Die nicht erzählte Geschichte Israels nach dem 7. Oktober

Die Geschichte dessen, was am 7. Oktober geschah, hat sich in den internationalen Medien zu einer Montage aus Bomben und Trümmern entwickelt. Und während Israels Feldzug gegen die Hamas-Täter der horrenden Massaker, Vergewaltigungen und Verschleppungen in wichtiger Teil der Geschichte ist, ist er doch nicht der Einzige.

Von den Männern, die sich in den Stunden nach dem Beginn des Angriffs ihre Waffen griffen und nach Süden fuhren, bis zu den Lagern, die schnell aufgebaut wurden, um den hunderttausenden Israelis Lebensmittel und Kleidung zur Verfügung zu stellen, die gezwungen waren nach den Angriffen aus dem Gazastreifen ihre Heime in Israel zu verlassen, wird die wahre Geschichte dadurch definiert, dass das Land nicht nur zusammenkommt um zu kämpfen, sondern auch um sich gegenseitig zu unterstützen.

In den Monaten nach dem Angriff schätzte eine Studie, dass die Mehrheit der israelischen Juden überall auf die eine oder andere Form ehrenamtlich tätig wurde, vom Backen von Keksen für Soldaten bis zu Wachdienst an potenziellen Terrorzielen. Weil hunderttausende Soldaten mobilisiert wurden, und hunderttausende Menschen irgendwo festsaßen, wurden selbst die gewöhnlichsten Dinge zu Problemen.

Zum Beispiel Wäsche waschen.

Ein chassidischer Rabbiner lud Waschmaschinen und Wäschetrockner auf Laster und fuhr damit zu einer Armeebasis. Wäsche von obdachlos gewordenen Familien wurde über Gruppen in sozialen Medien organisiert, mit Botschaften wie: „Es gibt mindestens 2.000 Leute aus Sderot, die Hilfe mit ihrer Wäsche benötigen. Wenn du mit ein oder zwei Wäscheladungen helfen kannst, melde dich bitte.“

Religiöse wie säkulare Gruppen sammelten massiv Lager gefüllt mit Kleidung und Vorräten für Heimatlose. Restaurants haben Mahlzeiten bereitgestellt und Freiwillige haben mobile Küchen auf Parkplätzen aufgestellt. Und zehntausende Freiwillige kochen im eigenen Zuhause.

Hochzeiten und Bar Mitzwas für Flüchtlingsfamilien haben stattgefunden, die von den Gemeinden begrüßt wurden. Teenager haben sich zum Babysitten bei Militärfamilien gemeldet und um Haushaltsarbeiten zu erledigen.

Auf Bauernhöfen, auch denen in den Gemeinden, die von den islamischen Terrorinvasoren angegriffen wurden, kamen Zehntausende um zu helfen. In einem Kibbuz war eine „zusammengewürfelte Mannschaft von einem Dutzend Leuten von Hausfrauen über Ingenieure bis zu Börsenmaklern“ zu finden, die „etwa 600 Milchkühe versorgten“.

Polly Levine, die Tochter der langjährigen Unterstützerin des David Horowitz Freedeom Center Tammy Steinsapir, schrieb vor kurzem über ihre Erfahrungen mit allem, von der Zubereitung von Essenskartons bis zum Pflanzen von Broccoli. „Ich war überrascht hunderte freiwillige Helfer aus aller Welt zu sehen: Australien, Großbritannien, Südafrika, Frankreich, Mexiko und darüber hinaus“, schrieb sie.

Auch zu grausigerer Arbeit kamen in den Tagen nach den Angriffen freiwillige Helfer, um Gräber auszuheben, damit die mehr als 1.200 Toten beerdigt werden konnten. „Google Dokumente wurden an WhatsApp-Community-Gruppen verschickt und es war nicht ungewöhnlich, dass sich um 2 Uhr morgens leere Plätze innerhalb von Minuten in einem regelrechten Rennen dafür füllten, die Toten ehrenvoll zu beerdigen.“

„Gestern hatten wir 50 Leute“, sagte ein Polizist. „Jetzt ist die Einladung an Freiwillige viral gegangen und wir haben die Sorge, dass 5.000 auftauchen.“

Und es gibt die bewaffneten Freiwilligen, die ihr Leben riskieren.

Nach den Angriffen baten Krankenhäuser alle, die einen Waffenschein haben, sich als ehrenamtliche Wachen zu melden. Andere Freiwilligen-Wachen sammelten sich, um Kindergärten in Jerusalem zu schützen, nachdem die Soldaten, die das normalerweise tun, zum Krieg einberufen wurden. Normale Kindergärten benötigen keine Soldaten oder Wachen, aber islamische Terroristen haben wiederholt Kinder ins Visier genommen. Bei einem berüchtigten Vorfall 2011 schoss die Hamas sogar mit einer Panzerabwehrrakete auf einen Schulbus. Zum Glück traf diese erst, nachdem die meisten Kinder ausgestiegen waren und bei dem Terroranschlag wurde nur ein Jugendlicher verletzt.

Nach den Angriffen wurden 600 zivile Sicherheitstrupps gegründet und mit tausenden Gewehren bewaffnet. Diese Trupps helfen, in Gemeinden zu patrouillieren und sie zu sichern, die wahrscheinliche Ziele von Terroristen sind. Freiwilligen-Kräfte hatten bei der Bekämpfung der Hamas-Invasion damals eine entscheidende Rolle gespielt, als das israelische Militär überrascht wurde und zahlenmäßig den angreifenden Terroristen unterlegen war.

Freiwilligenarbeit ist nur die äußere Erscheinungsform eines Landes im Krieg. An einem Sabbat-Tisch hörte ich die Geschichte einer Frau, die ruhig erklärte: „Mein Mann ist in der Armee, mein Vater ist in der Armee und mein Sohn ist in der Armee.“ Nach den Angriffen vom 7. Oktober übertraf bei einigen Reserveeinheiten die Personal-Melderate die 100%, da kamen viele, die noch nicht einmal einberufen waren. Ein virales Video zeigt einen 73-jährigen „Soldaten“, der seine 101 Jahre alte Mutter besucht und dann im Regen Wache hält.

Und diese Solidarität ist wirklich die nicht erzählte Geschichte dessen, was nach dem 7. Oktober passierte.

Schalten Sie CNN ein und Sie werden dieselbe Montage an weinenden alten Frauen in Hijabs und zerstörten Gebäuden sehen, die als ständige Bilder in der Region gelaufen sind, seit es Kabelnachrichten gibt, aber in Israel ist die Story nicht nur der Krieg, sondern auch der Frieden. Vor dem 7. Oktober hatte sich Israel entlang politischer und religiöser Linien selbst zerrissen. Die zugrundeliegenden Spannungen sind nicht weg und jedes Geiselangebot der Hamas zielt darauf ab mit genau diesen Spaltungen zu spielen.

Aber Israel ist auch in einem bemerkenswerten Ausmaß zusammengekommen. Das ist keine Geschichte, die die Medien interessiert, aber sie sollte uns interessieren, weil unser Hoffnung für die Zukunft liegt auch in der Solidarität. In den Jahren seit dem 9/11, dem 7/7 oder den anderen zahllosen islamischen Terrorgräueln, die ein Wachrütteln hätten auslösen sollen, haben wir nur allzu sehr lernen müssen, dass überlegene Waffen nicht ausreichen, um einen Krieg zu gewinnen.

Kriege werden nicht nur mit Feuerkraft gewonnen oder verloren, sondern mit dem Geist des Volks. Die Essenskörbe, Kleidungslager, Freiwilligen-Wachen, Köche und selbst Totengräber repräsentieren etwas, das genauso wichtig und vielleicht sogar wichtiger ist, als eine militärische Streitkraft: ein nationaler Geist.

„Ich sehe Mütter von Frontsoldaten als Freiwillige in Supermärkten. Ich sehe Rabbiner, die ihre Gemeinden verlassen, 48 Stunden durch zahlreiche Länder reisen, um nach Hause zu kommen und für ihre Land zu kämpfen.“ Eine Email, die nach dem 7. Oktober kursierte, lautete: „Ich sehe Polizisten, die Babys mit der Flasche füttern, die keine Eltern mehr haben. Ich sehe Teenager-Mädchen mit Flaggen, die um halb drei morgens für Soldaten tanzen, die aus den Kämpfen zurückkamen und schlicht ihren Augen nicht trauten.“

Der Krieg gegen den islamischen Terrorismus ist nicht nur ein physischer Krieg, sondern auch ein geistiger. Ein Krieg, der mit Waffen, aber ohne Überzeugung geführt wird, mit Drohnen, aber ohne nationale Wiederbelebung, ist gescheitert und wird weiter scheitern. Islamische Terroristen greifen nicht nur unsere Körper an, sie versuchen unseren Geist zu zerstören. Sie spalten uns, um uns zu erobern, sie terrorisieren uns und spielen dann das Opfer und sie unternehmen alles uns von der Sinnlosigkeit und Verkehrtheit unserer Sache zu überzeugen, damit sie uns besiegen können.

Israel ist lange schon der Kanarienvogel im Kohlebergwerk des islamischen Terrorismus gewesen. Es hat uns gezeigt, wie man Terrorismus physisch bekämpft. Vielleicht wird es uns jetzt zeigen, wie unsere Nationen gegenüber dem Krieg aufwecken können.

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