Lapid hätte es besser wissen müssen: Zwei dicke Fehler in seiner Rede

Abgesehen von zwei Dingen habe ich die Rede von Premierminister Yair Lapid vor der UNO total genossen. Diese zwei Dinge allerdings ließen mich wegen ihrer schieren Dummheit das Gesicht verziehen. Ungeachtet der Teile seiner Rede, die ihn zu einem Stolz machenden Redner für unser Land machen, wird die ganze Welt die fehlerhaften Teile betonen und den Rest vergessen. Das hätte der medienkundige und Unterhaltungszauberer-Premierminister wissen sollen, bevor er seine Reche beendete.

Der erste Fehler, den Lapid in seiner UNO-Rede machte

Leider war Lapids Eröffnungssatz Grund für Bestürzung. Darin zementiert er die Missverständnisse weltweit zu unserem uralten Heimatland. Wie können wir andere Weltführer wegen dieses Fehlers anprangern, wenn unser eigener Premierminister, geschäftsführend oder sonstwas es vom UNO-Podium aus verkündet. Er begann damit:

Im November 1947 trat diese Vollversammlung zusammen und beschloss die Schaffung eines jüdischen Staates.

Der jüdische Staat wurde 1947 nicht „geschaffen“. Er wurde 1947 wieder hergestellt. Jordanien wurde aus dem Nichts geschaffen. Israel wurde wiederhergestellt. Hier ist das, was er hätte sagen sollen: „Im November 1947 trat die Vollversammlung zusammen und beschloss die Neugründung des jüdischen Staates anzuerkennen.“ Beachten Sie den Unterschied in dem was vermittelt wird.

Der wirklich schlechte Teil von Lapids UNO-Rede

Eine Vereinbarung mit den Palästinensern, auf Grundlage von zwei Staaten für zwei Völker, ist das Richtige für Israels Sicherheit, für Israels Wirtschaft und für die Zukunft unserer Kinder.

Trotz all der Hindernisse unterstützt eine große Mehrheit der Israelis die Vision dieser Zweistaatenlösung. Ich bin einer davon.

Erst einmal bezweifle ich, dass eine große Mehrheit der Israelis eine Zweistaatenlösung unterstützt. Ich bezweifle, dass es überhaupt eine Mehrheit gibt. Gäbe es sie, würden Meretz und die Avoda mehr Sitze in der Knesset haben, als es der Fall ist. Oder?

Zweitens gibt es andere mögliche Wege als die Zweistaatenlösung, um den Konflikt zu lösen. Diese hätte er erwähnen sollen. Er hätte etwas in der Art sagen sollen:

„Die große Mehrheit der Israelis unterstützt eine menschliche gerechte Lösung des Konflikts zwischen der palästinensischen Autonomiebehörde und Israel. Diese Lösung ist nicht notwendigerweise die Zweistaatenlösung. Es gibt andere vorgeschlagene Ideen, die ernsthaft in Erwägung gezogen werden müssen und wir laden jeden weltweit ein sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten vertraut zu machen, wenn sie wirklich daran interessiert sind Frieden zu fördern.“

Und tief im Herzen könnte er sich sagen, was viele von uns glauben – statt sich für die antisemitischen Ziele der totalen Vernichtung Israels zu interessieren oder zumindest die Juden auf ihren natürlichen Dhimmi-Status zu kürzen.

Lapid widerholte auch etwas, das jeder für wahr zu halten scheint – dass es zwei lebende Israelis gibt, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. In Wirklichkeit sind es drei: Abera Mengistu, ein Israeli äthiopischer Herkunft, der seit September 2014 in Gaza festgehalten wird, Hischam al-Syed, israelischer Beduine, festgehalten seit April 2015 und Juma Ibrahim Abu Anima, israelischer Beduine, der seit Juli 2016 festgehalten wird.

Die Teile von Yair Lapids Rede, die mich stolz machten:

Hier sind ausgewählte Zitate aus seiner Rede, manche gekürzt, damit dieser Artikel nicht zu lang wird:

75 Jahre später [nach 1947] ist Israel eine starke liberale Demokratie. Stolz und blühend. Die Start-up Nation, die Waze und die Eiserne Kuppel erfand, Medikamente für Alzheimer und Parkinson und ein Roboter, der Wirbelsäulenoperationen durchführen kann. Ein Weltführer in Wasser- und Lebensmitteltechnologie, Cyber-Verteidigung und erneuerbaren Energien. Mit 13 Nobelpreisgewinnern für Literatur, Chemie und Frieden.

Wie kam es dazu?

Es geschah, weil wir beschlossen haben, kein Opfer zu sein.

Wir entschieden uns unsere Energien in den Aufbau einer Nation zu investieren, in den Aufbau einer glücklichen Gesellschaft, die optimistisch und kreativ ist.

Weiter:

Das Volk des Nahen Ostens, das Volk der gesamten Welt, sollte sich umsehen und sich fragen:

Wem geht es besser?

Denen, die den Weg des Friedens wählten oder denjenigen, die den Weg des Krieges wählten?

Diejenigen, die in ihr Volk und Land investierten oder diejenigen, die sich entschieden in die Zerstörung anderer zu investieren?

Weiter:

Es gibt jedoch zwei große Bedrohungen, die über dem Kopf unseres wunderbaren Lands hängen.

Sie hängen auch über Ihren Köpfen, obwohl Sie versuchen könnten sie zu bestreiten. Die erste ist die atomare Bedrohung. Die Angst, dass Terrorstaaten und Terrororganisationen Atomwaffen in die Hände bekommen. Die zweite Bedrohung ist der Untergang der Wahrheit.

Unsere Demokratien werden langsam von Lügen und Fake News vergiftet. Rücksichtslose Politiker, totalitäre Staaten und radikale Organisationen untergraben unsere Wahrnehmung der Realität.

Letzten Mai wurde das Bild von Malak al-Tanani, einem dreijährigen palästinensischen Mädchen in der ganzen Welt mit der furchtbaren Nachricht veröffentlicht, dass sie mit ihren Eltern bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe getötet wurde.

Es war ein herzzerreißendes Bild, aber Malal Al-Tanani gibt es nicht. Das Foto wurde aus Instagram genommen. Es handelt sich um ein Mädchen aus Russland.

Warum hört ihr Leuten zu, die Milliarden Dollar in die Verzerrung der Wahrheit investiert haben?

Weiter:

Wir werden nicht schweigen, wenn die, die uns Böses wollen, genau diese Bühne benutzen, um Lügen über uns zu verbreiten.

Antisemitismus ist die Bereitschaft das Schlimmste über die Juden zu glauben, keine Frage.

Antisemitismus heißt Israel nach einem anderen Standard zu beurteilen als jedes andere Land.

Dieses Orchester des Hasses wird vom Iran dirigiert.

Ich kann Ihnen tausende weitere Beispiele ähnlicher Fake News zu Israel geben. Die israelfeindliche Bewegung hat diese Lügen seit Jahren verbreitet. In den Medien, an Universitäten und in den sozialen Medien. Die Frage ist nicht, warum sie es tun, sondern warum Sie bereit sind dem zuzuhören.

Weiter:

Es gibt nur einen Mitgliedstaat der UNO, der offen erklärt einen anderen Mitgliedstaat vernichten zu wollen.

Der Iran hat immer wieder erklärt, dass er an der „völligen Vernichtung“ des Staates Israel interessiert ist.

Und dieses Gebäude schweigt.

Wovor haben Sie Angst?

Hat es in der Menschheitsgeschichte jemals eine Zeit gegeben, in der Schweigen Gewalt aufgehalten hat?

Weiter:

Israels wirtschaftliche und militärisch Stärke erlaubt es uns, uns selbst zu schützen, aber es erlaubt uns auch etwas anderes: nach Frieden zu streben…

Weiter:

Sie können uns auffordern gemäß den Werten in der UNO-Charta zu leben, aber Sie können uns nicht auffordern für sie zu sterben.

Und schließlich:

Der Staat Israel ist das einzige Land der Welt, das auf einem Buch gründet. Dem Buch der Bücher. Dem Tanach.

Dieses Buch und die Prinzipien der liberalen Demokratie fordern uns auf unsere Hand in Frieden auszustrecken. Unsere Geschichte verlangt von uns klare Augen und sehr vorsichtig zu sein.

Alles in allem war es eine wunderbare Geschichte, die, wäre sie sorgfältiger formuliert worden, hätte alle Israelis hinter unserem geschäftsführenden Premierminister stehen lassen können.

 

(Quelle Beitragsbild oben: Screenshot aus Video oben)

1 Trackback or Pingback

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert