Hamas im „Entdeckerfieber“

Die Hamas hat heute vermeldet, eine weitere tote Geisel „entdeckt“ zu haben. Die Übergabe sollte um 21 Uhr israelischer Zeit stattfinden.

Natürlich wurde der Zeitpunkt auch diesmal nicht eingehalten – erst um 22 Uhr konnte das Rote Kreuz den Sarg in Empfang nehmen. Zur Zeit sind die sterblichen Überreste der Geisel wohl unterwegs ins Forensische Institut, wo sie identifiziert wird. Den Namen werden wir wohl frühestens morgen erfahren.

Laut Al Jazeera wurde die tote Geisel wohl während Grabungsarbeiten in einer Nachbarschaft in Gaza-Stadt „entdeckt“, auf der Hamas-Seite der Gelben (Waffenstillstands-) Linie, die in Trumps Plan festgelegt wurde. Die arabischen Vermittler haben heute wohl aus Hamas-Kreisen auch gehört, dass die Terrororganisation daran arbeitet, sieben bis neun weitere getötete Geiseln auszugraben. Sobald alle ausgegraben sind, werden sie an das Rote Kreuz übergeben – allerdings ist unklar, ob alle Leichen gleichzeitig ausgehändigt werden (ich denke nicht. Die Hamas ist Meisterin in psychologischer Kriegsführung; sie wird ihre Macht über die israelischen Emotionen bis zum letzten Moment auskosten und ausnutzen). Die Hamas hat durch die Vermittler auch gebeten, Israel solle sich in bestimmten Gebieten von der Gelben Linie zurückziehen, damit die Terroristen dort nach toten Geiseln suchen können. Hoffentlich legen sie nicht auch gleich noch irgendwelche Bomben. Ich traue ihnen leider alles Wüste zu.

Warum die Hamas jetzt plötzlich wieder Geiseln „findet“? Trumpel hat eine Deadline von 48 Stunden gesetzt, in denen die Terroristen mehr Geiseln aushändigen müssen. Big Brother is watching you. (Es handelt sich allerdings von Anfang an um eine totalen Bruch des Abkommens: ALLE Geiseln hätten am 6. Oktober 2025 um 12 Uhr in Israel sein sollen…)

Falls es sich bei den heute übergebenen sterblichen Überresten wirklich um eine israelische Geisel (und nicht wieder um einen unbekannten Toten) handelt, sind danach „nur“ noch 12 Geiseln in Gaza. Vergiss sie nicht!

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Anima Chutzpanit in der Schweiz geboren, machte eine Ausbildung zur Primarschullehrerin, erhielt das Übersetzerdiplom DOZ, trat zum Judentum über, heiratete und machte Aliyah (Einwanderung nach Israel). Sie lebt mit ihrem Ehemann, zwei Kindern und vielen Katzen in Südisrael. Sie betreibt den Blog Kinder, Katzen und Kakteen.

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