Israel und Indien besiegeln milliardenschweres Rüstungsabkommen – Partnerschaft trotz westlicher Boykotte

Während viele westliche Demokratien ihre militärische Zusammenarbeit mit Israel wegen des Gaza-Krieges einfrieren, geht Neu-Delhi den entgegengesetzten Weg: Indien und Israel unterzeichnen ein strategisches Verteidigungsabkommen im Wert von mehreren Milliarden Dollar. Beide Staaten sprechen von Vertrauen, Technologie – und gemeinsamer Sicherheit.

Im Rahmen dieses Treffens wurde ein Memorandum of Understanding (MOU) unterzeichnet, das die Ausweitung der militärischen, industriellen und technologischen Zusammenarbeit beider Länder vorsieht. Damit bekräftigen Israel und Indien ihre strategische Partnerschaft in einer Phase, in der Israel international zunehmend isoliert wird.

Milliardenaufträge für Raketen, Abwehrsysteme und Tankflugzeuge

Zwar wurden keine offiziellen Summen genannt, doch israelische Quellen berichten von Aufträgen in Höhe von rund 4,6 Milliarden Dollar. Darunter befinden sich:

  • der Ankauf israelischer Bodenraketen und Mittelstrecken-Flugabwehrsysteme (MR-SAM), entwickelt von Israel Aerospace Industries (IAI),
  • sowie ein Vertrag über die Umrüstung von sechs zivilen Flugzeugen zu Tankflugzeugen der indischen Luftwaffe im Wert von 900 Millionen Dollar.

Die MR-SAM-Systeme gelten als technologisch führend und werden bereits von mehreren indischen Divisionen eingesetzt. Ihr Ausbau markiert eine weitere Vertiefung der sicherheitspolitischen Achse zwischen Jerusalem und Neu-Delhi.

Symbolischer Schulterschluss in Zeiten der Isolation

Das Abkommen kommt zu einem politisch heiklen Zeitpunkt: Zahlreiche westliche Staaten – darunter Kanada, Spanien und Belgien – haben ihre Verteidigungskooperation mit Israel ausgesetzt oder eingefroren, mit dem Verweis auf den Krieg in Gaza.

Indien geht bewusst einen anderen Weg. Die Regierung von Premierminister Narendra Modi sieht Israel als verlässlichen Technologie- und Sicherheitspartner, insbesondere im Kampf gegen islamistischen Terrorismus und hybride Kriegsführung.

Ein israelischer Regierungsvertreter kommentierte am Dienstagabend:

„Während manche Demokratien Israel boykottieren, entscheidet sich Indien für Zusammenarbeit. Das ist keine wirtschaftliche, sondern eine strategische Botschaft.“

Auch Israels Verteidigungsminister Israel Katz traf sich mit der indischen Delegation und lobte die „tief verwurzelte Freundschaft zwischen zwei Demokratien, die wissen, was es heißt, sich gegen Terror und Bedrohung zu behaupten“.

Technologische und industrielle Partnerschaft

Neben politischen Gesprächen fand ein Technologieforum mit führenden CEOs der israelischen Rüstungsindustrie statt. Das Verteidigungsministerium sprach von der Vorstellung „bahnbrechender israelischer Innovationen“ und Projekten, die auf gemeinsame Entwicklung, Co-Produktion und Exportförderung abzielen.

Beteiligt waren Vertreter der Abteilung für politische und militärische Angelegenheiten, der Behörde für Forschung und Entwicklung (DDR&D), der Sicherheitsdirektion und der internationalen Kooperationsstelle SIBAT, ebenso wie Planungsvertreter der IDF.

General Baram betonte am Ende des Treffens:

„Dieser strategische Dialog mit Indien findet in einer entscheidenden Phase für beide Länder statt. Unsere Partnerschaft beruht auf Vertrauen, gemeinsamen Sicherheitsinteressen und dem Ziel, technologische Überlegenheit zu sichern.“

Indien – Israels stabilster Partner in Asien

Seit Beginn der 2000er Jahre gilt Indien als einer der größten Käufer israelischer Rüstungsgüter. Von Drohnentechnologie über Raketenabwehr bis hin zu elektronischen Aufklärungssystemen – das Bündnis hat Israel geholfen, sich auch außerhalb Europas und Nordamerikas wirtschaftlich und sicherheitspolitisch zu verankern.

Mit dem neuen Abkommen sendet Neu-Delhi eine deutliche Botschaft: Indien betrachtet Israel nicht als Kriegspartei, sondern als Partner gegen Terrorismus und Destabilisierung. In Jerusalem wiederum wertet man den Schritt als diplomatischen Sieg – in einer Zeit, in der Israel sich zunehmend gegen moralische Doppelmoral und politische Isolierung behaupten muss.

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