- von Roland M. Horn
(zum Beitragsbild oben: Steve Witkoff im Weißen Haus im Jahre 2018)
Wie Andrew Bernard am 7. März 2025 mitteilt, erklärte Steve Witkoff – Sondergesandter der USA für den Nahen Osten – am Tag vor der Meldung, dass es für den Fall, dass die Verhandlungen mit der Hamas scheitern, es zu einer gemeinsamen Militäraktion zwischen den Vereinigten Staaten und Israel gegen die Terrororganisation geben könnte.
Witkoff wurde im Rahmen eines Gesprächs mit Journalisten vor dem Weißen Haus gefragt, ob es eine Frist für die Aushandlung zur Freilassung weiterer Geiseln gäbe, bevor der jüdische Staat die Kampfhandlungen im Gazastreifen wieder aufnimmt.
Witkoff antwortete:
„Es gibt definitiv ein solches Datum, aber ich bin nicht befugt, darüber zu sprechen, welches das ist“
und:
„Es ist unklar, was genau passieren wird. Ich denke, es werden einige Maßnahmen ergriffen werden. Es könnte gemeinsam mit den Israelis geschehen.“
Auf eine weitere Frage hin erklärte Witkoff, dass jeden Maßnahme „hauptsächlich von den Israelis ausgehen“ würde, allerdings mit „sehr, sehr starker physischer und emotionaler Unterstützung der Vereinigten Staaten“.
Am 5. März bestätigte das Weiße Haus, dass es Gespräche mit der Hamas aufgenommen hat. Das ist ein Novum: Zum ersten Mal haben die Vereinigten Staaten bekannt gegeben, dass sie ohne regionale Vermittler mit der ausländischen Terrorgruppe verhandele.
Barzahlungen an die Hamas schloss der US-Präsident Donald Trump am 6. März 2025 im Rahmen eines Gesprächs mit Reportern im Oval Office entschieden aus. Angesprochen auf die Frage nach einem möglichen gemeinsamen Angriff der USA und Israel reagierte er zwiespältig und in typischer Manier:
„Das werden Sie schon noch erfahren“,
um hinzuzufügen:
„Jemand wird viel härter vorgehen müssen.„
Um wieder auf Witkoff zurückkommen: Der erklärte, dass nicht sicher sei, ob der US-Sonderbeauftragte für Geiselnahmen, Adam Boehler, direkt mit der Hamas verhandelt oder einen Mittelsmann eingesetzt habe, um mit mit Mitgliedern der Terrorgruppe zu sprechen. Der AFP zufolge sagten Hamas-Beamten am 5. März jedenfalls, dass sie tatsächlich direkte Treffen mit Boehler in Katar hatten.
Am 1. März war die Phase 1 des Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas abgelaufen. Den Vorschlag Israels, diese Phase zu verlängern, wies die Hamas entschieden zurück.
Witkoffs Andeutungen ist zu entnehmen, dass das Weiße Haus an den strengen dreiphasigen Rahmenbedingungen, die die Biden-Administration ausgehandelt hat, nicht mehr interessiert ist. Am 5. März hatte Trump eine letzte Warnung an die Hamas gerichtet, alle Geiseln unverzüglich freizulassen.
Witkoff:
„Die Menschen definieren es als ‚Verlängerung von Phase 1‘ oder ‚Phase 2‘. Mir ist es eigentlich egal, wie wir es nennen“,
um dem hinzuzufügen:
„Wir nennen es so: Werden wir eine Lösung finden? Werden wir ein Friedensabkommen haben? Werden wir alle diese Geiseln nach Hause bringen, was das Ziel der US-Regierung unter Trump ist?“
Wie Sky News Arabica am 6. März „unter Berufung auf eine ‚informierte‘ palästinensische Quelle“ berichtete, soll Washington der Hamas eine Verlängerung des Waffenstillstands um 60 Tage im Austausch für die Freilassung von zehn lebenden Geiseln angeboten haben.
Witkoff erklärte, dass die Hamas in ihren Verhandlungen bisher nicht offen gewesen sei, doch er habe die Hoffnung, dass sich ihr Verhalten verbessern werde:
„Die Hamas hat die Möglichkeit, vernünftig zu handeln, das Richtige zu tun und dann auszusteigen“.
„Sie werden dort nicht Teil einer Regierung sein.“
Wie US-Offizielle bekräftigten, müsse die Hamas amerikanische Geiseln freilassen, von denen eine vermutlich noch lebt und vier weiteres tot sind. Witkoff dazu: „Jedes Leben zählt.“
„Wir schätzen, dass es sich um 22, vielleicht 24 lebende Personen handelt“,
sagte er und weiter:
„Wir wollen sie alle zurück, und wir wollen auch die Leichen zurück. Diese Eltern, die wissen, dass ihre Kinder oder ihre Verwandten tot sind, brauchen diese Leichen. Sie müssen ihre Kinder angemessen beerdigen können.“