Israel identifiziert zurückgeführte Geisel: Sudthisak Rinthalaks Überreste aus Gaza bestätigt

Nach zwei Jahren Ungewissheit kehren die sterblichen Überreste des thailändischen Landarbeiters Sudthisak Rinthalak nach Israel zurück. Der Fall zeigt, wie brüchig die Zusagen der Terrororganisation Hamas bleiben und wie hart Israel darum ringen muss, selbst getötete Geiseln nach Hause zu holen.

Sudthisak Rinthalak war einer jener ausländischen Arbeiter, die am 7. Oktober 2023 im Süden Israels brutal ermordet und anschließend von Hamas Terroristen verschleppt wurden. Sein Name war lange kaum bekannt, doch sein Schicksal steht exemplarisch für das Ausmaß der Grausamkeit, mit der die Täter vorgingen. Nun wurde bestätigt, dass die am Mittwoch übergebene Leiche eindeutig ihm zugeordnet werden konnte. Damit ist klar, dass Israel einen weiteren Geiselopfer zurückführen konnte. Doch gleichzeitig bleibt ein letzter Ermordeter weiterhin in den Tunneln Gazas zurück.

Der thailändische Botschafter in Israel wie auch Rinthalaks Angehörige dankten Israel ausdrücklich für die Rückführung. Diese Reaktion zeigt, wie sehr auch ausländische Familien auf Jerusalem vertrauen, wenn es darum geht, ihre Toten zu finden und zu würdigen. Für Israel ist die Rückführung weit mehr als ein humanitärer Akt. Sie ist ein moralischer Auftrag an den Staat, der niemals zulässt, dass einer seiner Menschen namenlos in der Gewalt von Terrorgruppen verschwindet.

Der Fall legt jedoch auch offen, wie brüchig das von Hamas verkündete Bekenntnis zur Umsetzung des Waffenruheabkommens bleibt. Nach der Vereinbarung hätten alle Geiseln, lebend wie tot, bereits kurz nach Unterzeichnung zurückgegeben werden müssen. Doch erneut zeigte sich, dass die Terrororganisation ihre Verpflichtungen nur dann einhält, wenn internationaler Druck und operative Nachteile sie dazu zwingen. Israel hingegen wiederholt, dass es an dieser Frage keine Verhandlungsmasse gibt. Die Regierung betonte, dass Hamas zur vollständigen Rückgabe verpflichtet ist und dass Israel alle Anstrengungen unternehmen wird, bis auch die sterblichen Überreste von Staff Sergeant Major Ran Gvili zurückgebracht sind.

Bemerkenswert ist zudem, dass Rinthalak nach israelischen Erkenntnissen nicht einmal von Hamas selbst, sondern vom palästinensischen Islamischen Dschihad festgehalten wurde. Das zeigt, wie zersplittert, unkontrollierbar und zugleich kollaborativ diese bewaffneten Gruppen im Gazastreifen agieren. Wer behauptet, die Terrorakte stünden im Kontext eines politischen Konflikts, ignoriert, dass hier Organisationen agieren, deren Ziel nicht Verhandlung, sondern Zerstörung ist.

Die Überreste Rinthalaks wurden nach der Übergabe durch den Islamischen Dschihad unmittelbar nach Abu Kabir gebracht, wo forensische Experten die Identität bestätigten. Erst dann durfte der Sarg unter militärischer Ehrenwache weitergeführt werden. Diese Momente, meist fern der Öffentlichkeit, gehören zu den bittersten Aufgaben in den israelischen Streitkräften. Sie erinnern daran, dass selbst nach einer Waffenruhe die Spuren des Massakers nicht verschwunden sind.

Für die Familien der Geiseln, für die thailändische Gemeinschaft in Israel und für einen Staat, der jedes Leben schützt, hat die Rückführung eine tiefere Bedeutung. Sie zeigt, dass Israel sich nicht abfindet, dass Terrorgruppen über die Würde der Opfer entscheiden. Und sie zeigt, dass die internationale Gemeinschaft mehr tun muss, um sicherzustellen, dass systematische Verstöße gegen Vereinbarungen sichtbar benannt und nicht relativiert werden.

Solange auch nur ein einziger Mensch, lebend oder tot, in Gaza zurückgehalten wird, bleibt diese Frage ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit jeder künftigen Vereinbarung.

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