(zum Beitragsbild oben: By Khamenei.ir, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46833161)
Teheran erhöht den Druck auf den gesamten Nahen Osten – jedes Entgegenkommen gegenüber den USA soll als „feindlicher Akt“ gewertet werden
Während die USA über einen möglichen Militärschlag gegen Irans geheimes Atomwaffenprogramm nachdenken, warnt Teheran offen seine Nachbarstaaten. Wer auch nur den Luftraum für amerikanische Kampfflugzeuge öffne, werde als Feind betrachtet – und die Konsequenzen könnten brutal sein. Der Iran lässt dabei keinen Zweifel: Man bereite sich auf einen massiven regionalen Konflikt vor – und hat bereits seine Raketen in Stellung gebracht.
Ein hochrangiger iranischer Regierungsvertreter sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass derzeit keinerlei direkte Verhandlungen mit den USA stattfinden würden. Stattdessen wolle man nur auf „indirektem Weg“ kommunizieren – als Test, wie ernst es Washington mit einer politischen Lösung wirklich sei. Gleichzeitig forderte Teheran mehrere arabische Staaten auf, sich von einem möglichen US-Angriff vollständig zu distanzieren. Die Botschaft war deutlich: Wer hilft, wird selbst Ziel.
Iran droht sechs arabischen Staaten offen mit Repressalien
Konkret richtete sich die Drohung an Irak, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, die Türkei und Bahrain. Sollte eines dieser Länder dem US-Militär Zugang zum Luftraum oder Unterstützung für einen Angriff auf iranische Atomanlagen gewähren, werde dies als feindseliger Akt angesehen – mit, so der iranische Sprecher, „schwerwiegenden Konsequenzen für sie“.
Währenddessen sprach US-Präsident Donald Trump am Donnerstag an Bord der Air Force One gegenüber Journalisten von seinem Wunsch nach direkten Verhandlungen. Er glaube, so Trump, dass die iranische Führung mittlerweile „besorgt“ und „verwundbar“ sei. Doch trotz seiner wiederholten Angebote hatte das iranische Regime zuletzt einen entsprechenden Vorstoß Trumps per Brief an Revolutionsführer Ayatollah Ali Khamenei brüsk zurückgewiesen.
Trump warnt vor einem Angriff „wie noch nie gesehen“
Erst kürzlich hatte Trump gewarnt, dass dem Iran „schlimme Dinge“ drohten, sollte es keine Einigung im Atomstreit geben. In einer besonders deutlichen Drohung fügte er hinzu: „Wenn sie keinen Deal machen, wird es Bombardierungen geben – und zwar Bombardierungen, wie sie sie noch nie zuvor gesehen haben.“
Daraufhin konterte Teheran mit einer drastischen Botschaft. In einem auf X (ehemals Twitter) veröffentlichten Beitrag ließ die staatlich kontrollierte Tehran Times wissen, dass die iranischen Raketen „auf allen unterirdischen Stützpunkten startbereit auf den Abschussvorrichtungen montiert“ seien.
Khamenei droht den USA mit „starkem Schlag“
Auch Revolutionsführer Ayatollah Khamenei selbst äußerte sich deutlich. Falls die USA ihre Drohungen wahrmachten, werde Iran einen „starken Schlag“ versetzen. Die Warnungen an die Adresse Washingtons und seiner Partner in der Region häufen sich – ebenso wie die Anzeichen, dass Teheran tatsächlich bereit ist, eine militärische Eskalation in Kauf zu nehmen.
Hintergrund des Konflikts ist der immer aggressiver betriebene Ausbau des iranischen Atomprogramms, das nach westlichen Erkenntnissen nicht mehr der zivilen Nutzung, sondern dem Bau von Nuklearwaffen dient. Seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen von 2015 hat der Iran die Urananreicherung massiv ausgeweitet und internationale Kontrollen behindert.
Trump verfolgt eine harte Linie gegenüber Teheran und ist offenbar bereit, auch einen Militärschlag zu riskieren – sollte der Iran sich weiterhin einer diplomatischen Lösung verweigern.