BSW-Friedensdemo in Berlin: Ralf Stegner ausgebuht

Etwa 30.000 Teilnehmer demonstrieren derzeit – trotz des regnerischen Wetters – rund um die Siegessäule in Berlin anlässlich einer Kundgebung, zu der das Bündnis „Nie wieder Krieg“ aufgerufen hart.

Insgesamt hat sich dort eine bunte Mischung an allen möglichen Gruppen eingefunden, deren gemeinsamer Nenner schwer auszumachen ist, die meisten scheinen allerdings gegen Waffenlieferungen und Krieg im Allgemeinen zu sein. Schilder mit Slogans wie „Diplomaten statt Granaten“ oder „Stoppt den Krieg sofort – keine Waffenlieferungen in die Ukraine“ sind dort zu sehen.

Von Peter Gauweiler bis Gesine Lötzsch

Der Demo-Aufruf war vor allem von mehreren Bundestagsabgeordneten von BSW und Linkspartei, Gewerkschaftsvertretern und eher alt-linken Aktivisten gestartet worden. Entsprechend bizarre die Rednerliste:

Die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht trat neben dem CSU-Politiker Peter Gauweiler auf, der wiederum keine Probleme hatte, auf der gleichen Bühne wie die Linke-Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch zu sprechen. Ein trauriger Höhepunkt war die Rede des SPD-Außenpolitikers Ralf Stegner, der immer wieder von Buh-Rufen und lautem Pfeifen unterbrochen wurde.

Stegner nicht willkommen

Da half auch eine Bitte der Moderatorin nichts, ihn doch aussprechen zu lassen.

Als seine Behauptung, die SPD sei die eigentliche pazifistische Partei Deutschlands zu lautem Lachen führte, suchte er seine Zuflucht in der Genugtuung, dass hier Rassismus, Rechtsextremismus und Nationalismus keinen Platz hätten. Schon zuvor hatte er seinen Auftritt damit entschuldigt, dass man das Thema nicht den „Populisten“ überlassen dürfe …

Sahra Wagenknecht bildete schließlich das Gegenstück zu Stegner, als sie der SPD als Kriegstreiberpartei gehörig die Leviten las:

„Antifa“ für Krieg und Waffenlieferungen

Dafür war als Gegendemo eine kleine Gruppe der sog. Antifa am Rande der Großdemo zu bestaunen, die sich – eingetaucht in ein Heer aus Ukrainefahnen – mit Gejohle und einige ganz offensichtlich auch auf Drogen gegen die „Rubelnutten“ und für den Krieg und Waffenlieferungen bemerkbar machten:

Ansonsten waren v.a. Fans der Wagenknecht-Partei aufmarschiert, Palästinensergruppen stimmten ihre Parolen an, sobald die Israel- und Ukraine-Fans auf den Plan traten.

Iman Sefati dazu: „Es ist wirklich merkwürdig, dass bei einer „Friedensdemo“ zu einer Intifada aufgerufen wird, bei der Juden getötet wurden, und zusätzlich noch die Hamas gefeiert wird.“

DDR-Fans und Klimaschutz-Aktivisten

In der Ablehnung der Nato und der Grünen als Kriegstreiberpartei herrschte offensichtlich Einigkeit. Aber auch Fans der DDR, Kuba- und Klimaschutzaktivisten oder vom Verfassungsschutz beobachtete linksextreme Gruppen waren mit dabei. Die Galerie gibt dazu einige Einblicke:

Alle willkommen, auf die AfD…

Kurzum, alles was Berlin so zu bieten hat, hatte heute hierher seine Vertreter geschickt und alle waren offensichtlich willkommen. Wirklich alle? Nicht ganz. Vorab hatten die Veranstalter angekündigt:

„Wir lehnen Rassismus, Antisemitismus, Faschismus und jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschieden ab. Aus diesem Grund arbeiten wir nicht mit der AfD oder anderen rechtsextremen Gruppen zusammen. Entsprechende Äußerungen oder Symbole werden auf unserer Kundgebung und dem Sternmarsch am 3. Oktober in Berlin nicht geduldet.“

Die einzige Partei, die sich derzeit geschlossen für Frieden und gegen weitere Waffenlieferungen einsetzt, war nicht willkommen. Dafür die seltsamsten Splittergruppen bis hin zu totalen schrägen Gestalten. Vor solchen Leuten müssen kriegsgeile Politiker und deren Kriegsindustrie wirklich keine Angst haben …

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