Das Weltreich Palästina

Quelle Beitragsbild oben: Greta Thunberg bei einem Klima-Marsch in Amsterdam, 12. Nov. 2023 (Foto: Roger Anis/Getty Images)

Meinungsumfragen, die zeigen, dass die Palästinenser in der Westbank wie im Gazastreifen weiter die Hamas feiern, zu fast 755 das Massaker vom 7. Oktober befürworten, bei dem in Südisrael 1.200 Menschen getötet wurden, sollte die Hoffnungen von US-Politikern zunichte machen, eine Beschleunigung für die Gründung eines Palästinenserstaats zu erreichen.

Aber für die Palästinenser ist das irrelevant. Warum sollten sie sich mit mühsamen Verhandlungen plagen, die zu Kompromiss über zwei nicht zusammenhängende Stücke Land führen, wenn sie bereits etwas weit Größeres und Selteneres haben? Ein Imperium.

Die anhaltenden Märsche weltweit, die westliche Städte, Universitäten und Regierungsgebäude „fluten“ und Verkehr auf wichtigen Arterien und Durchgangsrouten in Unterstützung der Hamas anhalten, sind Beweise dafür, dass die Palästinenser es geschafft haben etwas weit Erhabeneres zu schaffen als ein bloßes politisches Arrangement von Institutionen und Büros, die für sie keinen Unterschied gegenüber den 193 Mitgliedern der Vereinten Nationen machen würden. Da der 7. Oktober die Hochwassermarke ihrer langen Kampagne gegen Juden und Amerikaner darstellt, haben die Palästinenser diejenigen aus den Nationen herbeigerufen, die bereit sind den neuen Geist des Zeitalters zu erwecken und zu feiern.

Seit dem 7. Oktober haben pro-palästinensische Protestler – arabische und muslimische Immigranten, denen sich Ortsansässige anschließen – die Straßen europäischer und nordamerikanischer Städte mit Menschenmengen gefüllt, tausende, zehntausende, hunderttausende in Berlin, Washington, Stockholm, Paris, Toronto, Oslo, Chicago, London, Rom, Los Angeles und anderen. Letzte Woche legten sie in Glasgow einen Zara-Laden still, weil die Werbekampagne des Einzelhandels-Gigant laut Palästinenser-Aktivisten Schaufensterpuppen in weiße Kleider gesteckt hat, die toten Gazanern ähneln. Studenten an der Harvard University können nicht in der Widener-Bibliothek studieren oder zu ihren Kursen gehen, ohne von Mobs konfrontiert zu werden, die dazu auffordern, dass Israel von Juden „vom Fluss bis zum Meer“ geleert wird. Es ist dort so schlimm wie an anderen Elite-Universitäten.

In New York City schwenkten große Mengen Demonstranten Palästinenserflaggen und belagerten die Weihnachtsbaum-Entzündungsfeier am Rockefeller Center, kämpften mit der Polizei und belästigten Touristen, dann zogen sie zur Fifth Avenue und verunstalteten Geschäfte mit pro-palästinensischen, israelfeindlichen und antisemitischen Graffiti. In der Grand Central Station wurden Pendler und Touristen regelmäßig von großen Mengen in schwarz-weißen Keffiyes und anderen Widerstands-Stilen begrüßt , die ihre Versionen von „Intifada“ aufführten. Tausende marschierten über die Brooklyn Bridge und hissten einen Steinwurf von einem Massengrab, in dem die Überreste von 2.753 von Terroristen getöteten Menschen Palästinenserflaggen, die die Sache der Palästinenser als ihr Motiv zur Ermordung für Amerikaner angaben anführten.

Angesichts der globalisierten Intifada und Millionen aus West und Ost – von den Enteigneten der südlichen Hemisphäre bis zu den privilegierten Skandinaviern – von ähnlichen Wutausbrüchen heimgesucht werden, ist das wie eine tägliche Endzeit-Weltmeisterparade. Anhänger bejubeln ihre Meister, das Team der Welt, der Goliath verschleppt, vergewaltigt, exekutiert und Kinder geköpft hat.

Das Ziel der Protestler ist kaum eine Zweistaaten-Lösung oder irgendeine andere Zuteilung, die beiden Völkern Frieden bringen könnte. Stattdessen ist der Waffenstillstand, den sie fordern, eine Taktik um Israels Kriegsanstrengung abzuwürgen und damit dem jüdischen Staat die Juden zu nehmen. Wenn die israelische Regierung keine Pufferzone zwischen dem Gazastreifen und den südlichen Bereichen schaffen kann, die am 7. Oktober angegriffen wurden, sowie zwischen den nördlichen Städten und Kibbuzim innerhalb Reichweite der Hisbollah, dann können die hunderttausende Israelis, die ins Zentrum des Landes umgezogen sind, nicht nach Hause zurückkehren. Weil vom Iran gestützten Terroristen den 7. Oktober als Präzedenzfall für in Zusammenarbeit mit den USA, der EU und UNO-Bürokraten Israels Grenzen neu zu ziehen nutzen, wird das Land an den Rändern kahlgeschoren, bis es komplett unbewohnbar wird.

Die Wiederaufbaupläne der Administration Biden für die Zeit nach der Hamas bilden sich ein, wie Vizepräsidentin Kamala Harris PA-Präsident Mahmud Abbas  sagte, werde eine „wiederbelebte“ PA den Gazastreifen übernehmen. Aber das wird die Palästinenser oder ihre leidenschaftlichen Anhänger rund um den Globus kaum beruhigen. De facto werden Abbas‘ Männer, die im Gazastreifen und besonders in der Westbank offenkundig unbeliebt sind, die Erwartungen erfüllen müssen, die ihre Rivalen mit dem Angriff vom 7. Oktober schufen, wenn sie hoffen den innerpalästinensischen Machtkampf zu überleben, der mit Sicherheit folgen wird.

Die auffällige Tatsache ist, dass die vernichtende militärische Niederlage, die die Palästinenser erlitten haben, kaum eine Rolle spielen wird, solange die einzige Supermacht der Welt – zusammen mit Europa und den arabischen Golfstaaten – bereitsteht, um wieder aufzubauen, was immer Israel zerstört. Indem sie die Palästinenser ständig wiederbeleben, indem sie ihnen neues Leben geben, haben die Interessenwahrer der Weltangelegenheiten etwas in Gefahr gebracht, das per Definition in der Natur nicht von allein überleben kann: Eine Gesellschaft, die den Tod als höchsten Wert feiert. Die Palästinenser behaupten, dass es ihr Durchhaltevermögen und vertrauen, ihre Bereitschaft große Verluste zu erleiden, seien, die am Ende ihren Sieg sicherstellen. Aber die Quelle ihrer Standhaftigkeit –ihre Fähigkeit ihr Arsenal wieder aufzustocken und ihre Tunnel und andere militärische Infrastruktur neu einzurichten – ist in Wirklichkeit ein Luxus, der ihnen wiederholt von den USA und ihren europäischen Partnern ermöglicht wurde.

Stattdessen sind die Palästinenser, weil sie sich und ihre Kinder viele Dutzende Male in ihren Bemühungen Israel niederzubrennen, geopfert hätten, zurück über den Todesfluss geführt worden. Ihre Eskorte in Vergangenheit und Gegenwart – von der Sowjetunion und ihren Ostblock-Verbündeten über Europa und den USA bis zu den Golfstaaten und den Iran – sie auf die Weise eingesetzt, wie unwichtige Schauspieler verwendet, die typischerweise die Geschichte der Levante hindurch benutzt wurden: als Aktiva im größten Spiel der Nationen.

Aber keine Macht hat je zuvor daran gedacht eine Kultur zu bewahren, die derart dem Tod verfallen ist, dass ihr oberstes Ziel darin besteht, sich selbst auszulöschen, um andere zu töten. Niemand hatte je zuvor die Mittel oder das Motiv dazu.

Heute jedoch ist etwas Neues in die Welt gebracht worden, etwas Monströses.

Alle Elenden der Welt haben ihre Hoffnungen und Kummer nicht wegen der PA, dem Islamischen Jihad, der Hisbollah und andern an die Palästinenser geheftet, weil sie indigene Underdogs sind, die der kolonialistischen Kriegsmaschine Widerstand leisten oder unerschütterliche Subalterne in einem Feldzug um universale Freiheit sind. Stattdessen haben Terroristen, Kriminelle, Psychopathen und Fantasten aus allen Teilen der Erde sich der palästinensischen Sache angeschlossen, weil die grundlegendsten Naturgesetze revidiert worden sind, um ihnen entgegenzukommen. Die Sache der Palästinenser lässt jede dieser Gruppen hoffen – hoffen, dass ihre eigenen nihilistischen und mörderischen Ambitionen ebenfalls die Gunst der Welt gewinnen könnten. Und das haben sie.

Unter den Regeln, die von den Großmächten festgelegt wurden, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu regeln, ist alles möglich. Verlieren ist gewinnen. Verbrechen ist Gerechtigkeit. Vergewaltigung ist Liebe. Der Tod ist Leben. Das sind die Parolen des neuen Geistes des Zeitalter, die Morgendämmerung des palästinensischen Imperiums.

Analysten haben das Massaker vom 7. Oktober mit dem Yom Kippur-Krieg von 1973 verglichen, einem weiteren massiven Fehlschlag der israelischen Geheimdienste die Absichten und Fähigkeiten des Feindes zu lesen. Aber das wichtigere historische Datum ist der 5. September 1972, als palästinensische Terroristen die Wohnheimunterkunft der israelischen Olympiamannschaft bei den Spielen in München stürmten. Die Palästinenser hielten 11 israelische Trainer und Athleten als Geiseln, folterten und töteten sie dann und verstümmelten ihre Leichen.

Die palästinensische Terrororganisation, die für diese Gräueltaten verantwortlich ist, der Schwarze September, wurde nach dem jordanischen Feldzug benannt, die die Palästinenser ein Jahr zuvor vertrieb, nachdem sie vergeblich versuchten, das Haschemitenkönigreich zu stürzen. Der Schwarze September war ein Ausrutscher der Fatah, der größten Fraktion in der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Die falsche Front führte westliche Regierungen dazu, die Beteiligung des PLO-Vorsitzenden Yassir Arafat am Terrorismus zu leugnen, um mit seiner Beteiligung am Terrorismus klarzukommen.

Gezwungen in den Libanon umzuziehen, betrachtete Arafat den einzigen Weg aus einem dem Untergang geweihten Kreislauf lokaler Konflikte auszubrechen darin, seinen Krieg zu internationalisieren und Palästina zu einer globalen Sache zu machen.

Sein Debut an der Front des Kalten Krieges war raffinierte Wahl. Die Sowjets hatten die Palästinenser als lokale Stellvertreter für regionale Konflikte bewaffnet und ausgebildet, aber Arafat war nicht damit zufrieden, nur ein Teil des Spiels innerhalb des Spiels der größeren Supermächte zu sein. In Deutschland machte er die Palästinenser zu Fernsehstars im Live-Fernsehen.

Genauso wichtig war der deutsche Blickwinkel. Die Münchener Olympischen Spiele, veranstaltet am Geburtsort der NSDAP, kennzeichnete die Rückkehr des Landes in die Gesellschaft zivilisierter Nationen. Dass Deutschland geteilt war, unterstrich ihre Verwandtschaft mit den Palästinenser in einer entscheidenden Hinsicht – beide waren Verlierer in großen Kriegen, die sie ihren Gegnern aufgezwungen hatten und die in der Folge ihre eigenen Gesellschaften zerstörten.

Doch praktischerweise für die Deutschen und ganz Europa waren die Feinde der Palästinenser die überlebenden Zeugen der Verbrechen ihrer Väter. Arafat konnte nicht komplett ausblenden, was die Europäer getan hatten, aber er machte sich zum Spiegel ihres Selbstmitleids, das es ihnen und heute ihren Kindern erlaubte, ihr Vermächtnis in freundlicheren Farben umzugestalten. Stimmt es nicht, dass die Grauen in einer Welt die Feineren sind, in der die Oper der Nazis die Palästinenser zu Opfern machen? Was ist noch ein großes Verbrechen, wenn jeder kriminell ist?

Europa wurde auf die Probe gestellt. München und seine Nachwirkungen zeigten, dass ihre Gelübde schon vor dem Tod einer einzigen Generation hohl und ihre Ehre ein Betrug waren. Man konnte Juden in einer Live-Übertragung an Hunderte Millionen Menschen töten und die großen Männer Europas würden dafür sorgen, dass die Attentäter in Sicherheit gebracht werden.

Indem sie die Sache der Palästinenser fördern, schlossen sich die Europäer an den „Menschen der Dritten Welt“ zu schaffen. Die Kollaboration diente dem Narzissmus der westlichen Eliten und den politischen Ambitionen der westlich gebildeten Eliten der entkolonisierten Welt, die ihren Groll als Waffe nutzten, um Geld und Waffen von ihren einstigen Beherrschern zu erpressen. Ein Jahrhundert vom Höhepunkt ihrer Stärke entfernt, ist ihr Wille eine Zivilisation, die von besseren Männern aufgebaut wurde, lange erschöpft. Das Image westlicher Eliten wird vom Menschen der Dritten Welt getragen. Indem Westlern die Verantwortung für sein Leiden zugeschrieben wird, ergründet der Mensch der Dritten Welt das Reservoir dessen einst beeindruckender Macht und deutet an, dass sie eines Tages wieder aufgefüllt werden könnte. Entsprechend benutzten die Sowjets die Palästinenser aus demselben Grund, aus dem Straßenbanden Kinder einsetzen, um Straftaten zu begehen: Westliche Eliten bestrafen diejenigen nicht, die Verbrechen begehen, für die sie sich selbst verantwortlich machen.

Im März 1973 entführten und töteten Palästinenser zwei amerikanische Diplomaten im Sudan, Botschafter Cleo Noel und den stellvertretenden Missionsleiter George Curtis Moore. Die Administration Nixon wusste, dass Arafat ihre Ermordung befohlen hatte, aber der oberste außenpolitische Berater des Präsidenten überzog die US-Außenpolitik mit einer europäischen Sicht, nach der kleine benachbarte Staaten Stücke austauschen, um eine dauerhaftes Kräftegleichwicht zu erreichen. Zwei Mitglieder des diplomatischen Dienstes zu verlieren war bedauerlich, aber Henry Kissingers Priorität lag darin, Ägypten aus der sowjetischen Kolonne in die der Amerikaner zu holen und Israels Sieg im Oktober 1973 sicherte Kissingers Sieg. Und doch begann mit dem Versäumnis Arafat für das Töten von Amerikaner bezahlen zu lassen – Noels und Moores Kollegen im Außenministerium sagten, Kissinger habe sich schlicht vergessen – der Zusammenbruch. Indem sie sich an den Terror gewöhnten, boten die Amerikaner ihm Anreize.

Nur Tage nach den Morden in Khartum zündeten Arafats Agenten erfolglos drei Bomben in New York City, die während eines Besuchs der israelischen Premierministerin Golda Meir explodieren sollten. Im September 1974 brachte der Schwarze September ein Passagierflugzeug von Tel Aviv nach New York mit Zwischenstopps in Athen und Rom zum Absturz, wobei alle 88 Menschen an Bord getötet wurden, darunter 37 Amerikaner.

Trotzdem wurde Arafat zwei Monate später in New York willkommen geheißen, wobei er eine Pistole mit in die UNO brachte und mit mehr Krieg drohte, sollte die Welt seine Bande staatenloser Banditen nicht besänftigen. Das erhabene Gremium erkannte die PLO als einzige Vertretung der Palästinenser sowie ihr Recht auf Selbstbestimmung, nationale Unabhängigkeit und Souveränität in Palästina an. Die Palästinenser hatten den Zugang in die Gemeinschaft der Staaten gewonnen, indem sie Juden töteten.

Ein Jahr später belohnten die Europäer die Palästinenser dafür, dass sie sie von ihre Schuld entlasteten, als die UNO-Vollversammlung die Resolution 3379 verabschiedete, die den Zionismus als eine Art des Rassismus bezeichnete. Unter allen nationalen Unabhängigkeitsbewegungen der Welt war der von den Überlebenden des Holocaust auf einzigartige Weise rassistisch. Es schien so, dass der einzige Zweck der UNO darin bestand, den Menschen der Dritten Welt zu weihen und die Juden zu verurteilen. Dank Arafat hatte die Welt die Vernunft auf den Kopf gestellt.

„Die Amerikaner müssen sich daran erinnern, dass außer, wenn die Palästinenser etwas erreichen“, sagte Arafat, „sie sich einem Taifun stellen müssen.“ Bill Clinton beschuldigte ihn, seine Vorschläge für eine Zweistaatenlösung abgelehnt zu haben, aber die Palästinenser durchschauten diesen Schachzug. Der Knackpunkt war nicht das Rückkehrrecht, ganz zu schweigen von Landtausch und Grenzziehung. Was die Amerikaner im Sinn hatten, traf den Kern dessen, was die palästinensische Sache verkörperte.

Hätte irgendein Nationalstaat die Jahrzehnte langen Taktiken der Palästinenser beschritten, dann hätte er sich zu einem Krieg verpflichtet. Aber ohne eine Hauptstadt, die man erobern kann, ohne Industriezentren, die zerstört werden können waren die Palästinenser niemandem Rechenschaft schuldig. Clinton wollte das mit der Eigenstaatlichkeit ändern und Arafat täuschte diejenigen, die getäuscht werden wollten, dass er dasselbe Ziel habe.

Stattdessen steckten die Palästinenser das Geld der Amerikaner ein, um eine Militäraristokratie zu finanzieren, eine schwarz-samtene Version von Sparta, deren Könige verhätschelte, dickbäuchige Mörder in Anzügen von der Stange der Muslimbruderschaft waren. Vielleicht bestand die Sache der Palästinenser damals einfach darin, die Juden ins Meer zu treiben, aber wann dann? Wie wird der nächste Schritt aussehen, bei mehr als 20.000 Quadratkilometern Sand, auf denen sich der Staat Israel einst befand?

Ein Staat hätte die Führung harter und zynischer Männer erfordert, Männer, deren Ambitionen von der Arbeit, die es bräuchte, um die Dinge tagtäglich funktionieren zu lassen, stark eingeschränkt wäre. Aber nach so viel Fantasie war es dafür zu spät. Außerdem würde die Welt den Palästinensern weiter bezahlen, was sie bräuchten, um zu gedeihen. Was einst eine politische Bewegung war, wurde zu einer Daseinsweise, nicht einem Todeskult, sondern eher eine Dauerausstellung des Todes im Leben.

Das Massaker vom 7. Oktober war grausam, so wie die Morde an den israelischen Olympioniken grausam war. Aber die Palästinenser sind keine Barbaren. Sie sind nicht die nördlichen Insel-Schildwachen, die kein Teil der Zivilisation sein wollen und jeder, der sich ihren Küsten nähert, wird mit einem Hagel an tödlichen Pfeilen empfangen. Der Mensch der Dritten Welt hingegen, lebt von der Zivilisation. Die Palästinenser können ohne die von fremden Mächten gespendeten Quellen kaum jemanden außer sich selbst töten. Ein Fünftel der selbst gebauten Raketen der Hamas gehen daneben und töten Zivilisten im Gazastreifen. Aber noch wichtiger als Waffen und Technologie ist westliche Eitelkeit die Quelle der Magie des Menschen der Dritten Welt.

Mit seinem Meisterwerk Political Ponerology: The Science of Evil, Psychopathy and the Origins of Totalitarianism (Politische Ponerologie: Die Wissenschaft vom Bösen, Psychopathie und die Ursprünge des Totalitarismus) von 1984 versuchte der verstorbene polnische Psychiater Andrzej Łobaczewski zu erklären, was „die allgemeinen Gesetze der Herkunft des Bösen“ sind. Der Großteil der historischen, klinischen und journalistischen Nach-Holocaust-Forschung argumentiert, dass diejenigen, die Gräueltaten begehen, nichts besonders Böses an sich haben. Die meisten sind schlicht einfache Leute, gefangen in einer bürokratischen Hierarchie, die das tut, von dem sie glauben, es sei ihre Pflicht, selbst wenn sie Rechtschaffenheit infrage stellen. Diese Interpretation wird bekanntlich in Hannah Arendts Satz eingefangen, mit dem sie Adolf Eichmann als Verkörperung der „Banalität des Bösen“ beschreibt.

Łobaczewskis Schlüsse geht gegen den Stich. Er argumentierte, dass das, was er das makrosoziale Böse nennt, die Funktion pathologisch böser Einzelner ist. Sie tarnen ihre wahren Machtziele, Wohlstand und Bekanntheit hinter Ideologien, unter Begriffen wie „soziale Gerechtigkeit“, die vage genug sind, um Wiedergutmachung von Unrecht zu vermitteln, soziale Bewegungen, die durch Unmut vereint sind. Innerhalb dieser Bewegungen steigen echte Psychopathen  und Leute, die sich am einfachsten einer pathologischen Ordnung anpassen, in Positionen von Macht und Einfluss auf. Mission im Namen abweichender und destruktiver Anliegen und die Schändung oder Kriminalisierung dessen, was wahr, schön und natürlich ist, verwüsten im Gegenzug soziale Strukturen, Institutionen, Industrien, ganze Nationen. Der Aufstieg des Imperiums der Palästinenser repräsentiert diesen pathologischen Prozess im globalen Ausmaß.

Es war nur eine Frage der Zeit, bevor die durch Serien-Wiederbelebungen einer pathologischen Gesellschaft geformte Mutation kulturelle Grenzen übersprang und diejenigen zu infizieren begann, denen die Wiederbelebung der Palästinenser in Rechnung gestellt würde – die Amerikaner. In einer aktuellen Umfrage gaben 51% der Amerikaner im Alter von 18 bis 24 ihrer Überzeugung Ausdruck, dass die Israels gezwungen werden sollten ihr Land auf-  und es der Hamas zu übergeben. 51 Prozent zeigen, dass das, was die Zahl der pro-Hamas-Kundgebungen antreibt, nicht nur das Versagen der offiziellen Vertreter des Westens ist, ihre Grenzen für Nahost-Bevölkerungen zu schließen, die nicht bereit ist, den pathologischen Rassismus und politische Sündenbocksuche ihrer Heimatländer aufzugeben. Nein, ihre Ideen gingen ihnen voraus und bereiteten den Weg für ihre Ankunft.

„Wir betrachten die US-Regierung als die Kontrolleure der Kraft des Neokolonialismus, Imperialismus und Rassismus und wir haben keinen Zweifel, dass die USA Israel einsetzt, um ihre Strategie der Dominierung des Nahen Ostens anzuführen“, sagte Arafat inmitten des Kalten Krieges, Parolen, die heute überall in den großen Städten Europas und Nordamerikas nachgeplappert werden. Jahrzehnte später wiederholte Barack Obama dieselbe Botschaft bei den Vereinten Nationen, um zu verkünden, dass Amerika die Seiten wechselt und seine Ressourcen einsetzt, um die Sache des Todes voranzutreiben.

Weniger als einen Monat vor Ende seiner Amtszeit drängte Obama seine US-Verbündeten dazu, die Resolution 2334 des UNO-Sicherheitsrats durchzudrücken, die festhielt, Israel würde die Westbank und Ostjerusalem, einschließlich der historischen jüdisch-religiösen Stätten illegal besetzt halten – eine Haltung, die keine amerikanische Regierung jemals eingenommen hatte. Kritiker hielten damals fest, dass die Resolution signalisierte, dass die USA die Haltung des arabischen Lagers der Verweigerer übernommen hatten. Aber das wahre Problem war noch ernster – immerhin lehnten die Araber nicht nur Israel ab, sondern auch die Realität. Die Tatsache, dass so viele europäische Staaten Obamas Bemühungen unterstützten, den Ausgang eines Krieges umzudrehen, der 1967 entschieden worden war, ist kein Beweis für die moralische Redlichkeit, sondern vielmehr dafür, dass der Präsident Amerika der globalen Führung einer böswilligen Fantasie verpflichtet hatte. Der „große Euthanasierer“ hatte die historische und moralische Ordnung auf den Kopf gestellt.

Für die liberal Denkenden und andere, die den Charakter der Pathologien noch nicht erkennen, die mit dem Zeitalter des Palästinensimperiums einhergingen, mag es z.B. verwirrend erscheinen LGBTQ+-Organisationen zu sehen, die für einen Triumph der Hamas demonstrieren. Aber Queers for Palestine muss nicht gesagt werden, wie die Hamas im Gazastreifen tatsächlich mit Queeren Menschen umgeht. Das ist irrelevant. Im Palästinenserimperium werden alle Unterschiede überwunden. Es ist kein Ort, es ist ein spirituelles Prinzip, das von der Umkehrung der Realität geleitet und von der Gleichung 2+2=5 beherrscht wird.

Wenige in der Klimawandel-Bewegung dürften überrascht gewesen Greta Thunberg ihren Wunsch ausdrücken zu hören „den Zionismus zu zerschlagen“. In ihren lautstarken Warnungen vor dem katastrophalen globalen Klimawandel und dem Ende der Menschheit ist das Imperium der Palästinenser immer der Subtext gewesen, ein Land des Chaos und der Verwirrung, ein auf den Kopf gestelltes Eden in der Wüste, dem eine unversöhnliche Erdgöttin vorsteht.

Das Imperium der Palästinenser ist eine ästhetische Konvention. Es ist ein „Freiluftgefängnis“ und „die Riviera der Levante“. Es ist eine Fälschung. Eine Postkarte vom Kontinent der Unvernunft.

Klima-Millenialismus, die Massenersetzung einheimischer Bevölkerungen, die von der Regierung sanktionierte Sterilisation von Kindern – überall, wohin man blickt, zeichnen sich am Horizont die Spuren des zivilisatorischen Selbstmords ab, während westliche Eliten sich unter dem imperialen Banner versammeln. Man lässt sie in europäischen Hauptstädten und Universitäten wehen, es repräsentiert die Sehnsucht einer mächtigen Fraktion derer im Westen, die vom Leben erschöpft sind und ein letztes Mal etwas wie Leben durch ihre Venen fließen fühlen wollen, während sie auf das reinigende Feuer, auf die im Gnadenschuss gipfelnde Erlösung warten.

Es war unausweichlich, das auch sie sich gegen die Juden stellen, die beschlossen haben das Leben dem Tod vorzuziehen.

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