„Deutscher Außenminister ignoriert Lektionen von Auschwitz“, unterstützt Iraner

Bei allem Respekt: Es ist an der Zeit, dass der deutsche Außenminister seine Behauptung fallen lässt, es seien die Lehren aus Auschwitz gewesen, die ihn ins öffentliche Leben trieben.“

Benjamin Weinthal, The Jerusalem Post, 15. August 2020

Heiko Maas (Reuters)

Die Verachtung für die Politik des deutschen Außenministers Heiko Maas, der anscheinend den tödlichen Antisemitismus und Atomwaffen-Ambitionen des iranischen Regimes gegenüber Israel befürwortet, verschärft sich laut einer Vielzahl prominenter politischer und bürgerlicher Kritiker tagtäglich.

Der stellvertretende Dekan des Simon Wiesenthal Center, Rabbi Abraham Cooper, sagte Donnerstag gegenüber der Jerusalem Post:

„Bei allem Respekt, es ist an der Zeit, dass der deutsche Außenminister seine Behauptung aufgibt, es seien die Lehren von Auschwitz gewesen, die ihn ins öffentliche Leben trieben. Er hat eindeutig keine der Lektionen auf die aktuelle Lage angewandt. Statt das tyrannische, völkermörderische Regime in Teheran zu schwächen, tut er alles, um den Iran zu stärken. Seine Anweisungen an den deutschen UNO-Botschafter sind nicht die eines Freundes eines jüdischen Staates.“

Maas, ein Sozialdemokrat, verkündete letztes Jahr , dass er „wegen Auschwitz“ in die Politik ging.

Cooper sagte: „Bevor er [Maas] Auschwitz wieder beschwört, sollte er zurückgehen und die Geschichte nochmal lesen. Wir erwarten weit mehr von Außenminister Maas. Leider erleben wir ihn auf der falschen Seite der Spuren der existenziellen Bedrohungen, denen sich Israel jeden Tag ausgesetzt sieht.“

In einem sehr kritischen Kommentar in der Neue Zürcher Zeitung (NZZ) am Dienstag nahm sich der FDP-MdB Frank Müller-Rosentritt Maas wegen Deutschlands katastrophaler Außenpolitik zur Brust: „Unter Heiko Maas, der laut eigenen Angaben einst wegen Auschwitz in die Politik gegangen ist, jagt in der Nahostpolitik ein fragwürdiger Fehltritt den nächsten“, schrieb Müller-Rosentritt, einer der größten Unterstützer des jüdischen Staats im deutschen Bundestag.

Müller-Rosentritt führt Beispiele der Maas‘ vorgeworfenen Fehler während dessen 18-monatiger Amtszeit an, darunter seinem Staatssekretär Niels Annen zu erlauben in der iranischen Botschaft in Berlin die Revolution des Iran zu feiern.

Die Vereinigten Staaten klassifizieren das iranische Reime als führenden internationalen Staatssponsor von Terrorismus.

Unter Maas‘ Aufsicht, schrieb Müller-Rosentritt, markierte Christian Clages, der deutsche Repräsentant in Ramallah, „in sozialen Netzwerken antiisraelische und antisemitische Inhalte mit “gefällt mir”. Und vergangene Woche wurde bekannt, dass der frühere Diplomat Bernd Erbel den vorgesehenen Posten als Chef des Zahlungsmechanismus Instex für europäische Iran-Geschäfte nicht antreten wird.“

Erbel musste vom Instex-Posten zurücktreten, weil er in Deutschland Gespräche mit dem deutschen Holocaustleugner Ken Jebsen gegen Israel und das iranische Regime geführt hatte.

Die BILD schrieb: „Mitte Juli plauderte der ehemalige Botschafter Erbel zweieinhalb Stunden mit Jebsen über den Iran und Israel – die Gesprächspartner verstanden sich offenbar prächtig. Erbel berichtet davon, dass das Atomabkommen mit dem Iran ‚der einzige Punkt‘ sei, an dem Deutschland sich ‚den israelischen Wünschen entzogen hätte.“

Maas ignorierte die Wünsche der winzigen deutschen jüdischen Gemeinschaft den Handel mit der Islamischen Republik Iran einzustellen.

Müller-Rosentritt, der im Mai half, den Anti-BDS-Beschluss des Bundestags zu formulieren, sagte, Maas erlaube Deutschlands Botschafter bei der UNO Christoph Heusgen „Israel zu attackieren und sogar mit der Hamas gleichzusetzen“.

Trotz seiner Zusage Deutschlands antiisraelisches Abstimmungsmuster bei der UNO zu verbessern, hat Maas Deutschlands Verurteilung des jüdischen Staates nicht eingestellt.

Der FDP-Abgeordnete schrieb: „Eine Änderung des deutschen Abstimmungsverhaltens bei der regelmäßigen einseitigen Verurteilungswelle gegen Israel innerhalb der Uno ist nach wie vor nicht absehbar.“

Müller-Rosentritt schrieb, dass Maas den Aktivitäten der tödlich antisemitischen Terrororganisation Hisbollah gegenüber gleichgültig ist. „Die terroristischen und kriminellen Aktivitäten der Hisbollah, ob im Libanon oder in Europa, werden vom Auswärtigen Amt geflissentlich ignoriert. Die Terrororganisation als solche einzustufen – wie es etwa Kanada, die Niederlande oder Großbritannien tun –, scheint für die deutsche Regierung nicht einmal diskussionswürdig.

Kanzlerin Angela Merkels Regierung erlaubt 1.050 Hisbollah-Mitgliedern und -Anhängern in Deutschland zu agieren. Die Hisbollah-Akteure rekrutieren in Deutschland neue Mitglieder, sammeln Geld für die Terrororganisation aus Beirut im Libanon und verbreiten in Deutschland antisemitische und jihadistische Ideologien.

Müller-Rosentritt schloss seien Artikel mit der Erklärung: „Es ist an der Zeit, dass Heiko Maas nicht nur über deutsche Verantwortung redet, sondern im Auswärtigen Amt für eine würdige deutsche Außenpolitik mit Haltung sorgt!“

Der prominente deutsch-jüdische Historiker Dr. Michael Wolffsohn kritisierte am Dienstag Maas‘ „doppelzüngige“ Aktivitäten in einem Kommentar in der BILD.

„Zynisch oder zumindest doppelzüngig ist jene Solidarität mit Juden angesichts des deutschen Abwiegelns gegenüber dem Iran. Dessen Führung verkündet jahraus-jahrein, das „Zionistische Gebilde“, also Israel, von der Landkarte tilgen zu wollen. Das deutsche Appeasement gegenüber dem Iran wird von den drei letzten Außenministern personifiziert: Steinmeier, Gabriel, Maas. Ist das Solidarität mit Juden? Oder will man für diese Doppelzüngigkeit nur den Koscher-Stempel von Juden?“

Wolffsohn nutzte seinen beißenden Kommentar, um den von Maas behaupteten Kampf gegen Antisemitismus durch Erscheinen bei einer Solidaritätsveranstaltung mit dem Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal, der im August von zwei Arabisch Sprechenden angegriffen wurde, scharf zu kritisieren. Zur Kritik an seiner unterstellten Scheinheiligkeit, seiner pro-iranischen und antisraelischen Außenpolitik befragt, sagte ein Sprecher Maas‘ der Post: „Außenminister Maas hat wiederholt seine Haltung zum Holocaust und dem Kampf gegen den Antisemitismus deutlich gemacht. Er legt größten Wert auf eine aufrichtige und unerbittliche Konfrontation mit der Geschichte und der Bekämpfung des Antisemitismus. Sie können seine Kommentare sowohl auf [der Internetseite des deutschen Außenministeriums] diplo.de als auch auf seinem Twitter-Account nachlesen. Wir haben ihnen einige Beispiele aus der Vergangenheit zugeschickt.“ Der Sprecher verwies dann auf Maas‘ „Willkommensworte beim Solidaritätsgebet aus Anlass des antisemitischen Vorfalls gegen Rabbi Teichtal“.

Der Sprecher verwies die Post auch auf außenpolitische Verteidigung die Hisbollah nicht zu verbieten, weil die Terrorgruppe Teil des politischen System des Libanon ist, sowie auf Deutschlands Ablehnung der Wiedereinführung der US-Sanktionen gegen den Iran. Eine Presseanfrage der Post an Kanzlerin Merkels Büro wurde erst einmal nicht beantwortet.

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