„Der Islam wird die Gesellschaft aufsprengen“

Zum Beitragsbild oben: Symbolbild (c) David Berger

Der 7. Oktober und der Islam in Deutschland. Ein Gastbeitrag von Hartmut Danneck, Oberstudienrat a. D.

Eine Nagelprobe für die Stellung des Islams in Deutschland und Europa war der 7. Oktober 2023, der Terrorangriff der Hamas auf Israel, bei dem 1139 Menschen, meist Zivilisten, auch Kinder und Babys oft bestialisch ermordet, 5400 verletzt, Frauen vergewaltigt und 240 Menschen entführt wurden. Webcams der Täter zeigten, wie sie fanatisiert ihr blutiges Werk verrichteten und begeisterte Botschaften absetzten („Mutter, Mutter, ich habe schon zehn Juden getötet!“). Es war der schlimmste Massenmord an Juden seit dem Holocaust.

Judenfeindschaft und Kampfansage an den Westen

Diese barbarischen Taten sind nun keineswegs nur als Teil des Territorialkonflikts des Nahen Ostens zu sehen. Es zeigt sich in ihnen eine Judenfeindschaft, wie sie für den Islam seit Mohammed konstitutiv ist. Die bis heute gültige Hamas-Charta transportiert diesen religiösen Hass auf Juden ganz offen und zitiert das Mohammed zugeschriebene Wort, die Stunde (der Auferstehung) werde nicht kommen, „bis die Muslime gegen die Juden kämpfen. Die Muslime werden sie töten, bis sich der Jude hinter Stein und Baum verbirgt, und Stein und Baum dann sagen: ‚Muslim, oh Diener Gottes! Da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn’“. Es geht hier nicht um Israel, es geht um die Juden, und das weltweit. Es ist laut dem Politologen Matthias Küntzel der Aufruf zu einer „eschatologischen Endlösung“.

Doch die Hamas sieht sich keineswegs nur im Kampf gegen die Juden. Sie definiert sich als Teil der auch in Westeuropa agierenden Muslimbruderschaft. Der Machtanspruch der Muslimbruderschaft wird gegenüber allen nichtislamischen Staaten erhoben. Ihr Gründer al-Banna befand: „Der Westen ist tyrannisch und ungerecht, frech, fehlgeleitet und stolpert blind herum. Was er braucht ist eine starke Macht aus dem Orient, die ihn dazu bringt, sich anzustrengen unter dem Schatten von Allahs Fahnen, unter der Standarte des Korans und gesichert durch die starken Soldaten des unnachgiebigen Glaubens. Dann wird die Welt in  der Ruhe des Islams leben und auf den Lippen aller Menschen wird das Bekenntnis sein: Gelobt sei Allah, der uns hierher führte. (Sure 7,43)“

Nach dem Zweiten Weltkrieg publizierte al-Banna eine Lobrede auf Mohammed Amin al-Husseini, den Großmufti von Jerusalem, der mit Hitler kooperiert hatte:  „O Amin! Was bist Du doch für ein großer, unbeugsamer, großartiger Mann! Hitlers und Mussolinis Niederlage hat Dich nicht geschreckt. Was für ein Held, … der mit der Hilfe Hitlers und Deutschlands ein Empire herausforderte und gegen den Zionismus kämpfte. Deutschland und Hitler sind nicht mehr, aber Amin al-Husseini wird den Kampf fortsetzen.“ Diesen Kampf führen Islamisten bis heute.

Reaktionen aus dem muslimischen Milieu

Wie verhielten sich nun Muslime und Islamverbände gegenüber dem Terrorangriff der Hamas?

Erste Reaktion aus der muslimischen Bevölkerung in Deutschland waren bezeichnend. In Berlin feierten Muslime den siegreichen Angriff auf den Judenstaat und verteilten süße Backwaren. Doch das war kein Einzelfall. Burak Yilmaz, Autor und Pädagoge, beklagte, dass sich z. B. auch in seiner Stadt Duisburg viele muslimische Jugendliche mit dem Terror der Hamas solidarisierten. Der Antisemitismus beginne schon „im Kinderzimmer“.

Entsprechend ging eine Welle des muslimischen Antisemitismus übers Land. Wütende Demos stellten die Hamas und die Palästinenser als die Opfer dar. Als Israel seine Verteidigungsaktion begann, eskalierten diese Anfeindungen. Der jüdische Student Lahav Shapira wurde in Berlin von einem arabisch-muslimischen Kommilitonen zusammengeschlagen und schwer verletzt, die Uni reagierte kaum. Haarsträubend: Der Täter studiert Geschichte und Philosophie auf Lehramt und dürfte in Berlin bald im Klassenzimmer stehen.

Auch in anderen europäischen Ländern nahmen die antisemitischen Übergriffe arabisch-muslimischer Täter sprunghaft zu. Karl Lagerfelds Wort von 2017 bestätigte sich endgültig: „Man kann nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde holen.“

Es blieb jedoch nicht bei Ausschreitungen. In Essen mobilisierten Muslime eine Großdemonstration, bei der Männer und Frauen streng schariakonform in getrennten Marschblöcken auftraten und unter den Augen der Polizei die Errichtung des Kalifats in Deutschland forderten, ein offener Angriff auf die Ordnung des Grundgesetzes und eine Machtdemonstration neuer Qualität.

Nach Jahren der Masseneinwanderung und der Laissez-Faire-Politik Merkels und der Ampel ist das muslimische Potential gewachsen und fordert den Staat immer dreister heraus. Das zeigt, dass die Einwanderungs- und Islampolitik der Etablierten vollkommen gescheitert ist, während die Verantwortlichen weiter krampfhaft den Schein eines partnerschaftlichen Dialogs mit den Islamverbänden aufrechterhalten, zur Täuschung des Wahlvolks.

Die Islamverbände – Schweigen, Relativierung, Ablenkung

Die Islamverbände schwiegen zunächst bezeichnenderweise. Özdemir platzte der Kragen, teils wegen seiner offenen Rechnungen mit der AKP, teils weil er taktisch klug genug ist, Unbill für die grüne Einwanderungspolitik der offenen Grenzen und Gefahr in den kommenden Wahlen für die grüne Partei zu wittern. Die Innenbehörden mussten dann wenigstens auf der symbolpolitischen Ebene reagieren, wollte man das täuschende Bild des Islams als einer friedlichen Religion nicht gefährden. Doch die Verbände ließen auf sich warten. Das Warten darauf wurde so quälend, dass das Innenministerium von NRW an die Verbände herantrat und geradezu um eine Stellungnahme bettelte. Bei DITIB und den anderen wurde das ungnädig aufgenommen, man lasse sich nicht vorladen.

Doch machte man schließlich den deutschen „Dialogpartnern“ die Freude und unterschrieb ein Papier, das allerdings wachsweich, unbestimmt und ablenkend daherkam. Begriffe wie Terror vermied man, sprach von Frieden auf allen Seiten und versuchte so eine Art Äquidistanz zu Hamas und Israel herzustellen. Die deutsche Seite publizierte dennoch erleichtert die Erklärung, auf den Seiten der meisten Verbände kam sie jedoch nicht vor. Bis heute gibt es z. B. auf den Seiten der Milli Görus (IGMG) kein Wort zu dem Massenmord vom 7. und 8. Oktober.

Dies ist kein Wunder, denn Erdogan, Herr der türkischen Religionsbehörde Dianet, an der wiederum die DITIB und indirekt auch die IGMG hängen, schlug westlichen „Partnern“ mit seiner Aussage ins Gesicht, dass die Hamas eine  „Befreiungsbewegung“ sei. Der Dianet-Chef flankierte dies mit der denkwürdigen Aussage, Israel sei schon immer der „rostige Dolch im Körper der islamischen Geographie“ gewesen. Beide Provokationen kamen in den deutschen Medien kaum vor, man nahm sie weitgehend peinlich berührt aber kommentarlos  hin.

Damit bestätigten die Verbände, was der Kurdenvertreter Ali Ertan Toprak seit Jahren feststellt: Die aus der Türkei gesteuerten Verbände stellen eine große Gefahr dar, für unser Land und auch für die Juden in Deutschland. Toprak erklärte 2021: „`Eroberung heißt Mekka, Eroberung heißt Sultan Saladin, heißt, in Jerusalem wieder die Fahne des Islam wehen zu lassen!` Diesen Satz hat … Erdogan … vor einer Million Menschen ausgesprochen. Seit Jahren zelebriert Erdogan, international unbehelligt, offenen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit. … In NRW ist beim staatlichen Islamunterricht nicht nur Ditib, sondern auch Islamrat = Milli Görüs dabei. Das darf nicht untergehen! Und wie ist das mit Aussagen der deutschen Politik, wie `Null Toleranz gegen Antisemitismus!` zu vereinbaren?“ Auch eine Studie der österreichischen „Dokumentationsstelle politischer Islam“ bescheinigte im Oktober 2023 der IGMG nach einer gewissen Mäßigung um 2010 eine Wiederkehr antisemitischer, antiwestlicher und verfassungsfeindlicher Tendenzen in ihrer Führung.

Doch das deutsche Establishment, egal ob Ampel oder Union, schweigt und setzt sein peinliches Umwerben der Islamverbände fort. Im  „Kampf gegen rechts“, mit dem die rotgrünen Kräfte vom Scheitern der Ampel-Politik ablenken wollen, verschmäht man im Januar/Februar 2024 mancherorts selbst nicht die reaktionäre und antisemitisch inspirierte DITIB als Bundesgenossen.

Politisch nicht genehme Islamkritik

Auch anderswo zeigt sich in der Islampolitik die peinliche Mischung aus Ignoranz, Beschönigung, Förderung, Appeasement und Ausgrenzung von islamkritischen Stimmen.

So sind in den letzten Jahren alle unabhängigen Islamexperten wie Abdel-Samad aus der Islamkonferenz ausgeschieden. Abdel-Samad sieht inzwischen die Konferenz als Instrument  reaktionärer Islamverbände aus dem Dunstkreis der Muslimbruderschaft und der türkischen Regierung. Er erklärte 2020: „Wahrscheinlich sind sie ganz froh, dass sie mich los sind. Sie hatten die kritischen Stimmen ja sowieso nur eingeladen zur Zierde, um der Öffentlichkeit vorzutäuschen, dass diese Konferenz von allen Stimmen getragen wird. Aber das ist eigentlich eine Mogelpackung.“

Der Islamaufklärer Constantin Schreiber, der die antiwestliche Ausrichtung vieler Moscheen aufdeckte („Inside Islam“), zog sich zurück, wohl auch wegen der fehlenden Unterstützung durch die etablierten politischen Kräfte. Der renommierte Althistoriker Egon Flaig, gerade auch wegen seiner Islamkritik ins Visier radikaler Kräfte an den Unis geraten, wurde im Juli 2023 an der Uni Erlangen vor einem Vortrag von mutlosen Uni-Verantwortlichen ausgeladen.

Als Susanne Schröter im April 2023 in Frankfurt eine Konferenz über Migrationsfragen organisiert hatte, wurde sie von der linken Empörungsszene mit Schmähungen und Unterstellungen der Islamophobie überzogen, konnte sich aber dank ihrer Festigkeit am Ende durchsetzen.

Ganz unspektakulär sickert aber der Ungeist der Unterwürfigkeit gegenüber dem Islam in den Alltag an den Universitäten ein. So etikettiert die Universitätsbibliothek Freiburg seit 2021 islamkritische Werke wie Jean Raspails „Heerlager der Heiligen“ mit dem Vermerk „Sekretiert. Benutzung nur im Sonderlesesaal“. Die „sekretierten“ Bücher sind im Buchhandel frei erhältlich und der Vermerk wird z.B. nicht angewandt auf die Schriften des zu Gewalt aufrufenden islamistischen Theoretikers Sayyid Qutb („Juden gebührt die schlimmste Art der Strafe“, „Allah hat (dafür) Hitler gebracht“ usw.)

Kein Wunder, dass in diesem Klima die Islamverbände immer ungenierter Religionspolitik machen. Beispiel ist der Fall des Islamwissenschaftlers Ourghi in Freiburg, dem die Verbände 2021 wegen Abweichungen von ihrem Kurs die Erlaubnis zur Ausbildung von Religionslehrern entzogen.

„Dialog“ mit dem Islam: Appeasement und Selbstaufgabe

Derweil läuft das beflissene Entgegenkommen gegenüber dem Islam in der „Dialogszene“ staatlicher und kirchlicher Institutionen weiter. Immer noch versucht man dort, mit einem virtuellen „liberalen“  Islam, den es im Wesentlichen nur in den Köpfen westlicher Dialogpartner gibt, Gemeinsamkeiten herauszustellen.

Beklemmendes Beispiel hierfür war das Gespräch zwischen dem Theologen Professor Karl-Josef Kuschel und dem Islamwissenschaftler Ahmad Karimi in München bei der Katholischen Akademie Bayern im Herbst 2022, in dem Kuschel dem geschickt agierenden Islamvertreter ein ums andere Mal nach dem Munde redete, ein erschütterndes Zeichen für die Selbstaufgabe westlicher Theologie und westlichen Denkens überhaupt.

Karimi präsentierte ungeniert faustdicke Unwahrheiten: Der Legalismus im Koran sei angeblich marginal und der Islam sei die Brücke zwischen Judentum und Christentum usw. Kuschel stimmte stets beflissen zu und verstieg sich gar zu der Äußerung, der Islam sei der Rückruf zur Quelle, zu Abraham. Das sei ein „genialer Gedanke“; ihm entschlüpfte zuerst das Wort „Schachzug“, das er dann erschrocken wieder zurücknahm. Kein Wort zu Allah als Richter und Bestrafer, zur Umdeutung Jesu, zur Willensfreiheit, zu Mohammed als Kriegsherr und Terrorist, zum Zusammenhang zwischen Islam und Gewalt, zum Frauenbild („schlagt sie“ usw.), zum Dhimmistatus, zum Eheverbot für Musliminnen. Und am Ende, ohne das ging es auch hier nicht, die gemeinsame Kritik an „Populisten“ und Islamkritikern.

Sansals Warnung

Der algerische Autor Boualem Sansal prophezeite 2016:

„Die Rückkehr des Religiösen, vor allem bei den jungen Leuten, kontaminiert die ganze Gesellschaft – und das wird bald auch in Deutschland zu spüren sein. Der Islam ist nicht nur eine Gefahr, sondern eine enorme Gefahr. Er wird unsere Gesellschaft aufsprengen. … Die Islamisten kämpfen sehr mutig für das, woran sie glauben.“

Den europäischen Führern dagegen fehle Klarsicht, Motivation und Mut. Deutschland sei am meisten bedroht, wegen des wachsenden Einflusses Erdogans und wegen der extremen Toleranz, mit der man selbst Islamisten Unterschlupf als angebliche Flüchtlinge gewähre.

In den seither vergangenen Jahren haben sich Sansals bittere Aussagen Stück für Stück bewahrheitet. Heute stellt sich dringender denn je die Frage, ob die Deutschen den politisch-medialen Eliten weiterhin dabei zuschauen, wie  sie dem Islam immer mehr Raum geben oder ob  die Entschlossenheit wächst, politisch gegenzusteuern.

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Hartmut Danneck, geboren 1952, Studium der Germanistik und Geschichte, Oberstudienrat a. D., schrieb einen Beitrag zum Thema Widerstand 1933-1945 (1990), ein Theaterstück über den Hitler-Attentäter Georg Elser (2003), eine Satire über die Einwanderungspolitik nach 2015 (2023) und geschichtliche Jugendbücher (2020, 2022, 2023).

Hier eine Auswahl der Buchveröffentlichungen bei e-publi.

 

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