- von Roland M. Horn
(zum Beitragsbild oben: Feuer und Rauch nach israelischen Luftangriffen auf die Houthis in der Hafenstadt Hodeidah im Jemen. Foto: EPA-EFE/HOUTHIS MEDIA CENTER)
Nachdem am 05.07.2024 die von der Islamischen Republik Iran unterstützten jemenitischen Huthis einen tödlichen Drohnenangriff am Tel Aviv durchführte, griff – wie die Redaktion von Israel heute am 21. Juli 2024 berichtet – einen Tag später die israelische Luftwaffe (IAF) terroristische Ziele der Gruppe an. Dies wurde durch den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu bestätigt, der am 20.Juli sagte:
„Von Beginn des Krieges an habe ich deutlich gemacht, dass Israel jedem Schaden zufügen wird, der uns schadet.
Dementsprechend habe ich heute das Sicherheitskabinett einberufen und es gebeten, meinen Vorschlag zu unterstützen, Ziele der Huthi im Jemen anzugreifen.„
Die Angriffe trafen israelischen Angaben zufolge mehrere „militärische Ziele“ in der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah, die offensichtlich die erste Attacke auf jemenitischen Boden ist, seit die Huthi im Oktober 2023 in den Krieg der Hamas gegen Israel eingetreten sind, um die Terrorgruppe zu unterstützen. Der Sprecher der israelischen Streitkräfte, Konteradmiral Daniel Hagari, erklärte:
„Die israelische Luftwaffe hat Infrastrukturen mit doppeltem Verwendungszweck getroffen, die für terroristische Aktivitäten genutzt werden, darunter auch Energieinfrastrukturen.“
Wie der israelische Premier erklärte, waren die Angriffe eine „direkte Reaktion auf den Drohnenangriff, bei dem ein israelischer Staatsbürger getötet und mehrere andere verwundet wurden. Er folgte auch auf die Aggression der Huthi gegen den Staat Israel seit Beginn des Krieges. In den vergangenen acht Monaten haben die Huthi Hunderte von ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen in Richtung Israel abgefeuert.“
Infolge des Angriffs wurde am 19. Juli ein Mann getötet, der später als Yevgeny Ferder, 50 Jahre alt, identifiziert. Vier weitere Personen wurden verletzt, als ein „Flugkörper“ in einem Wohnviertel in Tel Aviv explodierte. Weiter wurden eine Frau in den 20ern und ein Mann in den 30ern aufgrund von Splitterwunden am Tatort behandelt und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Darüber hinaus wurden zwei weitere Personen entweder durch Granatsplitter oder durch die durch die von der Explosion verursachten Druckwelle verletzt.
Die Huthi brüsteten sich damit, zum Angriff eine fortschrittliche Selbstmorddrohne mit dem Namen „Jaffa“ eingesetzt zu haben und Hagari sagte, dass es die Drohne eine Samad-3 aus iranischer Produktion war, die aufgerüstet wurde, um die Reichweite zu erhöhen. Beim Vergeltungsschlag wurden, wie Netanjahu erklärte, Ziele getroffen, die ungefähr 1120 Kilometer von Israel entfernt seien. Wörtlich sagte er:
„Es gibt keinen Ort, den der lange Arm des Staates Israel nicht erreichen kann“,
und weiter:
„Der Hafen, den wir angegriffen haben, war kein unschuldiger Hafen. Er wurde für militärische Zwecke genutzt und diente als Eingangstor für tödliche Waffen, die der Iran an die Huthi lieferte.
Wie die Hamas und die Hisbollah sind auch die Huthi ein fester Bestandteil der iranischen Achse des Bösen. Diese Achse richtet sich nicht nur gegen Israel, sondern bedroht den Frieden in der ganzen Welt.“
Netanjahu erklärte außerdem:
„Jerusalem erwartet von der internationalen Gemeinschaft, dass sie gegen den Iran und seine Stellvertreter vorgeht, sich der Aggression Teherans entgegenstellt und die von den Houthis bedrohten Schifffahrtswege schützt.“
und:
„Jeder, der sich einen stabilen und sicheren Nahen Osten wünscht, sollte sich gegen Irans Achse des Bösen stellen und Israels Kampf gegen den Iran und seine Stellvertreter unterstützen: im Jemen, im Gazastreifen und im Libanon, überall.“
Mohammed Abdulsalam, der Sprecher der Huthi-Terroristen behauptete, dass die „israelische Aggression“ Treibstofflager und ein Kraftwerk angegriffen habe und die Angriffe darauf abzielen „den Jemen unter Druck zu setzen, damit er die Unterstützung des Gazastreifens einstellt“. Der von der Huthi kontrollierte jemenitische Fernsehsender Al-Masirah vermeldete, dass die Angriffe Tote und Verletzte in der Hafengegend zur Folge gehabt hätten. Weiter sei es im Hafen zu einem Großbrand und weitreichenden Stromausfällen gekommen.
Yoav Galant, der israelische Verteidigungsminister teilte am 20. Juli mit:
„Das Feuer, das derzeit in Hodeidah brennt, ist im gesamten Nahen Osten zu sehen, und die Bedeutung ist klar. Die Huthi haben uns über 200 Mal angegriffen. Das erste Mal, als sie einen israelischen Staatsbürger verletzten, haben wir sie geschlagen.
Wir werden dies an jedem Ort tun, an dem es nötig ist. Das Blut israelischer Bürger hat einen Preis. Das haben wir im Libanon, im Gazastreifen, im Jemen und an anderen Orten deutlich gemacht – wenn sie es wagen, uns anzugreifen, wird das Ergebnis dasselbe sein.“
Die Huthis haben seit dem Massaker am 7.10.2023 – dem israelischen 9/11 – mehrere Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert, doch die meisten von ihnen konnten von israelischen, US-amerikanischen oder saudischen Streitkräften abgefangen werden oder aber sie verfehlten ihr Ziel. Darüber hinaus haben die Huthi seit Mitte November viele Drohnen- und Raketenangriffe auf Schiffe im Roten Meer und zahlreiche Piratenüberfälle auf Handels- und Militärschiffe durchgeführt. Die von der Islamischen Republik Iran unterstütze Terrorgruppe agiert unter dem Slogan:
„Tod für Amerika, Tod für Israel, Fluch den Juden, Sieg dem Islam.“