Die Autoren missachten analytische Modelle, die zeigten, dass die geschätzten Opferzahlen niedriger liegen

Wenn es bis zum April 2025 136.000 gewaltsame Tötungen im Gazastreifen gegeben hätte, muss es 544.000 nicht gewaltsam Getötete in Verbindung mit dem Konflikt geben, so die Berechnungen der vom Lancet inspirierten Autoren.

Die Autoren kommen zu diesem Schluss, indem sie eine „konservative“ Schätzung der nicht gewaltsamen Tode auf viermal so viele wie gewaltsame Tode im Konflikt schätzen. Die kommen zu dieser Einschätzung, indem sie sich das Verhältnis von gewaltsamen zu nicht gewaltsamen Todesfällen in anderen Konflikten schätzen.

Wie aber Mark Zlochin herausstellte, als eine Korrespondenz des Lancet ähnliche Behauptungen aufstellte, „gab es, außer wenn sehr starke Beweise, die anderes nahelegen“, keine Grundlage für die Rate der gewaltsamen zu nicht gewaltsamen Todesfällen niedriger als vier, darunter null für den Kosovo-Konflikt.

Es sollte zudem festgehalten werden, dass die von der Hamas gelieferten Opferlisten einige beinhaltet, die nicht von Israel getötet wurden, sondern an Krankheiten, durch Unfälle usw. starben. Damit ist die ganze Annahme, dass es in diesem Krieg viermal so viele nicht gewaltsame wie gewaltsame Todesfälle e gab, unbegründet und spiegelt offenbar nicht die Realität des Gazastreifens wider.

Um zu veranschaulichen, wie abgehoben von der Realität diese Studie ist, ist ein Aspekt ihrer Schlussfolgerungen besonders ins Lächerliche gezogen wurde: Die Behauptung, es seien während des Krieges 380.000 Kinder im Alter unter 5 Jahren getötet worden. Diese Behauptung ist absurd, weil die jüngste Schätzung für die Bevölkerung unter 5 Jahren im Gazastreifen 341.790 betrug. Damit behauptet dieser Studie, es seien mehr Kinder im Alter unter 5 Jahren getötet worden, als es im Gazastreifen gab.

Dieser Artikel hält eindeutig nicht der geringsten Überprüfung stand.

Aber vielleicht war das der Punkt. Diese beiden „Akademiker“ entschlossen sich, ihren Artikel nicht in einem wissenschaftlichen Journal zu veröffentlichen (wo er einer akademischen Kontrolle unterworfen gewesen wäre), sondern in einem politischen Magazin, das solche israelfeindlichen Analysen nur wenige Wochen nach den Angriffen vom 7. Oktober als „Wer hat das Recht auf Selbstverteidigung, der Besatzer oder die Besetzten?“ und „Kritische Einstellungen zum israelischen Kolonialismus und der Vielfalt von Nazi-Opfern in der Popkultur“ veröffentliche.

Dieser Artikel ist von seiner fehlerhaften Analyse bis zu ihren unbegründeten Schlussfolgerungen (wie der, dass Israels Feldzug im Gazastreifen schlimmer sei als das Massaker der Nazis 1944 in Italien) keine ernstzunehmende Analysearbeit, sondern ein Stück Propaganda, das diejenigen beeinflussen soll, die nicht über die Schlagzeile hinausblicken, die Israel als boshaftes Monster darstellt.

Auf Grundlage der Beliebtheit, die dieser Artikel im Lauf der letzten Tage in sozialen Medien gewann, scheint es so, dass die Autoren leider erfolgreich ihren Propagandazweck erfüllt haben, sehr zum Nachteil echter akademischer Forschung und dem israelischen Krieg gegen die Hamas.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen