IDF startet flächendeckende Angriff nach Raketenbeschuss aus dem Libanon

  • von Roland M. Horn

zum Beitragbild oben: Staff Sgt.Omer Sarah Benjo, die am 14. Februar 2024 bei einem Raketenangriff aus dem Libanon auf Safed getötet wurde (IDF)

Emanuel Fabian schreibt am 14.02.2024 für The Times of Israel unter Berufung auf Militär- und Sanitätsbeamte, dass bei einem Bombardement von mindestens elf aus dem Libanon abgefeuerten Raketen, die in der Stadt Safed im israelischen Galiläa und einem Armeestützpunkt im Norden der Stadt einschlug, eine israelischer Soldatin getötet und acht Soldaten verletzt wurden.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die israelischen Streitkräfte führten nach eigenen Angaben flächendeckende Luftangriffe gegen Ziele der Terrorgruppe Hisbollah im Libanon durch.

Die Hisbollah erklärte sich nicht direkt als für den Raketenbeschuss  verantwortlich, doch sie hatte in den Monaten zuvor täglich Raketen- und Drohnenangriffe auf den Norden Israels durchgeführt. Die Terrorgruppe, sagte dazu, sie tue dies zur Unterstützung der Hamas im Gazastreifen, gegen die Israel Krieg führt.

Der IDF zufolge traf eine Rakete den Hauptsitz des Nordkommandos in der Stadt Safed, die ungefähr 13 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt liegt. Die Stadtverwaltung gab bekannt, dass weitere Raketen das Industriegebiet der Stadt und ein Gebiet in der Nähe des Ziv-Krakenhauses getroffen hätten.

Es war der Generaldirektor des Rettungsdienstes Magen David, Ado, Eli Bin, der gegenüber dem öffentlich-rechlichen Sender Kan aussagte, dass bei der Untersuchung vom Raketenbeschuss getroffene Gebäude Sanitäter die Leiche einer Frau entdeckt hatten – die 20-jährige Omer Sarah Benjo von der 869. Combat Intelligence Collection-Einheit der 91. Division aus dem Moschav Ge’a in Südisrael, die postum zum Staff Sgt. ernannt wurde.

Dass acht Soldaten verletzt wurden, gaben Verantwortlich des Ziv-Krankenhauses bekannt. Sie seien nach den Raketenangriffen auf die Stadt in die Notaufnahme des Hospitals gebracht worden. Eine dieses Personen befand sich in einem sehr ersten Zustand – später wurde der schwerverletzte Mann von der IDF als Reservist der Computer Service Directorate identifiziert.  Darüber hinaus seien – wie die IDF bekannt gab – noch mehrere Soldaten verletzt worden. Einer davon befand sich Angaben des Ziv-Krankenhauses zufolge in einem mittelmäßigen Zustand, während sechs andere wegen leichter Verletzungen behandelt wurden.

Während des Bombardements heulten in Safed und den umliegenden Gemeinden mehrmals Sirenen auf. Laut Angaben des Militärs wurden bei dem Angriff insgesamt elf ungelenkte Grad-Raketen abgefeuert, von denen neun in offenes Gebäude einschlugen, während zwei nicht vom Iron Dome abgefangen werden konnten, sondern die Infrastruktur trafen – eine davon  – jene, die schließlich Benjo tötete – die IDF-Basis. Sie und mehrere weitere Soldaten rannten zu einem Luftschutzbanker, als die Rakete im Stützpunkt einschlug. Die IDF untersuchte, ob nach dem Aufheulen der Sirenen ausreichend Zeit für die Menschen in Safed blieb, um Schutz suchen zu können.

Stunden vergingen, bis die IDF mitteilte, dass Kampfjets eine großflächige Welle von Luftangriffen im Libanon durchgeführt hatten, die auf Standorte der Hisbollah gerichtet war, darunter auch einige, die der Hisbollah-Elite-Truppe Radwan angehörten. Weitere Ziele der Luftangriffe der IDF waren nach eigenen Angaben Gebäude Kommandozentralen sowie andere Infrastrukturen der Terrorgruppe auf dem Berg Jabal al-Braij und den libanesischen Dörfern und Städten , Kfar Houneh, Kafr Dunin, Aadchit und Souaneh.

Seit vor mehr als vier Monaten – als die Grenzkämpfe begannen – waren Angriffe auf Städte, die tiefer im Libanon lagen – insbesondere Kfar Houehn – selten. Auf der Webseite Al-Meydan, die mit der Hisbollah vernetzt ist, war zu lesen, dass bei einem IAF-Angriff aus Souaneh eine Frau und ihre beiden Söhne getötet wurden und eine zweite mit der Hisbollah vernetzte Seite, Al-Manar, legte mit der Behauptung nach, dass in Aadchit eine Person getötet worden sei.

Von der Hisbollah angeführte Streifkräfte greifen seit dem 8. Oktober 2023 fast täglich israelische Gemeinden und Militärposten entlang der Grenze an – eben mit der Begründung, Gaza im Krieg gegen Israel unterstützen zu wollen.

Bislang forderten die Gefechte an der Grenze sechs zivile Todesopfer auf israelischer Seite sowie den Tod von zehn Soldaten und Reservisten der IDF. Mehrere Angriffe wurden auch von syrischem Territorium aus durchgeführt, doch bei ihnen gab es keine Verletzten.

Die Hisbollah benannte 195 Mitglieder, die während der andauernden Gefechte von Israel getötet worden seien, insbesondere im Libanon, aber einige auch in Syrien. Im Libanon wurden weitere “Aktivisten” anderer Terrorgruppen, ein libanesischer Soldat und ungefähr zwei Dutzend Zivilisten, unter denen sich drei Journalisten befanden, getötet.

Für den Fall, dass die Hisbollah versuchen sollte, an der libanesischen Grenze einen ähnlichen Angriff wie das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 durchzuführen, kündigte Israel an, die Anwesenheit der Hisbollah entlang der libanesischen Grenze nicht länger zu tolerieren.

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