Die Malaria in Palästina auszumerzen war auch nur ein kolonialistisches Komplott der Zionisten!

Elder of Zioyn, 5. Februar 2020

* übernommen von Abseits vom Mainstream – Heplev

Nachdem ich über den wirtschaftlichen Überblick zu Palästina 1934 gepostet hatte, der zeigte, dass jüdische Investitionen den Arabern der Region großen Nutzen gebracht hatten, darunter die Malaria unter Kontrolle zu bekommen, wurde mir ein bemerkenswertes Landkarten-Paar gezeigt.

Eine zeigte, wo gemäß eines britischen Berichts 1920 die wichtigen von Malaria verseuchten Landstriche Palästinas waren.

Ich fand eine ähnliche Karte für 1925:

Die andere zeigte, wo Juden in Palästina Land gekauft hatten, Stand von 1944 (blau = JNF, grün = Privateigentum):

Die beiden Karten sind bemerkenswert ähnlich.

Der Schluss lautet, dass Juden die schlimmsten Sumpfgebiete kauften, sie trocken legten und aus ihnen brauchbares, urbares Land machten, was allen nutzte.

Es dauerte bis 1968, aber Israel was der erste Staat Asiens, der die Malaria komplett ausrottete.

Wenn Sie Israel hassen, dann sollte dies jedoch als übles kolonialistisches Komplott betrachtet werden.

Das Buch „Healing the Land and the Nation: Malaria and the Zionist Project in Palestine, 1920-1947“ (Das Land und die Nation heilen: Malaria und das zionistische Projekt in Palästina 1920 – 1947) von Sandra M. Sufian (2007) sagt, dass die mit Malaria verbreitenden Moskitos verseuchten Sümpfe in Wirklichkeit palästinensischen Arabern heilige, therapeutische Teiche waren:

Überweisungen arabischer Patienten durch zionistische Ärzte an die heißen Quellen von Tiberias deuten darauf hin, dass die palästinensisch-arabische Praxis in Quellen zu baden und sich dort zu waschen auch eine medizinische Therapie war. Die Medizin palästinensischer Fellachen (Bauern) plädierte für therapeutisches Baden, besonders an mit heiligen Orten verbundenen Stellen mit Wasser, um Fieber zu senken, Augenleiden, Angst oder Sterilität zu heilen. Dr. Tawfiq Canaa, ein palästinensisch-arabischer Arzt vor und während der Mandatszeit, führte ausführliche Forschungsarbeiten zu palästinensischen Volkspraktiken und Schreinen durch. Er hielt fest, dass Menschen mit Fieber (höchstwahrscheinlich infolge von Malaria) normalerweise Bäder in Ein Silwan, Ein al-Samiya in Kolonia, Ein al-Nebi Ayyub oder dem Brunnen von al-Scheik Ibrahim in Beit Djibrin nahmen oder aus den Zisternen von al-Shuhada in Hebron tranken. Diese Bäder waren oft mit Gebetszeiten verbunden. Solche Rituale waren recht kompliziert und änderbar. Tiere mit Beschwerden wurden ebenfalls in diesen vermeintlich heilenden Gewässern gebadet.

In bestimmten Fällen betrachteten die arabischen fellahin (Kleinbauern) bestimmte Sümpfe als Orte der Heilung und Heiligkeit. Diese Ansicht stand in scharfem Gegensatz zu der zionistischen Beschreibung von Sümpfen als immer gefährlich für die eigene Gesundheit, „eine Krankheit des Bodens“ und ein erhebliches Hindernis für die jüdische Rettung. Für die fellahin bildeten diese sumpfigen, heiligen Orte einen Teil einer imaginären therapeutischen Landschaft Palästinas. Für die Zionisten waren die Sümpfe säkular, krankhaft, dienlich und Wirtschaftsobjekte.

Einfach nur zwei Narrative. Wer kann schon entscheiden, dass die jüdische Auffassung von Sümpfen als Seuchen verbreitend die richtige ist? Vielleicht waren sie wirklich heilige, heilende Sümpfe, wie die Araber es sagen. Sie trockenzulegen war nur ein weiteres Beispiel für Unterdrückung.

Diese Rezension des Buchs, im akademischen Journal H-Levant veröffentlicht, entwirft die These dass das gesamte Projekt die Malaria zu beseitigen, nichts anderes als ein kolonialistisches Komplott der Zionisten war:

Nach Angaben von Sufian versuchten die zionistische Führung, wie auch die Mandatsregierung, die Gesundheit der palästinensischen Araber so zu verwalten, als wären sie Teil des natürlichen Umfelds. Krankheiten der „Einheimischen“ könnten auf die Kolonialbehörden oder die zionistischen Siedler übertragen werden und sollten daher über offizielle öffentliche Gesundheitspolitik bewältigt werden. Die Zionisten importierten europäische und US-amerikanische medizinische Technologien und Auslandskapital, um das Land so zu erneuern, wie in ihren Augen der Urszustand war, mit wenig Rücksicht auf diejenigen, die schon lange ihren Lebensunterhalt dort verdienten. Die zionistischen Siedler hatten kein Gefühl für die nationalen Rechte der palästinensischen Araber, von denen sie glaubten, dass sie nicht wirklich mit dem Land verbunden waren. Wie europäische Siedler andernorts betrachteten die Zionisten die einheimische Bevölkerung als primitiv und rückständig. Das Land war ein sumpfiges Brachland, bevölkert von einem unproduktiven Volk. Damit stützten sich die Zionisten lediglich auf Rassenansichten über nicht europäische, indigene Bevölkerungen, wie sie damals bei Kolonialisten vorherrschend waren. Wie Sufian herausstellt, betrachteten die Zionisten, so wie andere Europäer, die Malaria nicht als Umweltproblem, sondern eines, das vom pflichtvergessenen, gleichgültigen und faulen Lebensstil der Einheimischen verursacht war, deren Wasserlöcher und leckende Bewässerungsgräben ideale Orte für die Brut der Moskitos waren. Das Ziel der Zionisten war es, die Sümpfe und Wasserteiche trockenzulegen, um die Krankheit auszumerzen, womit sie gleichzeitig das für die Siedlungstätigkeit und landwirtschaftliche Produktion verfügbare Land vermehrten. Wie die Autorin festhält, zogen europäische Siedler in vielen Teilen der Welt diese Verbindung zwischen Ausmerzung von Krankheit, Immigration und Besiedlung. Als die Zionisten die Sümpfe trockenlegten, reduzierten sie auch das von Beduinen und anderen arabischen Landwirten für ihre Herden genutzte Weideland. Trotz heftigen Widerstands wurde vorher kollektiv von palästinensischen Arabern besessenes Land zu Privatland in Händen zionistischen Siedler.

Die bösen, Malaria ausmerzenden Zionisten unterdrückten in Wirklichkeit die Araber, deren Leben sie retteten.

Das ist eine ziemlich teuflische Darstellung.

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