Nethanjahu: Israel ist bereit für “sehr intensive Maßnahmen im Norden” und ein neuer Hisbollah-Angriff auf Israel (Video)

  • von Roland M. Horn

(zum Beitragsbild oben: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an einem Aussichtspunkt in Kiryat Shmona, 5. Juni 2024. Foto von Amos Ben-Gershom/GPO)

“Israel sei ‘auf sehr intensive Maßnahmen im Norden vorbereitet’, um die Sicherheit wiederherzustellen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch bei einem Besuch in Kiryat Shmona nahe der libanesischen Grenze”, vermeldet die Redaktion von Israel heute am 5. Juni 2024.

Bei einem Besuch in Kiryat Shmona, einer Stadt im Nordbezirk Israels am nordwestlichen Rand der Hualebene nahe der Grenze zum Libanon versprach der Ministerpräsident:

“Wir haben zu Beginn des Krieges gesagt, dass wir die Sicherheit sowohl im Süden als auch im Norden wiederherstellen werden, und genau das tun wir jetzt”.

Er sprach von einem Aussichtspunkt der Stadt aus, nachdem er von Kommandeuren des IDF-Stützpunkts Gibor informiert worden war.

Der Premierminister erklärte weiter:

“Heute bin ich mit unseren heldenhaften Kämpfern, Kommandeuren und Feuerwehrleuten an der Nordgrenze. Gestern brannte der Boden hier, und ich bin froh, dass Sie es gelöscht haben, aber der Boden brannte auch im Libanon”.

Dabei bezog er sich auf Brände, die in den Tagen zuvor infolge von Angriffen der dem Iran nahestehenden Terrororganisation Hisbollah ausgebrochen waren. Seine Entschlossenheit zeigte er mit den Worten:

“Wer glaubt, uns schaden zu können, und wir reagieren mit Untätigkeit, macht einen großen Fehler. Wir sind bereit, sehr intensiv im Norden vorzugehen. So oder so werden wir die Sicherheit im Norden wiederherstellen.”

Begleitet wurde Netanjahu von seinem Generalstabschef Tzachi Braverman und seinem Militärsekretär Generalmajor Roman Gofman. Am 4. Juni hatte bereits der Verteidigungsminister Yoav Galant die Nordgrenze besucht, wo er sich mit den Kommandeuren über die Lage beriet. Das Verteidigungsministerium erklärte:

“Minister Galant und die Kommandeure besprachen die operativen und nachrichtendienstlichen Bemühungen der IDF angesichts der Hisbollah-Aggression, die laufenden Bemühungen, die Hisbollah-Terroristen zu vereiteln und die Bereitschaft der Streitkräfte gegen die Hisbollah.”

Kommandeure informieren Verteidigungsminister Yoav Galant im Norden Israels, 4. Juni 2024. Foto: Ariel Hermoni/IMoD.

In einem am 5. Juni veröffentlichten Artikel schrieb der Sicherheits- und Militärkorrespondent von Channel 12, Nir Dvori, dass Israel sich auf einen Großangriff gegen die Hisbollah im Südlibanon vorbereite und fügte hinzu, dass die Kämpfe der letzten acht Monate im Norden “unterhalb der Schwelle eines Krieges” stattgefunden hätten. Die IDF-Soldaten sind, wie er sagt, sowohl auf einen umfassenden Feldzug vorbereitet als auch auf einen begrenzteren Angriff, der unterhalb der Kriegsschwelle bleibt; letzterer berge allerdings das Risiko einer plötzliche und schnellen Eskalation.

Seit Kriegseintritt am 8. Oktober fliegt die Hamas beständig zur Unterstützung der Terrorgruppe Hamas Angriffe auf den Norden Israels. Im Mai 2024 haben die israelischen Streitkräfte ihre Reaktion auf ebendiese Angriffe ausgeweitet, um nun auch tief im Libanon anzugreifen, mit dem Ziel, die terroristische Infrastruktur zu zerstören und Terroristen zu töten. Hinter den Kulissen hätten die Vereinigten Staaten fieberhaft versucht, eine Eskalation zu verhindern. Dvori schreibt, dass “trotz der zunehmend militanten Rhetorik von israelischer Seite” es “hinter den Kulissen fast völlige Einigkeit über den Wunsch Israels, eine Lösung zu finden, die die Lage an der libanesischen Front beruhige” gebe und weiter:

“Die Nordfront steht in direktem Zusammenhang mit den Ereignissen im Gazastreifen und den anhaltenden Kämpfen dort, die durch ein neues Abkommen beendet werden könnten.”

“Wenn ein neues Abkommen zustande kommt, wird Israel erkennen, dass dies eine Gelegenheit ist, den politischen Prozess mit dem Libanon voranzutreiben, eine Eskalation zu vermeiden und eine politische Lösung zu finden.”

Nur einen Tag später, am 6. Juni 2024, meldet die Redaktion von Israel heute, dass bei einem Drohnenangriff aus dem Libanon ein israelischer Soldat getötet und mindestens zehn verletzt wurden. Eine Soldatin soll sich in einem ernsten Zustand befinden.

Der Drohnenangriff der Hisbollah richtete sich am Abend des 5. Juni gegen die drusische Stadt Hurfeish nahe der libanesischen Grenze.

Bei dem gefallenen Soldaten handelte es sich um den 39jährigen Reservisten Refael Kauders aus der Gemeinde im Jerusalem-Korridor, zwölf Kilometer südwestlich von Jerusalem .

Wie die israelischen Streitkräfte bestätigten, gibt es in dieser nördlichsten drusischen Gemeinde in Galiläa keine Luftangriffssirenen. Die Verantwortung für den Angriff übernahm die Hisbollah und der libanesische Fernsehsender Al-Mayadeen stellte die Behauptung auf, dass “Kämpfer des Islamischen Widerstands … eine Gruppe feindlicher israelischer Soldaten im Baram-Wald mit Raketenwaffen angegriffen und direkt getroffen” hätten.

Der Angriff fand am Jerusalem-Tag statt und so thematisierte Israels Präsident Isaac Herzog in seiner Rede anlässlich der Feierlichkeiten und betonte, dass Israel dem Terror der Hisbollah nicht gleichgültig gegenüberstehen könne. Im Wortlaut sagte er:

“Israel wird seit Monaten jeden Tag von den iranischen Stellvertretern im Libanon angegriffen, die internationale Verträge grob verletzen”,

“Die Welt muss aufwachen und verstehen, dass Israel keine andere Wahl hat, als seine Bürger zu verteidigen.”

und

“Die Welt muss sich wundern, wie Israel dies allein und mit wachsender Stärke schafft. Kommt nicht mit Beschwerden, wenn die Dinge außer Kontrolle geraten.”

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