Hamas: Herkunft, Wesen und Ziele

Obwohl die meisten im Westen die Hamas, die am 7. Oktober 2023 rund 1.400 Israelis brutal massakrierte, als alles Mögliche von einer Terrororganisation bis zu einer nationalistischen Organisation betrachten, sieht die Gruppe selbst sich vor allem als religiöse – nämlich islamische – Bewegung, die sich der Durchsetzung des muslimischen Rechts (der Scharia) widmet, einschließlich über den Jihad.

„Hamas“  ist Arabisch für „Eifer“ und ein arabisches Akronym  für „harakat al-muqawamah al-islamiyyeh“ (die Islamische Widerstandsbewegung). Die Gruppe ist hauptsächlich im Gazastreifen konzentriert.

1987 hauptsächlich von Scheik Ahmed Yassin als offizieller Ableger der Muslimbruderschaft geschaffen, hat die Hamas das erklärte Ziel den gesamten Staat Israel durch einen muslimischen Staat zu ersetzen, der von der Scharia beherrscht wird. Jihad und islamistische Indoktrination sind ihre zwei prinzipiellen Mittel diesen neuen Staat einzuführen.

Auch wenn die offizielle Zahl ihrer Mitglieder um die 20.000 liegt, nahmen mehr als 200.000 Palästinenser – 5,26 Prozent der damaligen Bevölkerung der Palästinensergebiete – 2004 am Beerdigungsumzug für Scheik Yassin teil, was nahelegt, dass ihre lokalen Sympathisanten das Zehnfache ihrer offiziellen Zahl beträgt.

Neben ihren unmittelbaren Zielen verdeutlicht auch die Gründungscharta der Hamas die Hingabe der Organisation an islamische Prinzipien allgemein. Die Parole – „Allah ist ihr Ziele [theokratische Herrschaft], der Prophet ihr Vorbild [Beispiel Mohammed], der Koran ihre Verfassung [Scharia], Jihad ihre Weg [Terrorismus] und der Tod [Selbstmord-Bombenanschläge] im Namen Allahs ist die erhabenste Überzeugung“ – beweist voll und ganz ihre islamische, im Gegensatz zu territorialer oder nationalistischer Motivation.

Auch wenn die meisten Hamas-Mitglieder palästinensisch-sunnitische Araber sind, heißt die Charta „alle Muslime willkommen, die ihren Glauben und ihr Denken teilen und glauben, sich selbst ihrer Vorgehensweise verpflichten, ihre Geheimnisse bewahren und danach streben, sich ihren Reihen anzuschließen um ihre Pflicht zu erfüllen“.

Die Hamas-Charta spiegelt die Meinung frommer Muslime zum Land Palästina wider, das als Ganzes als „Waqf-Land“ betrachtet wird, das dem Islam gehörte, „seit es vom Gefährten des Propheten [Kalif Omar, ca. 640] erobert wurde“. Im Einklang mit islamischem Gesetz betonen fromme Muslime, dass das gesamte Land Palästina vom Recht her dem Islam gehört und daher vom Islam zurückerobert werden muss, nicht notwendigerweise von Palästinensern, sondern von Muslimen. Die Hamas definiert Nationalismus klar „als integralen Bestandteil des religiösen Glaubens“, womit sie die Vorstellung von „Nationalismus“ verallgemeinert, dass die gesamte muslimische Umma eingeschlossen ist, ungeachtet der tatsächlichen Nationalität. Und wie die globalen Jihadisten haben die Kleriker der Hamas öffentlich ihre Unterstützung für die Wiederherstellung des Kalifats zum Ausdruck gebracht.

Aufgrund all des Angeführten überrascht es nicht, dass die Hamas Äußerungen wie die Folgende (aus Artikel 7 ihrer Charta) aufnimmt:

Der Tag des Gerichts wird nicht kommen, bis die Muslime die Juden bekämpfen (die Juden töten), wenn sich die Juden  hinter Steinen und Bäumen verstecken. Die Steine und Bäume werden sagten: O Muslime, O Abdalla, da ist ein Jude hinter mir, kommt und tötet ihn. Nur der Gharkad-Baum (offensichtlich eine bestimmte Art Baum) würde das nicht tun, daer einer der Bäume der Juden ist. [Wiedergegeben von al-Bukhari und Moslem]

Um das unmittelbare Ziel eines islamisch-palästinensischen Staates zu erreichen, hat die Hamas unerschütterlich die Oslo-Vereinbarungen, die Konferenz von Annapolis und weitere diplomatische Bemühungen verurteilt, um einen dauerhaften Frieden in der Region zu durchzusetzen, ihr Verweise auf „Initiativen, die sogenannten friedlichen Lösungen und die internationalen Konferenzen … die alle dem Überzeugungen der Islamischen Widerstandsbewegung widersprechen“.

„Der sogenannte Friedensprozess ist sinnlos“, erklärte Hamas-Führer Khaled Meschaal 2015. „Es gibt keinen Frieden. Nur den Weg des Jihad, des Opfers und des Blutes.“

Wenn sie sich aber an westliches Publikum wenden, haben die Hamas-Führer (wie Ismail Haniyeh und Khaled Meschaal) erklärt, sie seien bereit Israel innerhalb der Grenzen von vor 1967 anzuerkennen, obwohl die Organisation weiter regelmäßig ihre totale Ablehnung der Existenz Israels betont. Solche Doppelzüngigkeit ist eine übliche Taktik, die ihre Wurzeln in der islamischen Doktrin der Täuschung hat, die als Taqiyya bekannt ist und die die verschiedenen PA-Gruppen selbst gegeneinander einsetzen.

Wie im Fall der Mutterorganisation, der ägyptischen Muslimbruderschaft, hat die Hamas die Unterstützung des palästinensischen Volks gewonnen, indem sie soziale und Wohltätigkeitsdienste anbietet und sich als Israels unerbittlicher Feind sowie als Gegner der korrupteren, verweichlichten Fatah präsentiert.

Die Hamas islamisiert die palästinensische Gesellschaft auch ständig über Indoktrination und Propaganda. Diese Methode ist ein fundamentaler Teil der Charta der Organisation: „Wir müssen in den Gemütern der Generationen der Muslime einprägen, dass das Palästinenserproblem ein religiöses ist“, eine „islamische Bildung auf Grundlager der Anwendung der religiösen Grundsätze [Scharia]“. Die Hamas hat extrem viel unternommen, um junge Palästinenser mit ihren Überzeugungen zu indoktrinieren, darunter den Einsatz der „jihadistischen“ Mickimaus- und Bugs Bunny-Doppelgängern in ihren Fernsehprogrammen.

Zu den Hauptfinanzquellen der Hamas gehört traditionell der Iran, der laut US-Außenministerium etwa $100 Millionen pro Jahr zur Unterstützung von Palästinensergruppen ausgibt, darunter die Hamas, private Wohltätigkeitsgruppen, einschließlich der in der Westbank agierenden (deren berüchtigtste die nicht mehr bestehende Holy Land Foundation ist, die der Hamas $12 Millionen weiterleitete) und individuelle Spender aus den Golfstaaten.

Es wird angenommen, dass der militärische Zweig der Hamas, die Issedin al-Qassam-Brigaden, von 1993 bis 2009 bei mehr als 350 Terroranschlägen, viele davon Selbstmord-Bombenanschläge, mehr als 500 Menschen getötet hat. Seitdem haben die Brigaden der Hamas weiter Raketen auf Orte in Südisrael geschossen.

Der bei weitem erfolgreichste Jihad fand letzten am 7. Oktober 2023 statt, als die Hamas-Jihadisten 1.400 Israelis abschlachteten.

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