Bei einer Kundgebung am vergangenen Sonntag in Brüssel gegen eine mögliche israelische Annexion von Teilen des Westjordanlandes haben Demonstranten heftigste antisemitische Parolen skandiert. Während das EU-Politiker kaum zu interessieren scheint, zeigen sich jüdische Organisationen und einige konservative Politiker entsetzt.
Etwa 400 Menschen sollen an der Demonstration in Brüssel teilgenommen haben, die von der „Association Belgo-Palestinienne“ organisiert wurde.
Aufruf zum Krieg gegen die Juden
Videoaufnahmen zeigen, wie die Demonstranten in den Straßen zum „Krieg gegen die Juden“ aufrufen. Immer wieder ist der hasserfüllte Ruf zu hören: „Khaybar, Khaybar, oh Juden die Armee Mohammeds wird zurückkehren“ – ein unter islamischen Fanatikern weit verbreiteter Gesang, der Mohammeds Massaker an einem jüdischen Stamm feiert.
Der Jüdische Weltkongress (WJC) entsetzt:
„Solche Aufrufe zum Hass in den Straßen schaffen eine immense Unsicherheit für die jüdische Gemeinschaft in Belgien. Es ist nicht hinnehmbar, dass dieser offene Antisemitismus in unserer Gesellschaft anhält“.
Auch Rufe wie „Schlachtet die Juden“ waren auf den Straßen Brüssels während der Demonstration zu hören, an der nicht nur Palästinenser, fanatische Muslime anderer Herkunft, sondern auch linksextreme Gruppen zu sehen waren.
Protestors shouted violent antisemitic slogans during a demonstration Sunday in Brussels. Such calls for hatred in the streets create immense insecurity for the Jewish community in Belgium. It is unacceptable for this open #antisemitism to continue in our society. #EnoughIsEnough pic.twitter.com/xUkTzAATop
— World Jewish Congress (@WorldJewishCong) June 29, 2020