(Quelle Beitragsbild oben: Von Dr. Frank Gaeth – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=140529375
Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, erhebt klare Worte: Wer Israel inmitten eines Abwehrkampfes mit Sanktionen belegt, setzt den moralischen Kompass falsch. Statt den jüdischen Staat ins Visier zu nehmen, sollten jene unter Druck geraten, die Hamas Schutz und Rückhalt geben.
Volker Beck ist kein Politiker, der zu diplomatischer Zurückhaltung neigt, wenn es um die Sicherheit Israels geht. Seine jüngste Stellungnahme bei WELT TV trifft ins Herz einer Debatte, die derzeit Europa beschäftigt: Während die EU-Kommission weitreichende Sanktionen gegen Israel vorschlägt, spricht Beck von einem „völlig deplatzierten“ Vorgehen. Nicht Israel sei das Problem, betont er, sondern die Staaten, die dem Terror Unterschlupf und Mittel verschaffen.
„Man könnte ja auch mal die Regierungen, die der Hamas Schutz gewähren, unter Druck setzen. Davon lese ich nichts“, stellte Beck fest – ein Satz, der weit mehr ist als eine Randbemerkung. Er markiert den entscheidenden Punkt: Während Israel als einzige Demokratie im Nahen Osten für seine Verteidigungsmaßnahmen angegriffen wird, bleiben Katar, Iran oder auch die Türkei oft verschont von ernsthaften Konsequenzen. Diese Staaten aber sind es, die Terrororganisationen finanzieren, Propaganda verbreiten und den Krieg gegen Israel befeuern.
Beck betont zugleich, dass Solidarität mit Israel keine kritiklose Haltung bedeutet. Auch er verurteilt Siedlungsausbau und gewaltsame Landnahme. Doch diese Kritik rechtfertigt keine ökonomische Schwächung des jüdischen Staates, schon gar nicht in einem Moment, in dem er gegen Hamas um die Sicherheit seiner Bürger kämpft. Sanktionen seien nicht nur wirkungslos, sie setzten auch ein fatales Signal: Europa bestrafe die Demokratie, während es den Terrorpaten den Rücken freihalte.
In dieser Differenzierung liegt die Schärfe von Becks Worten. Er verschiebt den Blick von den Symptomen zur Ursache: Nicht Israels Verteidigungspolitik isoliert die Region, sondern das Netzwerk aus Staaten und Organisationen, die den Terror am Leben halten. Wer heute ernsthaft Frieden will, muss dieses Netzwerk treffen – nicht die Demokratie, die sich dagegen verteidigt.
Der Hinweis auf Europas eigene Verantwortung ist dabei unausweichlich. Schon jetzt warnen Stimmen in Deutschland, dass Sanktionen gegen Israel gefährlich nah an alte Boykottmuster erinnern könnten. Becks Worte verstärken diese Mahnung: Europa darf sich nicht in die Rolle des Richters drängen lassen, der in der Stunde der Bedrohung den jüdischen Staat schwächt.
Volker Becks Botschaft ist damit mehr als ein Kommentar zur EU-Politik. Sie ist ein Prüfstein, ob Europa bereit ist, die eigene moralische und historische Verantwortung ernst zu nehmen – oder ob es sich von Illusionen leiten lässt, die am Ende die Falschen stärken.