Zwei aktuelle Vorfälle zeigen, dass die Hisbollah UNIFIL als ein Anhängsel ihrer eigenen Kräfte betrachtet und empört ist, wenn sie nicht ihren Hisbollah-Herren dient.
Am 1. November nahmen israelische Marine-Spezialeinheiten im Nordlibanon den Hisbollah-Hauptmann Imad Amhaz gefangen.
Die Hisbollah beschwert sich, dass Deutschland – das die Marinekräfte der UNIFIL leitet, sie nicht vorher über den Überfall informierte.
Der neue Hisbollah-Führer Naim Qassem sagte letzte Woche in einer Rede: „Dass die Israelis auf diese Weise eindringen konnten, ist eine schwere Beleidigung für den Libanon und eine Verletzung seiner Souveränität. Fragt UNIFIL, besonders die Deutschen, was sie in dieser Nacht sahen und wie sie handelten“, sagte Qassem.
Die einzige Aufgabe der UNIFIL-Marinekräfte besteht darin zu verhindern, dass Hisbollah-Waffen über See eingeschmuggelt werden. Allerdings erwartet die Hisbollah, dass UNIFIL ihr Verbündeter ist – der Informationen liefert und die Ausführung seines Auftrags vermeidet.
Es gab einen weiteren UNIFIL-Vorfall, wegen dem die Hisbollah über UNIFIL aufgebracht ist und bei dem sie erwartet, dass UNIFIL in ihrer Mannschaft mitspielt:
Die Hisbollah hat deutsche Streitkräfte innerhalb der UNIFIL beschuldigt am 17. Oktober vor der libanesischen Küste eine Drohne abgeschossen zu haben. Der Abschuss der Drohne erfolgte nach einer Serie von Angriffen auf UNIFIL-Kräfte im Südlibanon.
Während die Herkunft der Drohne offiziell als „unbekannt“ angegeben wird, haben Quelle, die der Hisbollah nahestehen, angedeutet, dass das abgeschossene Fluggerät dieser gehörte. Ein in der Pro-Hisbollah-Zeitung Al-Akbar veröffentlichter Artikel beschuldigte die deutschen Streitkräfte direkt bewusst eine „Widerstandsdrohne“ ins Ziel genommen zu haben, was weitere Spannungen schürte.
Seit 2020 betrachtet Deutschland die gesamte Hisbollah als Terrororganisation. Das Ziel der Hisbollah Deutschland mit Beleidigungen zu beschießen, statt UNIFIL als Ganzes, scheint darin zu bestehen Deutschland als voreingenommen aus der UNIFIL werfen zu lassen, weil es Waffen an Israel verkauft.
Was wiederum heißt, dass die Hisbollah UNIFL als Verbündeten betrachten und dass sie aufgebracht sind, wenn die UNO-Truppe tut, womit sie beauftragt ist: Die Verbreitung von Hisbollah-Waffen im Südlibanon zu stoppen.