IDF-Kommandeure warnen: Hamas-Tunnel im Gazastreifen sind immer noch ein „wichtige Waffe“ und müssen zerstört werden

Gazastreifen – Ranghohe IDF-Kommandeure haben gewarnt, dass die Zerstörung der Terrortunnel der Hamas unter dem Gazastreifen oberste Priorität haben müsse, wenn der Waffenstillstand halten soll.

Trumps 20-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges zwischen Hamas und Israel enthält keine Details darüber, wie die Infrastruktur der Hamas, etwa ihre unterirdischen Tunnel und Waffenproduktionsanlagen, zerstört werden soll.

Danny Van Buren, Brigadegeneral der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, sagte gegenüber der Post, die Zerstörung der Hamas-Tunnel sei „ein wichtiger Teil der Entmilitarisierung des Gazastreifens“. Um den Waffenstillstand aufrechtzuerhalten und eine Grundlage für Frieden zu schaffen, ist die Zerstörung der Hamas-Infrastruktur ein notwendiger Schritt.

Waffenteile, die die IDF im Tunnel unter dem Komplex des Jordanischen Krankenhauses in Gaza-Stadt fanden, das laut bewaffneter Kräfte  bis zum September diesen Jahres besetzt war (Foto: IDF)
Ein Luftbild einer Drohne, das den Hamas-Tunnel zeigt (die rote Linie), der sich von einem Beton-Eingangspunkt unter dem Krankenhaus bis zu einem Beton-Ausgang auf der anderen Seite des Krankenhauses erstreckte (Foto: IDF)
Ein Blick in den Tunnel unter dem Komplex des Jordanischen Krankenhauses in Gaza-Stadt, aufgenommen von der IDF.

Das Tunnelsystem ist die wichtigste Waffe, die die Hamas noch hat. … Als ich mir den 20-Punkte-Plan Trumps ansah, fiel mir auf, dass die Schwachstelle die Art und Weise ist, wie wir den Gazastreifen entmilitarisieren wollen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es einen guten Mechanismus gibt, um die Tunnel zu zerstören. Sie werden ihre Waffen nicht freiwillig abgeben.“

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sagte am Montag, nach der sicheren Rückkehr aller 20 noch lebenden Geiseln sei die nächste Phase die „Zerstörung aller Terrortunnel der Hamas im Gazastreifen“.

Die „Gaza-Metro“, wie sie innerhalb des israelischen Sicherheitsapparats genannt wird, umfasst mehr als 500 Kilometer Tunnel, halb so lang wie das New Yorker U-Bahn-System.

Benjamin Weinthal in Gaza-Stadt, während die IDF hineingeht, um den Tunnel unter dem Jordanischen Krankenhaus zu überprüfen (Foto: Benjamin Weinthal)
IDF-Truppen in Gaza-Stadt rücken vor, um den von der Hamas gebauten Tunnel unter dem Jordanischen Krankenhaus gebauten Tunnel zu untersuchen. (Foto: Benjamin Weinthal)

Bis zum Inkrafttreten des Waffenstillstands am 10. Oktober wurden gerade erst neu gebaute Tunnel entdeckt. Diese Tunnel – oft unter Krankenhäusern und ziviler Infrastruktur angelegt – wurden von Hamas-Terroristen genutzt, um sich zu verstecken, Waffen zu lagern, Bomben zu bauen und sich unbemerkt im Gazastreifen fortzubewegen. Die IDF hatte erste Tunnelnetzwerke schon 2013 von entdeckt.

Die israelische Armee gewährte der Post am 3. Oktober den seltenen Zugang einen neu entdeckten Tunnel der Hamas unter einem Krankenhausgelände im nahezu eingekesselten Gaza-Stadt aus erster Hand zu besichtigen.

Inmitten von Artilleriefeuer und vereinzelten Gewehrschüssen in einem fast zerstörten Wohnhaus, das von Hamas-Terroristen im Viertel Tel al-Hawa eingenommen wurde, identifizierte ein hochrangiger israelischer Soldat den neu entdeckten 1,5 Kilometer langen Hamas-Tunnel 15 bis 25 Meter unter der Erdoberfläche, der durch das Gelände des geschlossenen jordanischen Feldlazaretts verlief.

„Kompaniechefs und Kämpfer der Hamas befanden sich mit den Jordaniern“ im Feldlazarett, gab der Beamte an.

IDF Brigadegeneral (d.Res.) Dann Van Buren sagte der Post: „Um den Waffenstillstand zu halten und eine Grundlage für Frieden zu behalten, gehört notwendigerweise dazu die Hamas-Infrastruktur zu beseitigen.“ (Foto: Danny Van Buren/Facebook)
IDF-Aufnahmen im Tunnel am Komplex des Jordanischen Krankenhauses in Gaza-Stadt zeigen Material, das von der Hamas-Terroristen aufgegeben wurde, als sie aus dem Tunnel flohen. (Foto: IDF)
IDF-Aufnahmen innerhalb eines Hamas-Tunnels zeigen, wie gut gebaut und ausgerüstet er ist. Ein IDF-Kommandeur warnte, dass derzeit nur 25% des Hamas-Tunnelnetzwerks durch IDF-Truppen beschädigt wurden. (Foto: IDF)

Filmaufnahmen der IDF zeigen ein Netzwerk an Räumen, die mit dem Tunnel verbunden sind, darunter Werkstätten zur Herstellung von Raketen sowie Schlaf- und Baderäume.

Schätzungsweise 50 bis 80 Hamas-Terroristen und jordanisches medizinisches Personal verließen Ende September das Krankenhaus und den Tunnel.

Die jordanische Regierung teilte Associated Press mit, dass ihr Krankenhaus nicht von der Hamas genutzt werde – was nach internationalem Recht ein Kriegsverbrechen wäre.

In Israel schrillen immer noch  die Alarmglocken der nationalen Sicherheit. Oberst (d. Res.) Yigal Carmon, ehemaliger Berater zweier Premierminister in Sachen Terrorismusbekämpfung, sagte gegenüber der Post: „Phase zwei [des Friedensplans] ist völlig unklar und unbestimmt.“

Ein von der IDF erstelltes 3D-Modell, das die Räume in dem Tunnel kartiert. (Bild: IDF)
Eine Darstellung der Tunnelroute am Komplex des Jordanischen Krankenhauses, erstellt von der IDF; sie zeigt, dass sie unter einem beträchtlichen Teil der Stadt verläuft. (Bild: IDF)

„Die Hamas hat weiter volle Stärke und wird nicht über ihre eigene Auflösung und ihr Verschwinden verhandeln.“

Laut der zweiten Phase des 20-Punkte-Plans „wird die gesamte militärische, terroristische und offensive Infrastruktur, einschließlich Tunnel und Waffenproduktionsanlagen, zerstört und nicht wieder aufgebaut.“

Auf der Webseite des israelischen Fernsehsenders Channel 12 schrieb Generalmajor (d. Res.) Itzhak Brik: „Die israelischen Streitkräfte haben kürzlich zugegeben, dass nur 25 Prozent oder weniger der Tunnel von der israelischen Armee beschädigt wurden … Die israelischen Streitkräfte verfügen nicht über genügend professionelle Kräfte, um Hunderte von Kilometern Tunnel zu sprengen.“

Vertreter der Hamas erklärten am Freitag und Samstag gegenüber den internationalen Medien, sie lehne Trumps Forderung nach einer Abgabe ihrer Waffen ab. Inoffiziell äußerte die Führung jedoch eine andere Ansicht, so Hugh Lovatt, ein Experte für Israel-Palästina beim European Council on Foreign Relations (ECFR).

„[Hamas-Vertreter] haben Gesprächspartnern unter vier Augen gesagt, dass die Gruppe möglicherweise für einen Prozess zur Abrüstung der Angriffswaffen der Hamas offen sei“, sagte Lovatt gegenüber Al-Jazira.

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