Die Verbindung zwischen UFOs, Dämonen und Okkultismus

* Von Roland M. Horn

Der UFO-Forscher Jerome Clark, der eigentlich ein Vertreter der These vom außerirdischen Ursprung der UFOs ist, weist in seiner Enzyklopädie The UFO Book darauf hin, dass die Verbindung des Okkulten mit den sogenannten „Fliegenden Untertassen“ bereits lange vor 1947, jenem Jahr, das als „Beginn des modernen UFO-Phänomens“ gilt, existierte. Im Jahr 1758 brachte der schwedische Wissenschaftler und Mystiker Emanuel Swedenborg ein Buch namens Earth in the Solar World heraus, das detailliert seine Beobachtungen anderer Welten, ihrer Bewohner und deren Gewohnheiten beschreibt und der behauptet, diese mittels Astralreisen erfahren zu haben.

Auch nach Swedenborg kam der Gedanke des vermeintlichen Kontakts mit Außerirdischen immer wieder auf. So berichtet Clark, dass im Zeitalter des Spiritismus im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert sogenannte Medien auftraten, die behaupteten, psychische Interaktionen mit Außerirdischen zu haben und – wie Swedenborg – manchmal auch Astralreisen zu benachbarten Planeten durchgeführt haben wollen. Die Lehren dieser angeblichen Außerirdischen waren okkult-religiöser Natur und basierten auf Swedenborg.

Die bekannteste „Okkult-Lehrerin“ im 19. Jahrhundert war die Autorin Helena Petrowna Blavatsky, die sich als Medium ansah und die Theosophie begründete. Diese Lehre beinhaltet einen komplexen spirituellen Auftrag und beschreibt „Aufgestiegene Meister“ als die „Herren der Flammen“, die auf der Venus leben. Später berichtete Guy Ballard, der Begründer der „I AM“-Bewegung” (Ascended Master Teachings religious movement/„Religiöse Bewegung der Lehren der aufgestiegenen Meister“) im Jahr 1930, von eigenen Kontakten mit den „Herren der Flammen“. Ballard machte die Theosophie in Amerika bekannt und seine Gruppe war wahrscheinlich die Erste, die Kontakte mit Außerirdischen zu einem zentralen Dogma machten. Ballard starb 1930 und hinterließ den Grundstein für das Auftreten der „UFO-Kontaktler“, das 1952 mit George Adamski begann, der Kontakte mit blauäugigen blonden Venusianern gehabt haben will. Heute wird Adamski zumeist als Schwindler angesehen, da seine Berichte absolut unglaubwürdig und seine Fotos offensichtlich Fälschungen sind.

Die Subkultur um die Kontaktler hat Clark zufolge ihre Wurzeln im südlichen Kalifornien, und die meisten der Hauptfiguren hatten mit Okkultismus zu tun, bevor sie auf die angeblichen Außerirdischen trafen, die scheinbar zufällig ihre Glaubensgrundsätze teilten. Innerhalb dieser Kultur stach N. Meade Layne, ein Einwohner San Diegos, als Intellektueller heraus. Im Jahr 1945 begründete er die BSRF („Borderland Science Research Foundation“, eine gemeinnützige Stiftung zur grenzwissenschaftlichen Untersuchung, siehe: https://borderlandsciences.org/), mittels der er die „ätherische Welt“ untersuchen wollte, die seiner Meinung nach die Quelle aller unerklärlichen Phänomene ist. So, wie es ein Licht- und ein Schallspektrum gibt, zu denen Farben bzw. Töne gehörten, die außerhalb unseres Wahrnehmungsbereiches liegen, gibt es auch ein „Spektrum der Veränderlichkeit“, glaubte er. Analog zu den Bereichen, die außerhalb unseres Wahrnehmungsvermögens liegen, gibt es seiner Meinung nach Materieformen, die zu dicht sind, um von uns berührt werden zu können.

Ein Helfer Laynes in der Sache war Marc Probert, ein Trancemedium, das unter anderem Lehren von einem 500.000 Jahre altem Tibeter namens „Der Yada Di‘ Shi’ite“ erhalten haben will.

Im Jahr 1947, als die fliegenden Untertassen (auf)kamen, identifizierten Layne und Probert sie als „Äther-Schiffe“, die von „Ätherier“-Piloten gesteuert wurden. Die ätherische Welt aus der sie kamen, koexistierte Layne und Probert zufolge zusammen mit unserer, und die beiden Welten durchdrangen einander gegenseitig. Wie in unserer Welt gäbe es dort Sterne, Planeten und andere uns geläufige Features, die ein ätherisches Analogon zu uns darstellen würden. Die Bewohner dieser Welt sollen menschlich, hoch entwickelt und gütig sein. Diese Wesen müssten ihre Schwingungsfrequenz verlangsamen, um auf unsere Ebene gelangen zu können. Aus Laynes Sicht kamen die Wesen, mit denen Kontaktler kommunizierten, nicht von der Venus unseres Frequenzbereichs, sondern von ihrem Analogon in der ätherischen Welt.

Trevor James Constable, ein Schüler Laynes, hielt Clark zufolge die Ätherier für negative Kräfte und brachte sie mit dem Antichristen in Verbindung. Wesen, die behaupteten, sie seien „körperliche Wesen von anderen Planeten“, seien in Wirklichkeit Diener der Dunkelheit. Hatte er anfangs noch selbst Kontakte mit außerirdischen Wesen, so „erkannte“ er später, dass die Botschaften von „bösen“ Wesen kamen, die sich als Engel des Lichts verstellen würden. Es sei gefährlich, sich mit ihnen einzulassen, da sie ihre menschlichen Opfer „in die Vernichtung“ führen würden.

Der Begriff „ätherische Welt“ wurde in den 1940er-Jahren auch oft pauschal als „Vierte Dimension“ bezeichnet, sowohl in der zeitgenössischen Science-Fiction- als auch in der UFO-Fachliteratur. Der Herausgeber der „Flying Saucer Review“, Charles Bowen, fragte sich, ob Kontaktler möglicherweise wahre Begebenheiten wiedergäben, deren Ziel nicht gerade unser Wohlergehen ist, um es gelinde auszudrücken. Gordon Creighton, der lange im britischen Auslandsdienst tätig war und 1941 in China eine eigene UFO-Sichtung hatte, brachte die „UFO-Wesen“ mit den westlichen „Engeln“ und den Indischen „Devas“ in Verbindung. Seiner Meinung nach gibt es verschiedene andere Wesen, die sich sehr eng nach traditionellen Konzepten wie „Dämonen“, „Goblins“ „Trolle“ usw. richteten.

Unter Bowens Herausgeberschaft und seinem Co-Herausgeber Creighton brachte die „Flying Saucer Review“ Clark zufolge gerne die Dämonen-These bezüglich der Herkunft der „UFO-Wesen“ als Erklärung ins Spiel. Creighton war – im Übrigen vollkommen zurecht – der Meinung, dass die These von den Außerirdischen aufgrund mancher bizarren Eigenschaften in den UFO-Berichten ungenügend und naiv sei.

Bowen verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass gute und böse Wesen aus Paralleluniversen kämen, die einen anderen Zeitfluss hätten. Diese würden die Erde als Schlachtfeld benutzen und sich die ganze Zeit hinter einem Schleier der Illusion verbergen, um uns zu verwirren und ihre wahre Natur und Absicht zu vertuschen.

Creighton sagte, dass Dämonen von immenser Stärke hier seien. Er war davon überzeugt, dass uns zum Ende des 20. Jahrhunderts hin katastrophale Ereignisse befallen und die Menschen die vier apokalyptischen Reiter sehen würden. Dämonische Wesen würden ein paar Menschen auswählen, die es Wert seien, deren genetischen Bestand zu erhalten. Mittlerweile würden Regierungen und Nationen sowie einzelne Menschen als Marionetten genutzt und telepathisch von diesen teuflischen Mächten kontrolliert, um sinnlose irrationale Gewalttaten zu begehen. Dies betraf die meisten Menschen, jene, die nicht „erwacht“ seien, was ihnen – bedingt durch ihre wirkliche Natur – auch nicht möglich sei, und so müssten die Ereignisse wahrscheinlich ihren Lauf nehmen. Nun befinden wir uns schon seit einigen Jahren im neuen Jahrtausend, ohne dass die Ereignisse stattgefunden haben, wenn man auch feststellen muss, dass die Zahl der Katastrophen am Ende des 20. Jahrhunderts und Anfang des 21. Jahrhunderts höher ausfiel als zuvor und sich meist von Jahr zu Jahr steigerten.

Bowen und Creighton jedenfalls waren nicht die Einzigen, die die Ufologie dämonisierten. Ein anderer Autor, der die vermeintlichen Außerirdischen mit dämonischen Wesen verglich, ist John A. Keel, der aber als Erster der genannten Vertreter dieser Gleichsetzung, persönliche Erlebnisse und eigene Untersuchungsergebnisse vorweisen konnte. Keel schreibt in seinem Buch Operation Trojan Horse:

„Sich mit UFOs zu beschäftigen, kann so gefährlich sein, wie schwarze Magie zu betreiben. Das Phänomen sucht sich die Neurotiker, die Leichtgläubigen und die Unreifen aus. Paranoide Schizophrenie, Besessenheit und sogar Selbstmord können das Ergebnis sein – und waren es in einigen Fällen. Eine leichte Neugier gegenüber UFOs kann sich in eine zerstörerische Besessenheit umwandeln. Aus diesem Grund empfehle ich eindringlich, dass Eltern ihren Kindern verbieten, sich darin verwickeln zu lassen. Schullehrer und andere Erwachsene sollten Teenager nicht dazu ermutigen, sich für dieses Thema zu interessieren.“

Seit Tausenden von Jahren sprächen Okkultisten, Spiritisten und Religionslehrer über Frequenzen, Schwingungen oder andere Ebenen unsere Existenz. Keel spricht in seinem Buch The Cosmic Question vom sogenannten Superspektrum: einem Spektrum von Energien, das außerhalb des gewöhnlichen elektronischen Spektrums liegt. Die Energien des gewöhnlichen Spektrums arbeiteten für den Menschen in Form von Radiowellen, Strom und Röntgenstrahlen. Die Energien im Superspektrum dagegen arbeiteten oft gegen den Menschen, weil sie unseren Verstand mehr beeinflussen als unsere Maschinen. Einige dieser Energien seien genau kontrolliert, doch andere seien gänzlich unkontrolliert und können alle Arten von Chaos verursachen.

Viele dieser Manifestationen, von denen geglaubt werde, es handele sich um ein Superwesen oder um einen Gott, würden tatsächlich durch diese unkontrollierten und nur zum Teil kontrollierten Energiefelder erzeugt. In der tatsächlichen Bedeutung seien wir alle eins mit diesem unbegrenzten Energiefeld. Es sei kein Teil von uns, sondern wir seien belanglose Teile von ihm. Energien auf den niedrigeren Frequenzen wären manchmal ansprechbar für Riten und Gebete. Der Verstand des einzelnen Menschen, der ein Teil des größeren Verstands ist, würde einige dieser Energien unbewusst manipulieren und so eine Pseudo-Realität erschaffen, die bewohnt ist von Geistern und Dämonen.

Weiter sagte Keel in Operation Trojan Horse über die Dämonen/UFO-Connection:

Die Sendboten des Teufels von gestern wurden ersetzt durch die mysteriösen ‚Men in Black‘. Die Quasi-Engel aus biblischen Zeiten wurden zu prachtvollen Weltraummenschen. Die Dämonen, Teufel und falschen Engel wurden durch die Frühmenschen als Lügner und Plünderer erkannt. Diese gleichen Betrüger erscheinen nun als langhaarige Venusier.

Diese „Betrüger“, die auch die Kontaktler getäuscht hätten, bezeichnet Keel als „Ultraterrestrier“, die von mir für den deutschsprachigen Bereich als „Ultrairdische“ bezeichnet werden, die uns zynisch manipulieren. Sie seien in der Lage, uns alles sehen zu lassen, was sie sie wollen und uns nur an das erinnern lassen, was sie wollten.

Wir müssen feststellen, dass die Verbindung zwischen „UFOs“, „Dämonen“ und „Okkultismus“ ein Aspekt eines größeren Phänomens ist, die viel zu oft vernachlässigt wird.

Dazu muss aber gesagt werden, dass es fraglich ist, ob alle ungelösten UFO-Sichtungen mit diesem Erklärungsansatz erklärbar sind.

Weitere Information darüber und mehr finden Sie in meinem Buch Hitler-UFOs-Okkultismus: Die unheilvolle Verbindung.

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