Die israelische Armee sagt: Israel wird Iran „zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl“ angreifen

  • von Roland M. Horn

 zum Beitragsbild oben: Daniel Hagari 2023. (IDF Spokesperson Unit)

“Es ist unmöglich, auf einen solchen Angriff nicht zu reagieren”

(IDF-Sprecher Konteradmiral Daniel Hagari zum Drohnenangriff des Iran auf Israel in der Nacht auf den 14. April 2024)

Auf der Basis eines Artikels von Israel Hayon schreibt die Israel heute-Redaktion am 17. April 2024, dass Israel auf den iranischen Luftangriff in der oben genannten Nacht, bei dem offenbar ein 10-jähriges Bedunienmädchen durch einen iranische Rakete schwer verletzt wurde, “zu einer Zeit und an einem Ort unserer Wahl” reagieren werden”, wie Hagari am Tag der Meldung erklärte.

Tags zuvor wurde im Internationalen Kongresszentrum in Ashkelon die Tomorrow’s Conference von Israel Hayom eröffnet. Hagari war zu diesem Treffen als Gast eingeladen und wurde über eine mögliche Reaktion auf den Angriff des Iran, die regionale Anti-Tehrean-Kolitions sowie einen Rahmen für ein Abkommen zur Freilassung der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und die Situation an der israelischen Heimatfront befragt. Hagari antwortete mit den Worten:

“Am Samstag hat der Iran den Staat Israel mit 350 Raketen angegriffen. Dieser Angriff wurde zurückgeschlagen. Der Iran ist mit seinem Angriff gescheitert. Er wurde abgewehrt dank der Fähigkeiten, die der Staat Israel über Jahre in seiner Verteidigungsindustrie aufgebaut hat. Er wurde abgewehrt dank einer historischen Luftverteidigungsschlacht, über die man in der ganzen Welt nachdenken wird. Eine Abwehrschlacht, in der Piloten der israelischen Luftwaffe Schwärme von Flugzeugen abgeschossen haben”,

um hinzuzufügen:

“Darüber hinaus ist etwas Großartiges geschehen: Eine regionale Koalition unter Führung der USA, Großbritanniens und Frankreichs hat perfekt zusammengearbeitet – in der Luft, zu Lande und zu Wasser – und gemeinsam 99 Prozent der Bedrohung abgefangen, bevor sie in den israelischen Luftraum eindringen konnte.”

Weiter sagte er:

“Am Ende trafen vier ballistische Raketen den Luftwaffenstützpunkt Nevatim, ohne Schaden anzurichten. Dank unseres operativen Erfolgs am Samstag haben wir nun viele Möglichkeiten, wie und wann wir handeln können. Wir werden richtig und rechtzeitig handeln, und jede Diskussion darüber ist unnötig.”

Dann folgten jene Worte, die auf eine baldige Reaktion schließen lassen:

Es ist unmöglich, auf einen solchen Angriff nicht zu reagieren. Wir werden zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl handeln, und jede Diskussion darüber ist unnötig. Wir sind jetzt in höchster Alarmbereitschaft – die Piloten verteidigen den Luftraum, wir haben Kampfflugzeuge an den Grenzen. Erst vor wenigen Minuten gab es an der Nordgrenze einen Zwischenfall mit unbemannten Flugzeugen.

Weiter sagte der Konteradmiral:

“In den letzten sechs Monaten haben wir daran gearbeitet, die Bürger des Staates Israel zu schützen. Am 7. Oktober haben wir versagt – seither hat sich die Lage deutlich verbessert. In den letzten Tagen hat es aufgrund der Ereignisse mit dem Iran eine Entwicklung gegeben, die auch strategische Chancen mit sich bringt.”

Hagari erklärte weiter:

“Es hat sich eine Koalition gebildet, die gesagt hat: Wir lassen das nicht mehr zu. Das ist eine große Chance, die wir nutzen müssen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in Gaza Krieg führen, dass wir in Gaza Gefangene haben, und wir dürfen unsere Aufmerksamkeit nicht davon ablenken”.

Die Lage an der Heimatfront

Hagari erinnerte an die Notlage der israelischen Bürger, die aufgrund des Konflikts sei einem halben Jahr aus ihrem Häusern evakuiert sind:

“Dies ist eine Gelegenheit, über die Heimatfront und ihre Bewohner zu sprechen, insbesondere über diejenigen, die ihre Häuser verlassen haben und sich in Schwierigkeiten befinden, die niemand verstehen kann und für die wir als Gesellschaft sensibel sein müssen.”

Weiter sagte der Konteradmiral:

In der Armee müssen wir handeln und alles tun, damit sie nach Hause zurückkehren können, aber nur, wenn keine Bedrohung mehr besteht. Alle israelischen Bürger haben Schwierigkeiten und wir müssen sensibel sein und uns mit den Gemeinden abstimmen.”

Entschlossen sagte Hagari:

“Wir werden alles tun, um die Situation zu erleichtern. Wir sind uns der Schwierigkeiten bewusst. Unsere Aufgabe ist es, die Situation für die Öffentlichkeit zu entspannen, aber die Sicherheit der Bewohner des Staates steht an erster Stelle. Die Bevölkerung hat bisher vorbildlich und verantwortungsvoll gehandelt. Wir müssen alles tun, damit 1,9 Millionen Menschen in ihre Schulen und Häuser zurückkehren können.”

Der IDF-Sprecher betonte, dass die Befreiung der Geiseln das Wichtigste ist:

“Ich möchte über die Geiseln sprechen, denn das ist das Wichtigste. Ich glaube nicht, dass [der Hamas-Chef in Gaza]  Yahya Sinwar kein Abkommen will – er will es zu seinen Bedingungen. So war es auch im Fall von Gilad Shalit, dem Panzersoldaten der israelischen Armee, der fünf Jahre lang im Gazastreifen gefangen gehalten wurde, bevor er 2011 im Austausch für die Freilassung von 1.027 palästinensischen Terroristen freigelassen wurde,”

und schwor, dass Israel die Hamas-Führung durch gezielte Tötungen kopflos machen würde,um zu bekräftigen:

“Wir befinden uns im Krieg mit der Hamas, und auf militärischer Ebene haben wir 19 von 24 ihrer Bataillone besiegt, aber sie ist eine Terrororganisation, und wir müssen sicherstellen, dass wir ihre Anführer eliminieren – das wird Zeit brauchen, aber wir werden sie alle erreichen.”

Über Sinwar, der Hagari zufolge untergetaucht ist, sagte der Admiral:

“Vielleicht hat er erwartet, dass der iranische Krieg am Samstag zu seinen Gunsten ausgehen würde. Wir müssen sehen, dass unser regionales Gleichgewicht gestärkt wird – das wird die Hamas schwächen. Jede Maßnahme, die wir in Gaza ergreifen, sei es, Manöver durchzuführen oder Führer zu töten, muss die Rückkehr der Geiseln fördern.”

Hagari versicherte, dass die Untersuchung der schrecklichen Geschehnisse am 7.10.2024 bereits begonnen habe, um zu versprechen:

“Wir werden auf allen Ebenen Verantwortung übernehmen. Wir müssen uns das Vertrauen der Öffentlichkeit verdienen, und das Vertrauen der Öffentlichkeit kommt mit der Übernahme von Verantwortung.”

Schließlich sagte Hagari:

“Wir werden in der IDF alles tun, damit die Bürger des Staates Israel am Sederabend [am 22. April 2024, Anm. RMH] sicher zusammensitzen können. Wir befinden uns in einer komplexen Sicherheitsrealität; sollte es Änderungen geben, werden wir die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten.”

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