- von Roland M. Horn
Tony Rodrigues:
CERES COLONY CAVALIER
Zwanzig Jahre und zurück: Mein Leben als Sklave der Dunklen Flotte auf Mond-Erde-Mars und in der Ceres-Kolonie
[Tatsachen-Bericht] (Geheime Weltraumprogramme)]
Vorwort von Michael E. Salla
AMRA Verlag, Hanau, 2023
ISBN: 978-3954475469
Preis: EUR 24,99
336 Seiten, geb. mit Lesebändchen, einige s/w. Abb.
Tony Rodrigues‘ Bericht ist außergewöhnlich: Im Alter von elf Jahren wurde er aus seinem Bett heraus aus seinem Körper entführt und geklont. Sein Bewusstsein wurde in diesen Klon implantiert, um für die Dauer von 20 Jahren als Sklave in der sog. Dunklen Flotte (eine Allianz aus Außerirdischen und Menschen, die gemeinsam ein geheimes Weltraumprogramm durchführen sollen) zu dienen, einschließlich einer qualvollen Vorbereitungszeit. Am Ende seines Dienstes wurde er zum Zeitpunkt seiner Entführung in seinen elf Jahre alten Körper zurückgebracht, immer mit dem Gefühl belastet, irgendetwas stimme nicht. Im Alter von 40 Jahren kamen seine bisher nicht mehr vorhandenen Erinnerungen über die 20 Jahre im Dienst der Dunklen Flotte wieder zum Vorschein.
Die Vorbereitungsphase war ebenso skurril wie später seine Erlebnisse. Da renkte ihm ein Arzt mit den Worten „Das gehört zu unserem Programm“ einen Arm aus und ließ ihn ausgekugelt. Vermutlich renkte sich der Arm im Verlauf des Tages wieder ein. Doch der kleine Tony hat Glück gehabt: Anderen wurde ein Arm sogar gebrochen.
Tony wurde mit Drogen gefügig gemacht. Er verbrachte eine Zeit in Peru, anschließend wurde er nach Seattle gebracht, wo er als Sex-Sklave missbraucht wurde. Die Vergewaltigungen und konkrete (meist homosexuelle) Praktiken, die ihm aufgezwungen wurden, werden in einer Ausführlichkeit geschildert, die für meinen Geschmack durchaus auf ein Minimum hätte reduziert werden können, wenn nicht müssen. Das Sex-Thema zieht sich durch das ganze Buch.
Später durchlief Rodrigues – genauer gesagt sein Klon mit dem ihm eingepflanzten Bewusstsein – einige Aufnahmetest für das Programm, für das er vorgehen war und diente ihm Rahmen der „Dunklen Flotte“ auf Mond und Mars, am meisten aber auf dem Kleinplaneten Ceres, wo überall reges Treiben durch hochentwickelte Zivilisationen herrschte, sowohl irdische als auch außerirdische.
Rodrigues wurde mehrmals schikaniert, erwies sich manchmal auch als Held. Seine Einsätze, die er von einem Raumschiff aus durchführte, erwiesen sich oft als gefährlich. Immer wieder kam er in Kontakt mit verschiedenen außerirdischen Wesen.
Auf dem von NAZI-Deutschen regierten Ceres besuchte er in seiner Freizeit öfter ein Rotlicht-Viertel, wo er eine Beziehung mit einer Prostituierten einging.
Nun stellt sich die Frage, was von Rodrigues‘ Erzählungen zu halten ist. Ich sehe hier vier Möglichkeiten:
- Alles, was er berichtet, ist die reine Wahrheit. Alles, was er schildert, hat wirklich so stattgefunden, wie er es berichtet. (Mir fällt es äußerst schwer, diese Möglichkeit ernsthaft zu favorisieren.)
- Alles, was Rodrigues erzählt, ist Lug und Trug, um Bekanntheit zu erlangen oder aus welchen Gründen auch immer. (In einem Chat, den ich mit ihm führte, hatte ich nicht den Eindruck, es mit einem notorischen Lügner zu tun zu haben.)
- Ein psychologisches Problem liegt vor. Möglicherweise handelt es sich bei Rodrigues Erinnerungen an Pseudoerinnerungen, die beispielsweise auf das False Memory Syndrom zurückzuführen sein könnten.
- Irgendwelche Wesen (Außerirdische, Ultrairdische, Dämonen oder wer oder was auch immer) gab ihm aus irgendwelchen Gründen falsche Erinnerungen ein.
Zum Stil ist zu sagen, dass das Buch gut und spannend geschrieben ist.
Dieses Buch ist u. a. hier erhältlich.

