- von Roland M. Horn
Diese der UFO-Szene ziemlich bekannten Persönlichkeiten schreiben am 03.072025 für die Seite The Hill, dass ein am 06.07.2025 erschienener Artikel im Wall Street Journal nahelegt, dass das Pentagon höchstpersönlich einen Großteil der Mythologie um UFOs – die Autoren stellen das Wort „Mythologie“ in Anführungszeichen – schüre. Die Reporter Joel Schectman und Aruna Viswanatha schrieben den o. g. Schreiben zufolge auch The Hill ein jahrzehntelang andauerndes schikanierendes Ritual durchführten, bei dem „Hunderte und Aberhunderte“ von Air-Force-Mitarbeitern davon überzeugt wurden, dass das Pentagon ein „geheimes Alien-Projekt“ verbarg.
U. a. sei in dem Wall-Street-Artikel behauptet worden, dass ein Colonel der Air Force in den 1980er Jahren in einer Bar in Nevada Spekulationen um UFOs schürte, um die Entwicklung des ersten Tarnkappenjägers zu decken und weiter dass es für einen prominenten Vorfall gäbe, an dem eine „irdische Erklärung“ gäbe, an dem UFOs und Atomwaffen beteiligt gewesen seien.
Mellon a. al. erklären, dass jeder dieser Punkte zwar Aufmerksamkeit verdiene, dass jedoch die Berichterstattung des Journals auch darauf untersucht werden müsse, was es ausließe.
MAGA-Skeptizismus
So suggerierten Schectman und, dass der MAGA-Skeptizismus – der Begriff bezieht sich auf eine kritische oder zweifelhafte Perspektive auf die Bewegung „Make America Great Again (Maga)“ und ihre damit verbundenen Richtlinien und Rhetorik – gegenüber dem „Deep State“ – republikanische Mitglieder des Kongresses dazu motiviere, die Beteiligung der Regierung an UFOs zu untersuchen, den 64-seitigen UAP Discosure Act von Chuck Schumer, Vorsitzender des Senats und dem Senator Mike Rounds jedoch nicht erwähnten. Darin wird behauptet, dass ein geheimes Regierungsprogramm „UFOs und biologische Beweise für nicht-menschliche Intelligenz“ geborgen habe.
Gegenüber NewsNation hätte Rounds bestätigt, dass er und Schumer das Gesetz in den kommenden Wochen erneut einbringen würden. Im Dezember 2023 hatte letzterer im Senat behauptet, das die Regierung eine große Menge an Informationen (wohl über UFOs) gesammelt, sich aber geweigert habe, diese mit dem Volk der USA und – wie es heißt – „laut mehreren glaubwürdigen Quellen“ auch mit dem Kongress, zu teilen.
Aufsehenerregende Kommentare weggelassen
Weiter hätten die Autoren aufsehenerregende Kommentare von Gesetzgebern und Beamten weggelassen , in denen Personen beschrieben würden, die behaupten, „aus erster Hand“ von nicht gemeldeten UFO-Bergungs- und Rückententwicklungsprogrammen zu wissen. Mellon et. al. meinen konkret Kommentare des US-Außenministers Marco Rubio, der Senatorin Kirsten Gillibrand sowie des ehemaligen Abgeordneten Mike Gallagher, des Direktors des UFO-Analyse-Programms im Pentagon, John Kosloski, des erfahreneren Kongressmitglieds Kirk McConnell und natürlich des früheren Geheimdienstmitarbeiters David Grusch.
„Die Tatsache, dass mehrere hochrangige Beamte behauptet haben, aus erster Hand über geheime UFO-Programme Bescheid zu wissen, lässt sich nicht ohne weiteres mit einem ‚bizarren Schikanierritual‘ vereinbaren, bei dem es um fingierte ‚Alien-Projekte‘ geht“,
schreiben Mellon et. al. und weiter, dass der ehemalige Leiter der AARO, Sean Kirkpatrick, weitreichende Schikanierungs-Praktiken aufgedeckt habe, „bei denen „Tausende“ von Air-Force-Offizieren über mehrere Jahrzehnte hinweg über geheime ‚Alien‘-Aktivitäten informiert wurden“, zu denen offenbar auch gehörte, dass das Personal Geheimhaltungsvereinbarungen unterschreiben musste, die für den Fall, dass sie etwas über das geheime Programm nach außen trügen, Gefängnis oder gar Exekution vorsah, was sie zu Tode erschreckte.
Angebliche Schikanierungs-Praktiken
Mellon et al.. betonen jedoch, dass bisher noch keine Beweise für derartige weitreichende Schikanen im Zusammenhang mit Außerirdischen gäbe. Weiter könnten Kirkpatrick die AARO ihre Geschichten nicht aufrecht erhalten. Ein Jahr nach der angeblichen Entdeckung derart umfangreicher Schikanierungs-Praktiken behaupteten Kirkpatrick und das Pentagon, dass die seit langer Zeit bestehenden Behauptungen über die Bergungs– und Rückentwicklungsprogramme „das Ergebnis einer ‚zirkulären Berichterstattung‘ einer ‚kleinen Gruppe‘ von Alien-Gläubigen seien“, während jetzt angeblich „Tausende“ von Mitarbeitern dazu gebracht würden, zu glauben, dass derartige Programme existieren. „Was den nun“?, fragen Mellon et. al.
Es wird daran erinnert, dass Kirk McConnell vor kurzen in den Ruhestand getreten sei, nachdem er 37 Jahre lang um Ausschuss für Streitkräfte und Nachrichtendienste des Kongress‘ tätig war,“wo er die höchsten und am stärksten abgeschotteten Sicherheitsbefugnisse innehatte. Er war auch einer der führenden Mitarbeiter des Senats zum Thema UFOs.“
McConnell soll gegenüber Mellon et. al, gesagt haben, dass er zuversichtlich sei, dass ihm „weder von Kirkpatrick noch von einem anderen Mitarbeiter [des UFO-Büros im Pentagon] oder des Verteidigungsministeriums mitgeteilt wurde, dass das Ministerium eine beträchtliche Anzahl von Fällen aufgedeckt und dokumentiert hatte, in denen Beamte des Verteidigungsministeriums aktiv und wissentlich Falschinformationen über UAP verbreiteten, um spezielle Zugangsprogramme zu decken oder ihren Kollegen Streiche zu spielen“.
In ähnlicher Weise würden Mellon et. al. Angehörige der Air Force kennen, die UFOs gesichtet haben, jedoch keine Unterweisung über fingierte „Alien“-Prgramme erhalten haben. Die AARO muss unverzüglich Umfang und Ausmaß derartiger Schikanen aufdecken, fordern Mellon et. al.
Zur gleichen Zeit scheine ein Colonel der Luftwaffe, der in den 1980er Jahren in einer Bar in Nevada – angeblich zur Kaschierung das damals noch jungen Lockheed F-117A Stealth-Fighter-Programms, – UFO-Bilder verbreitete, gegen Verbote für den Militäreinflusseinflüsse im Inland verstoßen zu haben.
UFOs und Atomwaffen – natürliche Erklärungen?
Mellon et. a. gehen weiter auf die Behauptung Schectmans und Viswanathas ein, dass eine „irdische Erklärung“ für die bekannteren Vorfälle im Zusammenhang mit UFOs und Atomwaffen gefunden wurde. Laut ehemaligen Raketen- und Zielgruppenausrichtungs-Offizieren der Air Force wurden im März 1967 zehn nuklear bewaffnete ballistische Interkontinentalraketen (scheinbar wie von Geisterhand) aus dem Alarmzustand heruntergefahren, während Sicherheitskräfte ein UFO beobachteten, das über dem Eingangstor einer Raketenanlage auf der Malstrom Air Force Base in Montana schwebte. Den den Quellen des Journals zufolge würde behauptet, dass „ein ein unangekündigter elektromagnetischer Puls-Test das ‚UFO‘ und die anschließende Abschaltung der Raketen verursacht hat.“
Doch die Regierungsdokumente, die Schectman und Viswanatha zur Unterstützung dieser vermeintlichen Erklärung anführen, widerlegen sie wie Mellon et. al. ausführen, in Wirklichkeit:
„In den Dokumenten wurde der ‚Vorschlag für die Entwurf, Entwicklung, Herstellung und Prüfung‘ des Systems, das angeblich für den Malmstrom UFO-Vorfall verantwortlich ist, erst 1971, vier Jahre nach der Veranstaltung, eingereicht. Wie konnte dieses System, das erst 1973 entwickelt und getestet wurde, einen Vorfall verursachen, der sechs Jahre zuvor aufgetreten war?“
Darüber hinaus hätten Schectman und Viswanatha vermutet, dass dieser elektromagnetische Generator das Objekt erzeugte, das über dem Haupttor der Raketenanlage schwebte. Würde es aktiviert, würde dieses Gerät – es war auf einer tragbaren Plattform, die ungefähr 18 Meter über der Anlage platziert – Energie sammeln bis es glühte – manchmal mit einem blendenden orangefarbenen Licht.
Mellon et. a. erklären, dass dieses System zum Zeitpunkt des Vorfalls „offenbar“ weder getestet noch vorgeschlagen worden war. Wichtiger ist ihnen aber zu betonen, dass die Vorstellung absurd sei, dass ein derart großer Stromgenerator, für den zehn knapp 1,50 Kilogramm schwere Betonstreben erforderlich sind, unmittelbar über dem Eingangstor der Raketenwarmanlage errichtet werden könnte, ohne dass die bewaffneten Wachen, die auf dem Gebiet patrouillieren, sie entdeckt hätten.
Ebenso sei die Vorstellung, dass ein elektromagnetischer Impuls, der empfindliche elektronische Geräte außer Gefecht setzen und zerstören kann, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges zu Testzwecken gegen eine aktive Atomraketenanlage gerichtet werden könne, unglaubwürdig. Weitere von Schectman zitierte Dokumente beschreiben Mellon et. al. zufolge, dass „dass derartige zerstörerischen elektrischen Impulse nur unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen und Umgebungen getestet wurden – und sicherlich nicht gegen Atomwaffen und ahnungslose Offiziere der Air Force.“
„Ob absichtlich oder nicht, Schectman und Viswanatha erweisen ihren Lesern einen schlechten Dienst, wenn sie die gut dokumentierte Verbindung zwischen UFOs und Atomkraftwerken auf einen einzigen Vorfall von 1967 reduzieren – mit einer fragwürdigen ‚Erklärung‘, die nicht weniger als ein Bärendienst für die Leser ist. Ebenso wenig erwähnen sie, dass das Pentagon inzwischen offen zugibt, dass es von ‚mehreren Dutzend‘ ‚echten Anomalien‘ und ‚wirklich merkwürdigen‘ UFO-Vorfällen ratlos ist,
schreiben Mellon und seine Kollegen, und weiter:
„Die gleichen unerklärlichen Phänomene, die die Regierung heute verwirren, wurden zumindest seit den 1940er Jahren berichtet.“
Zu den Autoren:
„Konteradmiral a.D. Tim Gallaudet, Ph.D., ist ehemaliger amtierender und stellvertretender Verwalter der National Oceanic and Atmospheric Administration, amtierender Unterstaatssekretär und stellvertretender Sekretär des Handelsministeriums sowie Ozeanograph der Navy. Er ist Mitglied in den Beiräten der Sol Foundation und des UAP Disclosure Fund. Christopher Mellon war Leiter des Stabes des Geheimdienstausschusses des Senats und stellvertretender stellvertretender Verteidigungsminister für Geheimdienste. Er ist Vorsitzender des Verwaltungsrats des UAP Disclosure Fund. Marik von Rennenkampff war Analyst im Bureau of International Security and Nonproliferation des Außenministeriums und Beauftragter des Verteidigungsministeriums. Er ist Mitarbeiter der Sol Foundation.“