* von Roland M. Horn
In meinem Artikel Brennpunkt Tempelberg, der sich in der Hauptsache auf mein Buch Geheimagenten aus der Zukunft stützt, gehe ich auch die Vision – wenn es denn überhaupt eine Vision war – des biblischen Propheten Hesekiel ein, in dem von den Kapiteln 40 bis 47 sieben Kapitel des nach ihm benannten Buches ausführlich beschrieben wird. Unabhängig von der von mir aufgeworfenen Frage, ob er – wie ich in meinem Buch andeute – von Zeitreisenden aus der Zukunft in einen zukünftigen Tempel in Jerusalem gebracht wurde oder ob es sich tatsächlich um eine – dann aber außerordentlich klare – Vision handelt, ist klar, dass es sich um einen Tempel handeln muss, der auch von uns aus gesehen in der Zukunft erbaut werden wird, denn die Beschreibung entspricht nicht dem Salomonischen Tempel, und auch der später gebaute Zweite Tempel stimmt nicht mit seinen Beschreibungen überein.
An der Stelle in Jerusalem, an dem diese beiden Stempel standen, steht heute der moslemische Felsendom.
Wenn aber in der Zukunft der Dritte Tempel in der Zukunft erbaut werden soll – und Hesekiel spricht in den Kapiteln vorher von einer Zeit, in der das Volk Israel aus allen Völkern gesammelt und zurück in ihr Land gebracht worden sind – muss der Platz frei sein, d. h. der Felsendorf wird zu jener Zeit nicht mehr geben dürfen.
Es stellt sich die Frage, ob Erdbeben, die in der heutigen Zeit immer häufiger auftreten, den Felsendom zerstören, bevor der Dritte Tempel erbaut wird. Tatsächlich wurde der Felsendom bereits im Jahr 1016 durch ein Erdbeben schwer beschädigt und sechs Jahre später mit verstärkten Mauern wiederhergestellt. Und 1067 wurde Jerusalem schon wieder durch ein Erdbeben erschüttert, und der Felsen, über dem das Gebäude errichtet ist wurde gespalten.
So mutmaßte bereits (spätestens) in den 70er Jahren der Judenchrist1ein geborener Jude, der zwar zum Christentum konvertiert ist aber seine jüdischen Grundüberzeugungen beibehielt Richard Stöhr2(nach May, Fritz: Israel zwischen Weltpolitik und Messiaserwartung. Moers 1978, S. 157)
„Ein Erdbeben, das den Felsendom und die Al-Aksa-Moschee3ein zweites moslemisches Heiligtum auf dem Tempelberg, Anm. RMH zerstört, kann dann das Zeichen sein, den Tempel wieder aufzubauen. Das bedeutet aber nicht, dass man jetzt völlig tatenlos bleibt. Im Gegenteil, die Vorbereitungen sind bereits im Gange. So versammeln sich die ,Leviten’ an jedem Neumond. Sie kommen zu Hunderten an der Klagemauer zusammen und bereiten sich auf den Großen Tag vor, wo sie den Dienst im Tempel wieder aufnehmen werden.“
Während ich mein Buch schrieb und diese Passage einbaute, erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,3 Jerusalem und beschädigte den Felsendom. Es ereignete sich am 11. Februar 2004. Am 27. September 2004 berichtete Welt.de meinem Artikel zufolge, dass israelische Archäologen einen Einsturz am Tempelberg befürchteten. Die alten und morschen Fundamenten an den Ställen Salomos könnten die Last von 200 000 Betern nicht mehr tragen, die zum Ramadan zu erwarten waren, befürchten sie. Dach und Wände der dortigen Moscheen bezeichnen sie als „stark einsturzgefährdet“.
Die ICEJ-Nachrichten vom 19. Februar 2008 erwähnt, wie ebenfalls aus meinem Artikel hervorgeht, ein Erdbeben – ebenfalls der Stärke 5,3 – mit dem Epizentrum in Beirut, das Israels am 15. Februar jenes Jahres heimgesucht hat. Dieses Beben hatte Schäden am Tempelberg in unmittelbarer Nähe zum Felsendom zur Folge. Die israelische islamische Bewegung äußerte die Sorge, dass die sich im Tempelberg befindenden Tunnel, die Stabilität des Felsendoms beeinträchtigen könnte.
Schon am 09.01.2008 schrieb, wie wiederum aus meinem Artikel hervorgeht, Derwesten.de (nach afp) in Erinnerung an drei moderatere Erdstöße Ende November und 2007 in Israel erinnernd, dass israelische Experten „bald mit starkem Beben“ rechneten. Jefim Gittermann von der seismischen Abteilung des Instituts für Geophysik in Lod bei Tel Aviv war sich sicher, dass es in den nächsten Jahren ein Erdbeben der Stärke 6 in Israel geben würde, das „morgen oder in den nächsten Jahren“ auftreten könne. Statistisch gesehen gäbe es jedenfalls alle 80 Jahren ein größeres Erdbeben.
„Als Grund für die Erdbebengefahr nennt Gittermann den syro-afrikanischen Graben, der von Nord nach Süd durch das Hula Tal, den See Genezareth, das Jordantal, das Tote Meer und die Arava-Qüste bis zum Roten Meer verläuft. Am 11. Juli 1927 wurde das damalige britische Mandatsgebiet von einem Erdbeben der Stärke 6,2 mit Epizentrum im Norden des Toten Meeres erschüttert. Dabei starben 300 Menschen in Jerusalem und Jericho. 1937 erreichte ein Beben die Stärke von sieben und zerstörte die Stadt Safed, wobei 4000 Menschen ums Leben kamen.“
Wie ich in meinem Buch Apokalyptische Endzeit schreibe, besagt eine christlich-zionistischen Quelle folgendes:
„Bekleidet mit einem Turban und einer blauen, mit Silber durchwebten Tunika, steht ein Mann in einer Schneiderwerksatt in der Jerusalemer Altstadt. Neben ihm ist das weiße Nähgarn bereits in den Spulen der Nähmaschinen eingefertigt. Bei diesem Raum handelt es sich um die jüngste Errungenschaft des Tempelinstitutes. In Vorbereitung auf den Bau des dritten Tempels auf dem Berge Moria, auf dem momentan die Al-Aksa-Moschee steht, ist vor kurzem die Werkstatt für die Herstellung priesterlicher Gewänder feierlich eröffnet worden.“4Horn, Roland: Apokalyptische Endzeit, S. 35 nach Kubes, Danielle: Priestergewänder für den Dritten Tempel IN: Wort aus Jerusalem, Nr. 3/2008, S. 30.
Nun titelt am 2. Februar 2022 Israel heute „Es droht eine große Katastrophe„. Untertitelt ist der Artikel mit „Der Staat Israel weiß nicht, wie er mit einem Erdbeben umgehen soll, und die Zahl der Opfer wird wahnsinnig hoch sein.“ Der für den Artikel verantwortliche Redakteur beruft sich darauf, dass Ende Januar 2022 der Norden Israels innerhalb von 12 Stunden von zwei Erdbeben erschüttert wurde. Im Artikel heißt es:
„Jeder weiß oder geht zumindest davon aus, dass Israel eines Tages von einem weiteren schweren Erdbeben heimgesucht werden wird, eines von der Größe, wie es das Heilige Land in den vergangenen Jahrhunderten verwüstet hat. Doch bei so vielen anderen Sorgen und Gefahren gerät die Erdbebengefahr schnell in den Hintergrund.“
Shuki Ohana, Bürgermeister der nördlichen Stadt Tsfat (Safet) sagt dem Artikel zufolge hinsichtlich der beiden Beben im Januar:
„Es erinnert uns an die enorme Gefahr, die an unsere Tür klopft. Meiner Meinung nach wird dem nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt.“
Zwar handelte es sich um relativ leichte Erbeben, doch Israel liegt an einem der längsten und unbeständigsten Kontinentalrisse der Welt, stellt der Autor des Artikels fest und sagt weiter, dass die Experten sich einig seien, dass ein „großes“ Erdbeben bevorstehe. Jacky Levy, Bürgermeister der Stadt Beit Shean, die direkt in diesem Graben liegt, sagt dem Artikel zufolge, dass seine Stadt von einer Katastrophe heimgesucht werden wird, wenn dieses große Beben kommt. Er rechnet mit mindestens 10.000 Toten – die Hälfte der Bevölkerung seiner Stadt. Und weiter sagt er:
„Jeder weiß, dass es ein Erdbeben geben wird, aber niemand unternimmt etwas“,
um mit folgenden Worten weiter zu mahnen:
„Der Staat Israel weiß nicht, wie er mit einem Erdbeben umgehen soll, und die Zahl der Opfer wird wahnsinnig hoch sein.“
Dem Artikel zufolge, setzen sich Levy und andere seit Jahren für eine Aufstockung des Budgets zur Verstärkung von Substandard-Gebäuden – Wohnungen ohne eigene Toiletten und ohne fließendes Wasser –, von denen viele Wohngebäude sind, im ganzen Land ein, doch angesichts der Corona-Pandemie, die den israelischen Staatshaushalt weiter belastet, sei es ein harter Kampf, „um es vorsichtig auszudrücken“.
Immerhin haben die Erdbeben im Januar die Aufmerksamkeit der führenden Politiker geweckt – wobei der Artikelautor ein „wenigstens vorübergehend“ hinzufügt.
Im Buch des Propheten Sacharia lesen zu Beginn des 4. Kapitels, dass an „einem Tag für den Herrn“ neben vielen anderen Ereignissen (hier ist von einem Krieg der Nationen gegen Israel die Rede) sich der Ölberg in Jerusalem von seiner Mitte aus nach Osten und Westen zu seinem sehr großen Tal spalten und die eine Hälfte des Berges sich nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen wird.5Als Ursache hierfür wird gesagt: „Und seine Füße [die des Herrn] werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt.“ (Jes 14,4; Elberfelder Übersetzung) In der Zunz-Übersetzung ist anstelle von „dem Herrn vom „Ewigen“, der für Gott steht, die Rede. Hier beginnt Sach. 14 mit „Siehe ein Tag kommt dem Ewigen (V. 1). Da braucht man sich nicht zu wundern, dass Hesekiel sein Jerusalem, in dem der von ihm geschauten Tempel steht, nicht mehr erkennt…
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