Nakba-Tag: Warum flohen die Araber 1948 und die Juden nicht?

* Elder of Ziyon, 15. Mai 2019

Übernommen von Abseits vom Mainstream – Heplev

Die meisten Araber, die 1948 aus ihren Häusern flogen, gingen aus Angst vor dem Krieg, bevor sie auch nur einen einzigen zionistischen Soldaten gesehen hatten. Selbst die Historiker der Neuen Welle stimmen bei, dass die Welle der arabischen Flucht bis Juni 1948 von Angst vor Krieg ausgelöst wurde und dass es zu diesem Zeitpunkt keine Vertreibungen gab.

Interessant ist, dass die erste Welle der Flüchtenden im Dezember 1947 und Januar 1948 die Reichen waren; viele der Führer waren bis zum Juni weg. Die gesamte Sozialstruktur der Araber in Palästina brach zusammen und als die Araber sahen, dass ihre Führer sie im Stich ließen, gingen auch sie weg.

Aus Wikipedia:

Nach Angaben von Efraim Karsh sind im April 1948 „rund 100.000 Palästinenser, zumeist aus den wichtigen urbanen Zentren Jaffa, Haifa und Jerusalem sowie aus Dörfern in den Küstenebenen weggegangen. Innerhalb eines Monats verdoppelten sich die Zahlen beinahe; und bis Anfang Juni, … waren 390.000 Palästinenser fortgegangen.“ 30.000 Araber, zumeist Intellektuelle und Mitglieder der sozialen Elite waren in den Monate nach der Genehmigung des Teilungsplans aus Palästina geflohen, was die soziale Infrastruktur Palästinas aushöhlte. Ein Artikel im Time Magazine vom 10. Mai 1948 stellte fest: „Ein britischer Offizieller in Jerusalem sagte letzte Woche: ‚Die gesamte Effendi-Klasse ist weg. Es ist bemerkenswert, wie viele der Jüngeren sich plötzlich entscheiden, dass dies eine gute Zeit sei, ihre Studien in Oxford fortzusetzen…“

Obwohl die Frage rhetorisch erscheint, sollte sie gestellt werden: Warum verschwand die arabische Sozialstruktur in Erwartung der Kämpfe und die jüdische blieb intakt? Die Juden hatten natürlich Angst und denen, die von Arabern gefangen genommen wurden, wurde keine Gnade gezeigt, wie Joseph Schechtman schrieb:

Die arabische Kriegsführung gegen die Juden in Palästina … war immer von willkürlichen Tötungen, Verstümmelung, Vergewaltigung, Plünderung und Brandschatzung gekennzeichnet. Dieser Angriff auf die jüdische Gemeinde 1947/48 war brutaler als je zuvor. Bis die arabischen Armeen Israel schon am Tag seiner Geburt am 15. Mai 1948 überfielen, wurde keinem Juden, der Araber in die Hände fiel, Pardon gegeben. Verletzte wie Tote wurden verstümmlt. Jedes Mitglied der jüdischen Gemeinschaft wurde als Feind betrachtet, der gnadenlos zu vernichten ist.

Dennoch blieben die Juden und die Araber flohen. Warum?

Der offensichtliche Grund lautet, dass die die Juden nirgendwo anders hin konnten. Israel war ihr Heim und seine Nachbarn hätten sie ermordet. Sie hatten keine andere Wahl.

Die Araber hatten eine Wahl. Viele der arabischen Familien waren nicht mehr als ein Jahrhundert in Palästina gewesen und praktisch all muslimischen Araber konnten ihre Familiengeschichte, die Züge durch den Nahen Osten von ihren Ursprüngen in Arabien oder dem Jemen oder Ägypten, zurückverfolgen. Die Vorstellung separater arabischer Nationen war noch neu – das Osmanische Reich kontrollierte den Nahen Osten bis zum Ende des Ersten Weltkriegs nur drei Jahrzehnte zuvor – und die Araber betrachteten die gesamte Region als ihre Heimat, nicht „Palästina“. Palästina war für sie einfach eine weitere arabische Region und ihre Bande dazu war nicht sonderlich stark.

Andererseits nahmen sie an, dass sie ohne Probleme in andere arabische Länder umziehen konnten. Wer hätte ahnen können, das sie nicht in der Lage sein würden sich in die Länder ihrer Mitaraber zu integrieren? Die Vorstellung, dass sie die anstehenden Jahrzehnte lang staatenlos sein würden, war unvorstellbar.

Die Juden hatten keine Wahl. Die Juden mussten um ihr Land kämpfen oder bei dem Versuch sterben. Obwohl die meisten Juden gerade erst gekommen waren, waren ihre psychologischen Bande zu Eretz Yisrael weit stärker als die der Araber Palästinas, deren Führer beim ersten Zeichen von Schwierigkeiten flohen.

Auf gewisse Weise war 1948 ein Test, um zu sehen, welche Bevölkerung das Land am stärksten haben wollte.

Es gibt einen Grund, dass die meisten arabischen Kämpfer nicht aus Palästina waren. Die Idee eines gewaltigen Sieges, die romantische Vorstellung die Juden zu besiegen und zu massakrieren war in der muslimischen Welt stark und zog Abenteurer und Jihadisten an. Aber die eigentlichen arabischen Einwohner des Landes wollten einfach ihr Leben als Araber– nicht als Palästinenser;  als die sich kein einziger von ihnen identifizierte, sondern als Araber – führen. Diejenigen, die gegen die Juden kämpften, verteidigten ihre eignen Dörfer und Städte, hatten aber kein Interesse daran ein „Palästina“ zu verteidigen, mit dem sie sich nie identifizierten.

Einige arabische Staaten waren erbost, dass die Männer Palästinas zu ihnen flohen und die Flüchtlinge mussten zur Rückkehr und zum Kampf gezwungen werden.

Am Ende waren die arabischen Bande zu ihrer angeblichen Heimat weit schwächer als die der „kolonisierenden“ Juden. Die Sieger waren die, die das Land stärker haben wollten.

Menschen, die das Land lieben, laufen nicht bei der ersten Gelegenheit weg. Menschen, die das Land lieben, bleiben und kämpfen darum.

Das ist der Grund, warum die Juden blieben und die Araber flohen. Das ist der Grund, dass die Juden ihren eigenen Staat in ihrer historischen Heimat weit mehr verdienen als die Araber einen weiteren Staat auf einem winzigen Flecken der riesigen arabischen Welt verdienen.

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