Wahlen in Sachsen und Thüringen: Der Tag des Zorns

In weniger als einer Woche steht dem Berliner Regime, wenn nicht ein kleiner Weltuntergang, so doch zumindest ein schwerer Schlag in sein politisches und persönliches Kontor ins Haus.

Es stellt sich die Frage, ob der linksalternative Nationalpopulismus den Anfang seines Endes bei leidlich wachem Verstand erleben wird – denn das begriffliche Rüstzeug, um die anstehende Niederlage sinnvoll zu verarbeiten, fehlt ihm erwiesenermaßen.

Meine Damen und Herren, Sir Winston Churchill erhielt bei den ersten Parlamentswahlen nach dem Zweiten Weltkrieg – also nach einem epochalen und unter heute unvorstellbaren Opfern errungenen Sieg über einen tatsächlichen und nicht einen zweckdienlich unterstellten Faschismus – vom demokratischen Souverän the order of  the boot (Churchill dixit). Oder, sinngemäß übersetzt: „einen Tritt in den Hintern.“

Er ertrug dieses bis heute unverdient erscheinende Wahlergebnis mit Fassung und dem, was man damals eine steife Oberlippe nannte – keine Spur von „verletzten Gefühlen“ und anderen postmodernen Be- und Empfindlichkeiten.

Und deshalb auch keinerlei Attacken auf den demokratischen Souverän.

Honi soit etc.

Knapp 80 Jahre später, und wir erleben die letzten politischen Zuckungen einer gegen jede Anfechtung der Wirklichkeit hermetisch isolierten Kaste in Politik und Medien mit einer geradezu desaströsen Regierungsbilanz: In nicht einmal drei Jahren hat das rotzgrüne Projekt das Land nach Strich und Faden verraten und verkauft, kann sich aber in seiner abgrundtiefen Verblendung dennoch nicht einmal ansatzweise erklären, warum ihm nun die Wählerinnen und Wähler in schieren Heerscharen davonlaufen.

Zu allem Überfluss fühlt sich die selbsternannte Klasse des linksalternativ-gleichgeschalteten Bewusstseins auch noch ungerecht behandelt. Aufgrund seines pathologischen Narzissmus fällt das linksalternative Einbildungsbürgertum angesichts der anstehenden politischen Willensäußerung des demokratischen Souveräns von einer Ohnmacht in die nächste.

Der Tag des Zorns naht, aber schon jetzt wird das politisch-korrekte Riechsalz knapp. Denn bereits heute ist den Regierungsmedien keine Lüge zu blöd, keine Unterstellung, Anfeindung und Beleidigung zu niederträchtig, um ihre gesellschaftlichen Privilegien und Pfründe für sich zu verteidigen.

Fürstlich besoldete Posten und Pöstchen, die die politische Kaste in ihrer fatalen Arroganz (Hayek dixit) als ihr Erbeigentum versteht. Als ihre Erbschaft, die sie sich mit Klauen und Zähnen unter den Nagel reißen will, während rings um sie herum eine Bevölkerung von rund 85 Millionen Menschen immer größere Wohlstandsverluste hinnehmen muss – und dafür auch noch danke sagen soll.

Und es sind eben keine Fühlfakten, dass die Mehrheit „in diesem unserem Land“ ganz real immer ärmer wird. Wogegen auch kein zweckdienlich herbeifantabuliertes Bewusstsein hilft, wonach diese politisch gewollte, linksalternativ gemanagte Verarmung „uns ja irgendwie auch reicher machen könnte“ (Frau KGE dixit).

All das, damit die selbsternannte Elite des linksalternativen Nationalpopulismus – eine soziale Gemengelage, in der man und frau für die Wirtschaft zu teuer und für den öffentlichen Dienst zu faul ist – vermeintliche Lösungen für Probleme ausheckt, die wir ohne diese üppig besoldeten Bescheid- und Besserwisserinnen jederlei Geschlechts gar nicht erst hätten.

Remember, remember the 1st of September

Das historisch anmutende Datum der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen markiert indes nicht allein den deutschen Überfall auf Polen und damit den Beginn des Zweiten Weltkriegs, sondern ebenfalls den Tag, an dem das Wrack von HMS Titanic lokalisiert wurde. Aber im bemerkenswerten Gegensatz zum besten Gagaland aller Zeiten blieben auf dem jungfräulichen Luxusliner Licht und Heizung an, als der Kahn sank.

Es wäre eigentlich ein gutes Zeichen, wenn ein Regime, das unter dem wehenden Banner eines Fortschritts – unter dem es vor allem Energiewende, Gendergerechtigkeit und die Neuauflage genau jener sozialfaschistischen deutschen Ostpolitik versteht, die der Welt bereits zwei Weltkriege und einen Völkermord beschert hat – bei freien, gleichen, direkten und geheimen Wahlen an der 5-Prozent-Hürde scheitert.

Immerhin kommen die drei Parteien der Berliner Hampel-Koalition in Sachsen und Thüringen nicht mal auf so viele Stimmen, wie selbst ihre kleinste Oppositionspartei, das BSW. Und nicht mal auf halb so viele, wie die AfD.

Die linksalternative Ostkolonialisierung – die Eroberung und Besetzung der ehemaligen DDR mit Heerscharen politisch-korrekter, fachlich höchst mittelprächtiger Politkasper aus dem ach so uffjeklärten Westen der „blühenden Landschaften“ – droht an der politischen Wirklichkeit zu scheitern.

Die einzigartige Mischung aus politischer Themensetzung und zivilgesellschaftlicher Gleichschaltung, aus sanftem medialem Druck und hartem sozialem Zwang, mit dem die Erben der 68er, also die Sympathisant*innen der „Roten Armee Fraktion“, sich in der ehemaligen BRD in Amt und Würden putschen konnten, stieß im Osten auf Granit. Nicht zuletzt vielleicht, weil dort zwei Generationen intensiver, im Staatsauftrag betriebener rotzgrüner Gehirnwäsche ausgeblieben sind.

Wessi go home?

Die offizielle Politik versucht, ihren Mangel an gesellschaftlicher Relevanz im Osten – ihre am Alltag der Mehrheit vorbeigehenden „Themen und Inhalte“ – durch eine immer intensivere Dauerwerbesendung für „Vielfalt“ zu kompensieren.

In der Praxis bedeutet das, den Leuten genau das immer wieder mitzuteilen, was sie sowieso nicht hören wollen, nur in höherer Dosierung: mit mehr Lautstärke und noch mehr Standesdünkel.

Also mit genau jener selbstverliebten Arroganz, „was Besseres“ zu sein, die im recht egalitär sozialisierten Osten immer schon das Rezept für eine soziale Bruchlandung war. Zumal schon sehr bald klar wurde, dass man und frau als linientreuer Westimport im Osten auch mit sehr mittelmäßigen Leistungen in Positionen gelangen konnte, für die es angesichts des Wettbewerbs in der ehemaligen BRD vermutlich niemals gereicht hätte.

Mit Hammer und Sichel, äh: Klinge im K(r)ampf gegen rechts

Bemerkenswert auch, dass dieselbe soziale Gemengelage, die sonst der Meinung ist, kein Mensch sei illegal, nur zu gerne von der nicht bloß rhetorischen, sondern vor allem auch von der physischen Vernichtung ihrer politischen „Widersacher“ träumt.

Nicht erst seit gestern ist vor allem das linksalternative Milieu nur zu bereit, Gewalt als Mittel der politischen – wenngleich nicht demokratischen – Auseinandersetzung zu entschuldigen und zu relativieren, wo es sie nicht sozialromantisch verklärt oder offensiv einfordert.

Dieselbe Gemengelage, die vor „Mikroaggressionen“ und verletzten Gefühlen warnt, hat zumindest rhetorisch – und immer wieder auch praktisch – nicht das geringste Problem damit, ihren politischen Gegnern den Schädel einzuhauen.

Die Belege für diese Behauptung würden den Rahmen sprengen, aber pars pro toto sei auf eine aktuelle Wahlwerbesendung von „Die Partei“ verwiesen – diesem Scherzartikel unter den politischen Selbstverarschungsofferten. In ihm wird mit der allergrößten Selbstverständlichkeit zu letaler Gewaltanwendung „gegen AfDler“ aufgerufen – natürlich nur zum Spaß, haha!

Obacht, liebe „Partei“: Wenn Ihr so weitermacht, geht’s euch irgendwann wie Dunya Hayali, der „Schärfsten Klinge“ einer politisch opportunen und eventuell auch persönlich lukrativen „Vielfalt“.

Auch Frau Hayali hatte noch nie in ihrem Leben einen originellen Gedanken, lebt aber seit Jahren nicht schlecht davon, Inhalte und Formen, die sie irgendwo aufgeschnappt hat, auf Höhe des Zeitgeistes wiederzukäuen und dabei den Eindruck zu erwecken, sie würde etwas Intelligentes sagen.

Ein durchaus handelsübliches Produkt eines deutschen Einbildungssystems, das wie gemacht ist fürs deutsche Einbildungsfernsehen.

Der Stadt Solingen (war da was?) war derlei pseudointellektuelle Trickserei wie gesagt eine Auszeichnung als „Schärfste Klinge“ der Vielfalt wert. Aber angesichts ihres trostlosen Humors käme für „Die Partei“ eigentlich nur der „Stumpfe Hammer“ der Einfalt in Betracht.

Alles auf dieselbe Art anders

Eine trügerische Rolle spielt in all dem die ehemalige Kanzlerinnen-Partei, die deutsche Christdemagogie. Als „moderne Großstadtpartei“ (Hendrik Wüst dixit) unterscheidet sie sich inhaltlich von den Bündnis 90/Grünen inzwischen nur noch dadurch, dass man und frau in der Blockflötenunion nicht erst lange studieren muss, um so blöd zu werden.

Auch die CDU liebt die Energiewende und den Krieg mit Russland. Denn beides sind ungemein lukrative Methoden, um ihrer Klientel die Portemonnaies auszupolstern: per Umverteilung von unten nach oben (Energiewende). Oder ganz direkt per üppiger Staatsaufträge an die Rüstungsindustrie.

Aber im Unterschied zur deutschen Ökopathie ist die programmatische Idiotie der Union völlig organisch-authentisch, undifferenziert und unreflektiert. Ihre sozialen Ressentiments sind ebenso ungehemmt wie ihr persönlicher Egoismus. Und beiden zusammen ist anzumerken, dass ihr Wille zur Macht (Nietzsche dixit) niemals durch irgendeine Art intellektueller oder gar akademischer Geistestätigkeit moderiert, abgedämpft oder gemildert wurde.

Für eine Rolle als Mehrheitenbeschafferin und Steigbügelhalterin des rotzgrünen Projekts ist diese Kombination aus maximaler politischer Flexibilität und minimaler mentaler Autonomie natürlich eine Idealvoraussetzung. Und in dieser Funktion planen man und frau bei der deutschen Christdemagogie, sich in zukünftig „anderen“ Koalitionen an der ewigen Wiederkehr des Immergleichen zu beteiligen, um sich nach Kräften daran zu bereichern.

Für eine demokratische Kehrtwende und einen politischen Neuanfang ist die deutsche Christdemagogie so nützlich wie ein Feuerwehrmann aus Schokolade.

Demokratie lebt vom Mitmachen

Vor diesem Hintergrund sollte es nicht verwundern, wenn die ostdeutschen Eigengewächse – AfD und BSW – die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in Sachsen und Thüringen für sich gewinnen können. Vielmehr: Es wäre mit einer halbwegs funktionierenden Demokratie – in der die politische Willensbildung des Souveräns anhand von Parteien erfolgt – unvereinbar, wenn es nicht so wäre.

Diesen Umstand kann die tendenziell westdeutsch sozialisierte, linksalternativ gleichgeschaltete Kaste in Politik und Medien mangels eines angemessenen analytischen Begriffsapparates nicht sinnvoll verarbeiten. Aber sie kann sie auch weder durch die übliche Wählerbeschimpfung noch durch andere autoritäre Allüren aus der Welt schaffen.

Und erst recht nicht durch eine Außerkurssetzung des Parlamentes, wie sie zuletzt aus den Reihen der ökologisch-korrekten Kriegstreibersekte Bündnis 90/Grüne angestrebt wurde, Stichwort: die Räte-Regierung mit Ricarda Lang. Darf‘s ein Scheibchen mehr sein?

Niemand darf bestimmen, was jemand anderes wählt, weil das dem Wesen der freien Wahl und somit der Grundlage einer ernstzunehmenden Demokratie nicht entspricht. All die hysterische Schnappatmung und politische Torschlusspanik der linksalternativen Kaste zeigt vor allem eins: Dass nicht nur mit ihrem Demokratieverständnis, sondern vor allem mit ihrem Freiheitsbegriff etwas sehr Grundlegendes nicht stimmt.

Churchill fügte sich in eine Wahlniederlage, die angesichts seiner historischen Leistung bis heute unverständlich erscheint, bekanntlich mit den Worten: „Das ist ihr gutes Recht. Und letztlich haben wir auch dafür Krieg geführt.“

Dem Personal des linksalternativen Nationalpopulismus fehlt dafür nicht allein das persönliche Format. Sondern auch das Grundvertrauen in die Prämissen der Demokratie – und das noch 79 Jahre nach Beginn des vorläufig letzten Weltkriegs. Aber so ist das eben, wenn man aus der Auseinandersetzung mit der Geschichte nur das gelernt hat, was einem in den Kram passt.

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