- von Roland M. Horn
(Zum Beitragsbild oben: Januar 2007: Israelische Soldaten kehren aus dem Einsatz im Libanon zurück. Dor Posner, Public domain, via Wikimedia Commons)
Wie die Israel-heute-Redaktion am 20. Juni 2024 mitteilt, hat das Nordkommando der IDF die Einsatzpläne für einen Krieg gegen die Terrororganisation Hisbollah im Südlibanon vom Chef des Nordkommandos, Generalmajor Uri Gordin und Generalmajor Oded Basiak, dem Leiter der militärischen Operationsführung, gebilligt und bestätigt worden. Darüber hinaus hätten beiden Kommandeure im Rahmen einer Lagebeurteilung im Nordkommando in der im Norden Israels gelegene Stadt Safed mehrere Entscheidungen getroffen, die die Einsatzbereitschaft der Truppen vor Ort weiter erhöhen sollen.
Seit ihrem Kriegseintritt zur Unterstützung der Terrorgruppe Hamas, die dein Gazastreifen regiert, am 8. Oktober 2023 hat die vom Iran unterstützte Hisbollah beinahe täglich Angriffe auf Nordisrael geflogen, bei denen über 20 Menschen getötet oder verletzt und schwere Schäden verursacht wurden. Infolgedessen befinden sich zehntausende israelische Zivilisten aufgrund der dauerhaften Gewalt innerhalb des Landes auf der Flucht. Seit diesem 8. Oktober hat die Hisbollah über 5.000 Raketen, Panzerabwehrraketen sowie Selbstmorddrohnen auf israelische Grenzgemeinden abgefeuert.
In der vergangenen Woche hat die Hisbollah ihre Angriffe intensiviert. Ihren eigenen Angaben zufolge feuerte sie am 13. Juni ungefähr 150 Raketen und 30 Drohen ab. Zwei Menschen erlitten dabei leichte Verletzungen. Darüber hinaus waren größere Zerstörungen die Folge.
Anfang der Woche der Abfassung dieses Artikels gab es eine zweitägige Waffenruhe, doch danach – am Nachmittag des 11. Juni – feuerte die Terrorgruppe drei „verdächtige Flugobjekte“ auf Städte in Obergaliläa ab, wie die IDF berichtete und am gleichen Tag veröffentlichte die Hisbollah ein Video, das von einer Drohne zur Überwachung des Hafens von Haifa aufgenommen wurden. Der aufgezeichnete Vorfall ereignete sich, wie lokale Medienberichten berichten, in der Woche vor Abfassung dieses Artikels. Die IDF fing die Drohne nicht ab, da diese keinerlei Gefahr darstellte und befürchtet wurde, dass beim Abfangen Splitter auf Zivilisten fallen könnte.
Am gleichen Tag führte der US-Sondergesandten Amos Hochstein in Beirut Gespräche mit Regierungsvertretern, darunter dem Parlamentspräsidenten Nahib Berri, der in hohem Maße mit der Hisbollah verbündet ist. Nach dem Treffen mit Berry ließ Hochstein folgendes verlauten:
„Der Konflikt entlang der Blauen Linie [der De-facto-Grenze] zwischen Israel und der Hisbollah hat lange genug gedauert“
und:
„Unschuldige Menschen sterben, Eigentum wird beschädigt, Familien werden zerstört und die libanesische Wirtschaft geht weiter zurück. Das Land leidet grundlos. Es liegt in unser aller Interesse, den Konflikt rasch und diplomatisch zu lösen.“
Tags zuvor hatte sich Hochstein in Jerusalem mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu getroffen, wo er die frühere Forderung Jerusalems zurückwies, dass jede diplomatische Einigung zur Beendigung des Konflikts im Norden auf der Umsetzung der UN-Sicherheitsresolution 1701 basieren müsse, die 2006 nach der Beendigung des Zweiten Libanonkriegs beschlossen wurde. Sie sieht eine entmilitarisierte Zone von der Blauen Linie bis zum Litani-Fluss ungefähr 30 Kilometer weiter nördlich vor. Stattdessen solle es mehrere Optionen geben – darunter auch die Verlegung der Hisbollah auf etwa zehn Kilometer von der Grenze entfernt. Hochstein verlieht der Sorge der Vereinigten Staaten über eine weitere Eskalation Ausdruck und rief zu Besonnenheit auf. Am 16. Juni gab der Sprecher der Israelischen Streitkräfte Konteradmiral Daniel Hagari zu bedenken, dass die zunehmende Aggression den Nahen Osten in eine weitere Eskalation führe, die katastrophale Folgen für den Libanon und die gesamte Region haben könnte.
Der Libanon weigert sich, die Resolution 1701 zu erfüllen und so erklärt die IDF, dass „sie die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung ergreifen [werde], bis die Sicherheit an unserer Nordgrenze zum Libanon wiederhergestellt ist„, wie Hagari mitteilt, der weiter darauf hinwies, dass das Massaker vom 7. Oktober 2023 sich nicht wiederholen dürfe und Israel die Pflicht habe, sein Volk zu verteidigen. Er betone, dass die IDF diese Pflicht um jeden Preis erfüllen werde.