Die große Irreführung

* von Roland M. Horn

Zwei Autoren, die das UFO-Phänomen sehr ernst nehmen, aber die These von den außerirdischen Besuchern ablehnen, sind der Journalist John A. Keel und der Astrophysiker Jacques F. Vallée. In seinem Buch Messengers of Deception schreibt letzterer:

„Ich schlage vor: dass die UFOs, die wir sehen, unter anderem Vorrichtungen sind, die eine Verfälschung der Realität des Zeugen erschaffen; dessen Zweck es ist, Bilder zu projizieren, oder Szenen zu erschaffen, die dazu geschaffen wurden, unsere Glaubenssystem zu manipulieren; und dass die Technologie, die wir beobachten, nur die nebensächliche Unterstützung für eine weltweite Unternehmung von „’unterschwelliger Läuterung’ ist.” (Vallée 1979/2008, S. 20)

Vallée zufolge sind UFOs extrem wichtig für die zeitgenössische Zivilisation, weil irrationale Kräfte ein integraler Teil der menschlichen Natur seien. Diese subtile Kraft der Gruppen könne erkannt werden, und sei sie einmal erkannt, könne sie genährt oder genutzt werden. Die subtile Kraft von Gruppen wie den Kontaktlern läge am Widerwillen der bestehenden Strukturen, die Realität des neuen Phänomens und die Notwendigkeit der Veränderung zu erkennen. Dieser Fehler mache es für jeden Einzelnen notwendig, mit der Herausforderung seiner eigenen spirituellen Ebene zu handeln.

„Ich glaube, dass es eine Maschinerie von Massenmanipulationen hinter dem UFO-Phänomen gibt. Teil dieser Maschinerie sind die Kontaktler, die uns helfen, einen neuen Glauben zu erschaffen,“ sagt Vallée. (Ebenda).

Zusammenfassend sagt er:

„UFOs sind real. Sie sind physikalische Geräte, die dazu benutzt werden, das menschliche Bewusstsein zu beeinflussen. Sie können nicht aus dem Weltraum kommen. Ihr Zweck könnte sein, soziale Veränderungen auf diesem Planeten durch ein Glaubenssystem, das systematische Manipulation von Zeugen und Kontaktlern verwendet, zu ändern. Heimliche Kontrolle über die verschiedenen Sekten und Kulte; Kontrolle der Kanäle, durch die die angeblichen „Weltraumbotschaften“ kommen, können Auswirkungen auf die Öffentlichkeit haben.“ (Ebenda, S. 21)

Als Beleg dafür, dass die „Weltraummenschen“ keine Außerirdischen sind, führt er an, dass sich die Kontaktler einander widersprechen.

So bot im Rahmen der sogenannten Airship-Welle im Jahr 1897 (damals wurden in verschiedenen Gegenden der Erde rätselhafte „Luftschiffe“ gesehen), die Besatzung eines solchen Gefährts den Zeugen an, sie an einen Ort mitzunehmen, an dem es niemals regnet. Auf die Frage, wo sie herkämen, sagte der Pilot der Fremden: „Wir kommen von ÜBERALL, doch wir werden übermorgen in Kuba sein.“ Am 23. Juli 1947 beobachtete eine Gruppe von Landvermessern nahe Pitanga in Brasilien eine UFO-Landung. Das UFO hatte die Form einer Scheibe. Einer der Landvermesser, Jose G. Higgins, sah drei Wesen in leuchtenden Kleidern und durchsichtigen Anzügen aus der Untertasse hervortreten.

Die Männer waren zwei Meter groß und hatten überdimensionale Köpfe mit großen runden Augen, keine Wimpern oder Augenbrauen und einer Metallbox auf dem Rücken. Sie erzählten, dass sie vom Uranus kamen.

Das gleiche gilt für den nächsten Fall, den Vallée in seinem Buch Passport to Magonia beschreibt:

Gary Wilcox, der in einer Milchbetrieb arbeitete, streute gerade Dünger auf sein Feld, als er kurz vor zehn Uhr Morgens anhielt, um ein Feld zu kontrollieren, das von einem Wald umgeben ist. Er war ungefähr 1 ½ Kilometer von seiner Scheune entfernt. Als er das Feld erreichte, sah er ein leuchtendes Objekt, das zunächst wie ein ausgedienter Kühlschrank, dann wie eine Tragfläche oder irgendein anderes Flugzeutteil aussah. Als es jedoch näher kam, erkannte Wilcox, dass das Objekt eiförmig und fünf bis sechs Meter groß zu sein schien. Dieses Objekt bestand offensichtlich aus langlebigen Metall und sah jetzt völlig anders aus als vorher. Wilcox konnte es berühren, doch es war nicht heiß. Der Zeuge konnte keine Tür oder dergleichen entdecken, aber plötzlich standen drei Kreaturen da. Sie waren etwa 1,20 Meter groß und trugen nahtlose Kleidung mit Kopfbedeckung und eine Kapuze, so dass er keine Details ihrer Gesichter sehen konnte. Sie schienen jedoch Arme und Beine zu haben und sprachen in flüssigem Englisch, doch ihre Stimmen schienen nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Körper zu kommen. „Sei nicht beunruhigt“, wir kommen von dort, was Du als Planet Mars bezeichnest“, sagten sie.

Dies erinnert an Engelerscheinungen in der Bibel, bei denen die Engel die Gespräche mit den Worten „Fürchte Dich nicht“ begannen. Wilcox dachte, dass sich jemand einen Spaß mit ihm erlaube – die beiden Wesen waren interessiert an dem Dünger und sprachen mit ihm darüber. Sie sagten, dass sie Nahrung auf dem Mars anbauten, dass es in der Umwelt jedoch Probleme gäbe, die sie hoffen, in den Griff zu bekommen, wenn sie Informationen über unsere Landwirtschaft erhielten. Ihre Fragen waren geradezu kindisch, und sie schienen keine Ahnung von der Sache zu haben. Jeder trug ein Tablett, das mit Erde gefüllt war.

Als sie sich über das Schiff unterhielten, hatte Wilcox Schwierigkeiten, die Ausführungen der angeblichen Marsianer zu verstehen. Sie sagten, dass sie nur alle zwei Jahre auf der Erde landen könnten, und dass sie zur Zeit der Unterhaltung mit Wilcox auf der „westlichen Halbkugel“ unterwegs seien.

Die Wesen erklärten, dass sie nur tagsüber landen könnten, weil ihr Schiff im Tageslicht weit schlechter sichtbar sei, und sie waren überrascht, dass Wilcox ihr Raumschiff überhaupt sehen konnte. Sie berichteten auch über ihre Weltraumreise. Unsere Astronauten seien nicht sehr erfolgreich, weil ihre Körper nicht an Weltraumbedingungen angepasst wären. Schließlich baten sie um eine Tüte voll Dünger. Als Gary Wilcox jedoch wegging, um welchen zu holen, verschwand das Raumschiff von einem Moment auf den anderen. Der Farmer hinterließ eine Tüte Dünger an der Sichtungsstelle, und am nächsten Tag war sie verschwunden. Der Fall trug sich in Tioga New York zu – einen Tag vor der berühmten Soccoro-Sichtung, in der auch von einem eiförmigen, leuchtenden Objekt die Rede war. (Vallée 1969/1993, S. 39-40)

Nach John A. Keel hatte Wilcox sogar die Soccoro-Sichtung vorausgesagt, wie er in seinem Buch Operation Trojan Horse berichtet. (Keel 1970/1996, S. 249)

Bei der Bemerkung „Wir können nur alle zwei Jahre auf der Erde landen“, könnte man an die Mars-Oppositionen denken, die ungefähr alle zwei Jahre auftreten. In diesen Zeiträumen befindet sich der Mars in relativer Erdnähe. Doch genau genommen, findet eine solche Opposition alle 26 Monate statt. Dazu kommt, dass am Sichtungstag (24.04.1965) kein Marsjahr war, der Mars also weit von der Erde entfernt war. Handelt es sich bei der Geschichte um einen Schwindel, oder haben wir es wieder mit einem Fall zu tun, in dem die Wesen nur behaupteten, von einem weiteren Herkunftsort, dazu noch einem unmöglichen, zu kommen?

1952 tauchte ein Kontaktler namens Truman Bethurum auf, der behauptete, die Sternenmenschen mit denen er zusammengetroffen sei, kämen von einem Planteten namens Clarion, der von der Erde aus gesehen hinter der Sonne stand.

In einem Radiointerview und in Gesprächen mit Vallée sagte ein Kontaktler namens „Jim“:

„Die Lichtwesen, die in Energie-Form erschienen, sagten, sie kämen aus jener Konstellation, die wir Orion nennen. Und sie seien hier, um uns mit der nächsten Ebene universeller Intelligenz zu verbinden.“ (Vallée 1979/2008, S. 39, Messengers of Deception.)

Anscheinend war der halbe Weltraum hier schon zu Besuch, wenn wir den verschiedenen Kontaktlern glauben.

Andere Kontaktler aus Spanien und Frankreich überbrachten folgende Botschaft:

Wir wollen den Planeten Erde über unseren Ursprung und Zweck unseres Besuches bei Euch informieren Wir kommen von Ummo, einem Planeten, der auf eurer Erde unter der Bezeichnung Wolf 424 verzeichnet ist.“ (Ebenda, S. 40)

Und es geht noch weiter: Die mysteriösen Wesen stellten eine Karte von der angeblichen atmosphärischen Zusammensetzung zur Verfügung. Uri Gellers Außerirdische kamen von einem Planeten namens Hoowa und der spanische Kontaktler Jacques Bordas berichtete, dass die Fremden vom Titan kommen.

Es gibt noch eine ganze Anzahl anderer Herkunftsorte der Fremden, und einige sind Planeten unseres Sonnensystems. Wenn wir uns jetzt die bis jetzt genannten angeblichen Herkunftsorte ansehen, stellen wir fest, dass einige von ihnen unbekannt sind, während die anderen zwar bekannt sind, sie aber kein intelligentes Leben beherbergen. So gibt es auf dem Saturnmond Titan zwar immer wieder Überraschungen, und man fragt sich, ob er tatsächlich Leben beherbergen könnte, doch das bezieht sich ausschließlich auf primitive Lebensformen. Uranus als Gasplanet ist als bevölkerter Planet vollkommen undenkbar, und ein Planet hinter der Sonne, der der Erde quasi immer gegenüber steht, wäre sicher längst entdeckt worden. Jeder der genannten Ursprungsorte ist undenkbar (bzw. unbekannt), und außerdem widersprechen die verschiedenen Kontaktleraussagen untereinander vollkommen.

Vallée spricht von „Manipulatoren“. Darunter versteht er hypothetische Agenten, die einen UFO-Kontakt verursachen und die Effekte manipulieren. Alles zentriert sich auf die Rolle, die sie spielen und auf ihre Identität, ihre Gestaltung. „Wer kann das sein?“, fragt er. Außeridische, die vom Ende der Galaxie kommen? Psychische Wesen, die von „der anderen Seite“ stammen? Automaten, die von einem nichtirdischen Bewusstsein kontrolliert werden? Holografische Alpträume?

Doch warum in der Ferne schweifen, das Gute liegt so nah, könnte man sich fragen. Vallée stellt die Frage in den Raum:

Können sie einfach Menschen sein? Können sie Meister der Manipulation sein, die geschickt eine Invasion aus dem All vortäuschen?

Vallée meint, es sei nicht schwer zu erkennen, dass die gleichen Themen immer wieder vorkommen. So sprächen viele Kontaktler von Atlantis. „Wenn unsere selbsternannten ‚Weltraumbrüder’ eine solche prähistorische Ahnentafel brauchen, ist es dann vernünftig, davon auszugehen, dass sie von einem anderen Planeten kommen?“, fragt Vallée, und diese Frage ist ohne Zweifel berechtigt. Die wahre Antwort sei so banal wie beängstigend:

„Unbeachtet von der akademischen Wissenschaft und ungewürdigt von der offiziellen Geschichte gibt es Gruppen, Kulte und Sekten, die als ‚Leitindikator’ von Massenbewegungen dienen.“ (Vallée 2079/2008, S. 166)

Der Mythos vom Kontakt ist Vallée zufolge solch ein Leitindikator.

Der Astrophysiker  nahm eines Tages all seine Papiere und fuhr zum Haus von Major Murphy, der ihm geraten hatte, seine Recherchen über Kontaklergruppen durchzuführen. Major Murphy ist ein Pseudonym für einen ehemaligen Agenten, der einige Jahre zuvor nach zahlreichen Aktionen in den verschiedenen Ländern seine Funktion im US-Geheimdienst niedergelegt hatte.

Vallée und Murphy kamen schnell darüber überein, dass die populäre Idee der Fliegenden Untertassen aus dem Weltraum zu viel übrig ließ, was noch nicht erklärt war. Der Major, der die von der  Regierung finanzierten parapsychologischen Forschungen in den USA beriet und offensichtlich sehr gut über einen ähnlichen Fortschritt in der Sowjetunion Bescheid wusste, legte nahe, dass UFOs keine Raumschiffe seien, sondern etwas, was er „psychotronische Vorrichtungen“ nannte.

Er berichtete, dass wir 1943 bereits den Beweis hatten, dass verschiedene Länder mit kreisrunden Flugzeugen arbeiteten, in der Hoffnung, sie als Geheimwaffe verwenden zu können. Die Deutschen waren auch sehr fortschrittlich, was kontrollierte elektrische Entladungen und „kontrollierten Blitz“ anbelangt und versuchten, beides miteinander zu verbinden.

Als die Amerikaner nach Deutschland kamen, fiel ihnen eine Menge Gerät in ihre Hände, doch das Beste hatten die Russen erbeutet. Dann begannen Menschen 1946 in Schweden die modernen UFOs zu sehen.

Doch Vallée war der Überzeugung, dass es absurd sei, anzunehmen, dass derartige Geräte Erklärungen für UFOs sein konnten und sagte: „Niemand scheint diesen Zeitraum dokumentiert zu haben, Major.“ Doch der redete weiter und sagte sinngemäß: „General Doolittle wurde unter falscher Flagge (der des Shell-Konzerns) von den United Staates nach Schweden gesandt.“ Tatsächlich habe er aber den Auftrag gehabt, die „Geister-Raketen“ mit den schwedischen Behörden zu untersuchen.

Die Schlüsse, die General Doolittle zog, wurden niemals veröffentlicht, erklärte der Major.

Verdammt, die Air-Force existierte im Jahr 1946 noch nicht!“ erklärte Vallée. In jener Zeit konnte das Militär praktisch machen, was es wollte. Im Geheimen, so Murphy, befasste man sich unter strengster Geheimhaltung mit manipuliertem Denken und den Effekten von elektromagnetischer Strahlung.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass John A. Keel den Ursprung des UFO-Phänomens im elektromagnetischen Spektrum vermutete.

Besonders mit dem, um wieder auf Vallée zurückzukommen, was wir heute ELF-Wellen (Extremly Low Frequency/Extrem niedrige Frequenzen) nennen, beschäftigte man sich intensiv.

Vallée wollte wissen, was das mit UFOs und Raketen oder Geheimwaffen zu tun hätte.

„An der Oberfläche“, antwortete Murphy, „falls Du nur auf die einzelnen Fälle siehst wie Wissenschaftler, die gegen UFOs argumentieren, stimme ich zu, dass es gar nichts bedeutet. Doch nehmen wir an, jemand habe am Ende des Krieges ein Gerät erhalten, das vielleicht keine sehr effektive Waffe war. Vielleicht konnte sie nicht sehr effektiv fliegen, konnte keine Schusswaffen und Bomben transportieren, hatte jedoch andere Eigenschaften. Zum Beispiel konnte es Strahlung aussenden, die Lähmungen und Halluzinationen auslöst, wenn es über die Gegend flog; so dass Zeugen, die ihr ausgesetzt waren, dachten, sie sahen das Produkt ihrer eigenen Einbildung. Was, wenn jemand 1946 über Schweden und 1947 in den USA diese Geräte testete und sie als Flugmaschine zu ineffektiv fand, doch sehr nützlich als ein Propaganda-Mittel? Wenn eine solche Gruppe tatsächlich verstand, was UFOs waren, und sie die Angelegenheit durch Stimulation von UFO-Wellen durcheinander brachte? Oder das ganze Phänomen ist unter ihrer Kontrolle?“

Murphy bekräftigt:

„Es gibt ein UFO-Phänomen, und es gab Kontaktler, die behaupteten, vertrauliche Kenntnisse darüber zu haben, die uralt sind.“

Weiter meint er, gäbe es ebenso eine Möglichkeit, dass irgendeine Gruppe dazu in der Lage war, sowohl künstliche UFO-Sichtungen und Effekte, die von Kontaktlern berichtet wurden, zu erzeugen. Weiter besteht die Möglichkeit, dass irgendeine Gruppe bereits das ganze Puzzle kannte.

Vallée solle alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, meinte Murphy. Möglicherweise hätte schon jemand das UFO-Rätsel gelöst. „Vielleicht gibt es eine elegante Lösung der multidimensionalen Reise. Ich bin kein Physiker. Du solltest Deine Theoretiker-Freunde fragen, wie sie darüber denken. Ich kann Dir nur sagen, dass stille, scheibenförmige fliegende Maschinen gebaut werden können. Wenn sie mit dem richtigen Equipment ausgestattet würden, können sie erstaunliche Effekte verursachen, die dann als Fliegende Untertassen gemeldet werden. Ich wünschte, ich hätte meine Daten über die Experimente der Deutschen“, meinte Murphy.

Vallée konnte nicht glauben, dass NAZI-Gruppen es geschafft haben sollen, heimlich mit einer solch mächtigen Technologie zu überleben und äußerte seine Bedenken.

„Wer sagte etwas von den Nazis?“ antwortete Murphy. „Ich nehme an, dass andere Gruppen involviert waren. Deutschland war anderen Völkern nur ein wenig voraus.“ Eine ganze Reihe von Leuten waren involviert, meine Murphy. Industrielle Konzerne beschäftigten sich mit Psychotronik-Forschung. Die Nazis untersuchten Mikrowellen, die ein Kinderspiel waren im Gegensatz zu den ausgeklügelten modernen Experimenten. Wenn jemand diese Technologie anwende, könnten wir annehmen, dass sie auch die Pharmakologie beherrscht haben, den Gebrauch von Drogen, um die Erinnerungen der Menschen zu verfälschen, die Verwendung von Bewusstseinskontrolle, um Storys zu suggerieren, und um vorgetäuschte Beobachtungen einzuschleusen. „Glaubst Du nicht, dass die Menschen versuchen sollten, Informationen darüber zu bekommen, bevor sie alle an freundliche Besucher aus dem Weltraum denken?

Vallée blieb skeptisch, doch Murphy zeigte ihm einige Zeitungsausschnitte, die seine Annahmen belegten.

Der Major kam nun auf die UFO-Kontakte und –Sekten zu sprechen. Er erklärte, dass er nicht annimmt, dass Geheimagenten in die Welt hinausgehen, um die Menschen derart zu manipulieren, dass sie UFOs sähen. Er sagte:

„Die Kontaktler werden manipuliert. Und ich denke, wir sollten nicht im Weltraum nach den Manipulatoren schauen.“ „Wohin würdest Du schauen?“ „Hier auf die Erde“, sagte Murphy. Und weiter: „Der beste Ort, nach ihnen zu schauen, ist unter den okkulten Gruppen. Sie sind ein idealer Ort für eine clevere Person, ihren Einfluss auszuüben, weil sie von den Intellektuellen, die sich selbst ‚wissenschaftliche Untersucher’ nennen, ignoriert werden.“

Vallée spielt auf Aleister Crowley und seinen Orden O.T.O (Ordo Templi Orientis), der nach dem Krieg in Los Angeles blühte und den Scientology-Gründer Ron Laffayet Hubbard an. (Vallée 1979/2008)

Wie John A. Keel in seinem Buch Our Hauted Planet schreibt, diente Hubbard 1911 bei der Marineinfanterie, studierte Bauingenieurswesen und wurde Science-Fiction-Autor. Irgendwann um 1948 begann er mit seiner berühmten „Dianetik“ – Keel zufolge, eine Art von „Pseudopsychiatrie“. John Campbell Jr., der Herausgeber von Astounding Science Fiction, war einer der ersten Patienten Hubbards und schrieb auch prompt einen Artikel darüber in seinem Magazin. Daraufhin schrieb Hubbard sein Buch „The Modern Science of Mental Healing.“ Eine neue Bewegung war entstanden.

Jahre vorher – 1939 – trat ein junger Raketen-Treibstoff-Wissenschaftler namens John Whiteside Parsons auf den Plan und schloss sich dem Aleister-Crowley-Kult an. Bald lernte er Hubbard kennen, und die beiden wurden enge Freunde. Hubbard behauptete, einen persönlichen Engel zu haben: Ein wunderschönes rothaariges Wesen, das er „Die Kaiserin“ (the empress) nannte. Die beiden Männer zogen Roben an und führten geheime mystische Riten durch. Nach Parsons Angaben sah Hubbard, dass er damit erfolgreich war. Es war in der Nacht des 14. Januar 1946, als der elektrische Strom ausfiel, als sie Beschwörungen murmelten, und Hubbard von etwas an der rechten Schulter getroffen wurde. Etwas schlug ihm eine Kerze aus der Hand. Parsons zufolge beobachteten sie jetzt ein bräunlich-gelbes Licht in ungefähr zwei Metern Höhe. Parsons schwang ein „magisches Schwert“, und das merkwürdige Licht verschwand. Hubbards rechter Arm war allerdings für den Rest der Nacht gelähmt.

Während eines anderen gemeinsamen Ritus wurde Parsons eine Prophezeiung übergeben: „Babylon [Die Hure von Babylon] ist heute auf der Erde inkarniert worden, in der Erwartung der passenden Stunde ihrer Manifestation. Und in diesen Tagen wird mein Werk vollbracht sein, und ich werde von den Atem des Vaters weggeblasen werden….“

1952 blies eine Raketen-Tank-Explosion im Labor in Pasadena den unglückseligen Parsons das Licht aus.

Wenn wir wieder bei Vallée anknüpfen, erfahren wir, dass ein Kontaktler, Daniel Fry, ein Angestellter bei Aerojet gewesen sei.

Einige persönliche Informanten von Vallée behaupten, dass der umstrittene Kontaktler Georg Adamski vor dem Krieg Kontakte zu dem amerikanischen Faschistenführer William Dudley Pelley hatte, dessen Gruppierung Silver Shirts hieß und der 1932 mit seinen unsäglichen Tätigkeiten begonnen hatte. George Hunt Williamson, der in Wirklichkeit Michel d’Obrenovic hieß, hatte angeblich Verbindungen zu Pelleys Organisation „Soulcraft“, und Vallée spekuliert dahingehend, dass Williams durch Pelley in Verbindung mit Adamski gebracht worden sein könnte. (Vallée 1979).

Vallée spekuliert auch in die Richtung, dass Adamski womöglich seit seinem Treffen mit Pelley faschistisch-gesinnte Geheimdienste aufbaute. Ihm fiel auf, dass Adamskis Venusier und andere Wesen alle arische Typen mit langen blonden Haaren waren.

Zu diesen Kontaktlern wäre noch eine Menge zu sagen, und es gibt auch noch weitere sehr interessante Gedanken von Vallée und Keel, auf die wir an dieser Stelle nicht weiter eingehen können. Interessierte seien an mein Buch „Angriff aus dem Superspektrum: John. A. Keel und der Stein der Weisen“ verwiesen.

(Erstveröffentlichung im Mystikum-Magazin)

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